Recent | Older | Et la autoresse de cette petite journeaux??? | Links! Oueblogs! | D-Land | |
How are you?
Es ist hier ueblich, sich im Vorbeigehen �How are you� zuzurufen, und man muss dann sagen �Pretty good� oder �Just great� oder wenigstens �Not too bad�. Das ist natuerlich alles nicht ernstgemeint, aber nur loser beschweren sich darueber, denn so ist es nun mal, und deshalb sage ich auch nichts weiter. Naja, jedenfalls ich kriege das natuerlich immer nicht ueber die Lippen, einfach �How are you� zu sagen, so leicht, so leicht, aber es geht einfach nicht. Ich kann es nicht. No way. Und wenn es einer zu mir gesagt hat, und ich �Pretty good� gesagt habe, wie es meine Pflicht ist, weiss ich immer nicht, ob ich jetzt noch �What about you?� sagen soll, meistens ist der Mensch ja in diesem Moment schon fuenf Meter weitergegangen, und dann dreht man sich so halb um und er auch und es ist einfach furchtbar, aber wenn ich es nicht sage, denke ich, mann, die Leute finden das vielleicht undankbar und unhoeflich, wenn ich ihnen keine Nettigkeit zurueckgebe. Dilemma! Ausserdem werde ich manchmal gefragt, wie ich nun Kanada mag, aber ich glaube mittlerweile zu wissen dass auch da nicht erwartet wird, dass ich darauf mehr sage als Prima. Ich meine, vielleicht ist es ja auch so, dass die Leute nur in der Hoffnung fragen, dass man vielleicht etwas Interessantes sagen koennte, aber dann enttaeuscht sind, dass sie mit dem Zeug, was man ihnen erzaehlt, nichts anfangen koennen. Andererseits � Dann wiederum � Ich meine, wahrscheinlich ist es auch einfach irgendwie furchtbar peinlich, wenn einem irgendjemand, der nicht vernuenftig reden kann und allgemein keine Ahnung hat, erzaehlt, wie er Kanada findet � ich versuche gerade, das auf mich und Deutschland anzuwenden � Wie auch immer.
Jedenfalls sage ich immer �Oh, it�s OK. Lots of rules though.� Das letztere, um meinem irrsinnigen Drang meine Persoenlichkeit rueberzubringen indem ich etwas KRITISCHES sage, wenigstens ein bisschen nachzugeben. (Irgendwie habe ich diese Idee, dass die Leute einen interessant finden, wenn man kritisch ist.) Ich versuche mit dem �Lots of rules though� rueberzubringen, dass ich es mehr oder weniger bemerkenswert/ulkig/nervig finde, dass es hier Helmpflicht fuer Kinder auf Fahrraedern - kein Rennen und Springen im Planschbecken -kein Rauchen im Umkreis von neun Metern um oeffentliche Gebaeude, auch nicht in Cafes und so � Hundekacke-Politik (�Stoop and scoop� � Buecken und aufschaufeln) � allgemeine Hundepolitik, keine Hunde in Bussen, am Fluss und ueberall � kein Kaffee im Labor � und alles moeglich andere, teilweise nicht so greifbare Zeug gibt. Ach ja, kein Alkohol in der Oeffentlichkeit auch noch. Also das ist natuerlich im einzelnen alles irgendwie ganz gerechtfertigt und fein, denn es gibt ja sicher diese Asthmatiker, die jetzt in oeffentlichen Gebaueden frei atmen koennen und sich freuen, und es ist ja auch um gottes willen klasse, wenn keine Hundekacke herumliegt, und wenn die fuenf Kinder, die sich jaehrlich beim Fahrradfahren oder Springen den Kopf gebrochen haben oder was jetzt gerettet sind. Es ist halt mehr dieses generelle Ding, dass die Leute es hier gut und prima finden, dass ihr Leben durch einen ganzen Haufen Regeln, die sie sich nicht selbst gegeben haben, reglementiert wird (�Better safe than sorry�). Und dass sie ueberhaupt diesen Glauben haben, dass man durch das Einfuehren moeglichst vieler Regeln Unglueck vermeiden und das Angenehme im Leben maximieren kann. Als ob es keine Abgruende gaebe, die sich irgendwo auftun koennen, gegen die man garnichts machen kann. Die Akzeptanz dieser Regeln hier ist viel und tausendmal hoeher als in Deutschland, wo es ja schon auch irgendwelche Gesetze und sowas gibt.
Aber neulich haben wir uns mit diesem Stefan darueber unterhalten, und DER FAND DAS AUCH.
Andere Gruende, warum Deutschland cool ist:
-Hunde in Bussen erlaubt
Dieser Eintrag laeutet gewissermassen die Ferienpause ein! Vierzehn Tage Urlaub.
You might have missed...
Ruhmsuechtig! |