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Empfindungen und Revelationen
Neulich kam mir ploetzlich diese Revelation: Huch, Musik ist ja Nachhilfe in Gefuehlsleben. Oder nicht?
Wieder mal Sonntagsvergnuegen chinesischer Supermarkt. Und da sind dann diese Chinesen, die aus so einem Bottich voller ineinander verhakter lebendiger Krabben mit einer Zange welche rausholen, und die so rumschmeissen und hin und herzotteln und dann die besten in die Papiertuete und zuhause ab in den Topf, und mein Gott, was ist man doch fuer ein absurder Weichling, hach die armen Krabben, man moechte sein Abendbrot gerne totgemacht und filetiert haben, dann ist man froh, und diese Chinesen, die die Krabben da als ihr Essen sehen und nicht als einen verdammten Streichelzoo, die sind doch in Wahrheit viel mehr Jesus, he, du Essen, klammere dich nicht an dem anderen Essen da fest, lass los, zottel zottel, zack in die Tuete mit dir.
Ausserdem noch Sonntagsvergnuegen Nationalgalerie, die hatten eine Group of Seven Sonderausstellung, aber da waren Karla zuviel Berge und Kram und zuwenig schoene Damen, wie ja ueberhaupt die ganze Kunst ultimativ ihren Zweck verfehlt, sofern sie nicht zur Darstellung von schoenen Damen und Pferden dient, und dann sind wir also noch zu den schoenen Damen gegangen, und nachdem wir nun schon etliche Male dagewesen sind ist mir endlich aufgefallen, dass sie da mit Absicht verschiedene Glasvitrinen drinstehen haben, in denen sich irgendwelche alten Indianerschneeschuhe und kultische Hoernermuetzen und bestickte Faeustlinge und Decken und sowas befinden. Ich Schlaue dachte immer, hm, fuer die haben sie wohl keinen anderen Platz gefunden, aber natuerlich sind sie da eingestreut, um die irre Schaeferszenenromantik der mehr oder weniger gleichzeitig entstandenen Bilder der eingewanderten Europaeer zu kontrastieren. Und? Funktioniert. Funktioniert und singt und tanzt.
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