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Breakfast cereals! Oh oh. Tausend Sorten. Und die Kinder: natuerlich immer die abartigsten gutfinden. Es gibt ja verschiedene cereal-Typen: Kinder. Fortschritts-Typen, die besonders technologisch aussehendes cereal moegen, dem womoeglich noch Koenzym Q10 zugesetzt ist oder irgendwas. Typen, die cereal wollen das nach einem sonnigen Fruehstueck auf dem Lande aussieht und wie hausgemacht schmeckt (haha, diese alte Hanuta-Werbung. Als ob es etwas auf der Welt gaebe, das weniger wie hausgemacht aussieht und schmeckt als Hanuta. Als ob irgendjemand auch nur in der Lage und interessiert daran waere, sowas wie Hanuta selberzumachen. Was fuer eine grossartige Fehl-Werbung.). Puristen, die am liebsten braunes Roggencereal in Pelletform haben. Mueslifresser. Das sind alle, die mir einfallen. Und an allen denen ist die cereal-Industrie natuerlich ganz nahe dran. Unglaublich, diese cereal-Industrie. Wahrscheinlich die groesste Industrie Amerikas.

Lucky Charms. Sone gewoehnlichen Puffs, und darin massig bunte kleine Objekte aus ausgetrockneten Marshmallows. Herzen, Regenbogen, Huete, Sternschnuppen. Deren Maskottchen ist Lucky the Leprechaun, irgendsoeine Art Kobold, der heisst jetzt aber nur noch Lucky, um keinen zu ueberfordern. Lucky Charms haben mich aber trotzdem ueberfordert. Der Box konnte man entnehmen, dass Lucky, um den gefraessigen Kindern zu entfliehen, sich samt seines geliebten cereals in einem Schuppen eingeschlossen haette. In der Packung seien aber magic keys versteckt. Just add milk! Hm. In diesem cereal waren eine ganze Menge gelber Marshmallow-Rechtecke mit schluesselformigen Einbuchtungen. In meinem Buch sind das Schluesselloecher. Ausserdem waren sie nicht im landlaeufigen Sinne versteckt. Wir also nach Schluesseln gewuehlt, gespaeht, ob sich in der Milch, wenn man sie ruhig stehen laesst, vielleicht schluesselfoermige Strukturen bilden� Nichts dergleichen. Scheisse, muss man vielleicht studiert haben, um diese Schluesselgeschichte zu kapieren?
Sogar dem Harpers-Index faellt zu Lucky Charms was ein, ich muss es bloss raussuchen*. (*later: Finds nicht. Aber es war irgendwas im Sinne von: Number of different marshmallow shapes in Lucky Charms 1960 and 2003 - 5 and 4328. Das laesst tief blicken...)

Bei Trix (knallbunter Puffmais mit Fruchtgeschmack, in Form von erstaunlich detaillierten Blumen, Melonenscheiben undsoweiter. Cereal-Technologie�) ist es andersrum: dieses Kaninchen will immer Trix, wird aber im allgemeinen von den Goeren mit einem haemischen "Silly Rabbit! Trix are for kids!" in die Schranken seiner Inferioritaet gewiesen. Das ist hier uebrigens eine gefluegelte Redewendung: silly + "are for kids" googeln.
Tophers Breakfast Cereal character guide (sehr guter guide!) weiss aber, dass nach einer Konsumenten-Abstimmung das Kaninchen sowohl 1976 als auch 1980 jeweils eine Schuessel Trix gekriegt hat.
Auf der Trix-Box war uebrigens so ein Magic-Eye-Bild, wo man so besonders raufgaffen muss, und dann sieht man es ploetzlich. Konnte ich natuerlich auch nicht.

Was faellt mir noch zu cereal ein? Als ich (1994?) in San Franzisco war, gab es da diesen alten baertigen Typ, Ex-Hippie, der jetzt bei den Ravern abhing und von vielen argwoehnisch beaeugt wurde, weil er angeblich kleine Jungs gutfand. Der hiess Cap�n Crunch, weil er angeblich mit einer in einer Packung des gleichnamigen teuflisch crunchigen cereals (es schabt einem regelrecht den Gaumen weg) gefundenen kleinen Pfeife zu seiner Zeit kostenlos Ferngespraeche fuehren konnte, indem er auf spezielle Weise listig in den Hoerer reinpfiff.
Daran zweifle ich keine Sekunde, auch wenn ich nie verstanden habe, wie das nun wieder funktionieren soll.

Von cereal ueberfordert sein, Thema meines Lebens.

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