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Ich bin, in neun von zehn F�llen, heilfroh, wenn eine Studentin, ein Student der Kulturwissenschaften mir mitteilt, er/sie m�sse um Geduld bitten, in der Redaktion/Agentur/auf dem Filmset, auf oder in dem oder der sie gerade arbeite, sei so viel Stress, dass die Uni zur�ckstehen m�sse. Gl�ckliche, denke ich, und: Recht so!

Die Frage ist dann nur: Was tu ich da vorne als Seminarleiter, zum wissenschaftlichen Spezialisten gebildet, der die Studenten - mit wenigen Ausnahmen, an die im Seminar mich zu halten ich die beinahe unwiderstehliche, aber sofort mit guten Gr�nden schon hinterfragte Neigung f�hle - nie sein werden. Oft ist der Unterricht nicht mehr als Erste-und-auch-schon-letzte-Hilfe-Ma�nahme: Die schlimmsten Denk- und Formulierungsklischees und -Stereotypen austreiben. Zum Fragenstellen verf�hren (und wer auch nur einmal vor drei�ig flei�ig mitschreiben wollenden jungen Menschen stand, wei�: etwas Schwereres gibt's nicht) und zum Widerspruch. Das Fatalste n�mlich stets: die Lust der Leute an der Zustimmung, jedenfalls, am Verzicht auf Widerspruch und Nachfrage, oft nicht mehr als reines Desinteresse, das aufzul�sen ja eigentlich schon das Langeweile meiden wollen sollende Kalk�l des Lernenden nahelegte.

� Das Fachwissen hat, ganz pragmatisch und n�chtern betrachtet, in meinem Fall den Status des beinahe Beliebigen (neun von zehn Studenten wird die Materie als solche nie mehr was angehen), an dem ich etwas lehren will, das bei jeder Spezialisierung hilft: Sch�rfe des Denkens, Neugier, Skepsis. �

�brigens: Das ist nicht Idealismus, sondern reine Notwehr.

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