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Das Gute Buch: Saul und David
2006-12-13 @ 11:37 p.m.

David ist der Nachfolger von Saul, der zweite Koenig der Israeliten. In seinem Wirken unterscheidet er sich nicht wesentlich von Saul, er kaempft halt gegen die Philister und metzelt sie nieder, wo er sie trifft, aber irgendwie sind alle davon ueberzeugt, dass er dabei, im Gegensatz zu Saul, eine richtig gute Figur macht.

Kurioserweise wurde Saul ja seinerzeit von Gott verworfen, weil er beim Philistermetzeln die falsche Krawatte anhatte. Er war zwar trotzdem bis zu seinem Tode Koenig der Israeliten, aber eben verworfen. David, ein Hirtenknabe 'von guter Gestalt, mit schoenen Augen und braeunlich', ist der neue inoffizielle Auserwaehlte des HErrn. Weil Saul verworfenseinsbedingt an Anfaellen von Truebsal leidet, redet ihm jemand ein, er muesse ironischerweise ausgerechnet den fuer sein Harfenspiel beruehmten David an seinen Hof holen und sich von ihm besaenftigen lassen. David ist wohlgelitten, bis er sich auch als Krieger bewaehrt - er toetet mit seiner Steinschleuder den Riesen Goliath, der fuer die Philister kaempft. Bald singen die Maedchen im Reigen: Saul hat tausend erschlagen, aber David zehntausend. In Saul erwacht Eifersucht, die sich zu einer veritablen Obsession auswaechst. Er schleudert mehrmals seinen Spiess nach David, waehrend dieser Harfe spielt. Er schickt ihn in Kaempfe. Er hofft, die Philister wuerden David toeten und verlangt hundert Philistervorhaeute als Brautpreis fuer seine Tochter Michal. David absolviert alles mit Eleganz, Sauls Sohn Jonathan und seine Tochter Michal lieben ihn, und Saul selbst fuerchtet ihn nun ebenso wie er ihn hasst. Punktiert von Anfaellen von Reue, waehrend derer er schwoert, David solle nicht sterben, trachtet Saul David noch und noch nach dem Leben.

Saul, der Verworfene, und David, der neue Gesalbte, leben unter einem Dach zusammen! Sollte das wirklich bisher in keinem Psychozusammenhang als Metapher benutzt worden sein, um den ohnmaechtigen, sich auf alles ausweitenden Zorn zu beschreiben, den man empfindet, wenn man von seinen Kindern erstmalig im Memory besiegt wird?.

Schliesslich flieht David von Sauls Hof. Auf seiner Flucht erhaelt er von den Priestern von Nob alte Schaubrote vom Altar als Proviant und das Schwert des Philisters Goliath, das dort aufbewahrt wird. (Dafuer laesst Saul, der sich auf Davids Spur gesetzt hat, spaeter 85 Priester von Nob erschlagen, nur ein einziger, Abjathar, kann sich retten und schliesst sich David an.)
Als David zum Hof des Philisterkoenigs Achis von Gath kommt, macht dieser die erste lustige Bemerkung in der Bibel. David tut so, als sei er wahnsinnig, damit man ihn dort am Hof nicht als den beruehmten Philisterschlaechter erkennt. Er 'tobte unter ihren Haenden und rannte gegen die Pforte des Tores und liess seinen Speichel in seinen Bart fliessen', und da 'sprach Achis zu seinen Grossen: Ihr seht ja, dass der Mann wahnsinnig ist; warum habt ihr ihn zu mir gebracht? Hab ich zuwenig Wahnsinnige, dass ihr diesen herbrachtet, bei mir zu toben?' Das ist sehr schoen gebracht, besser koennte man diese Art Bemerkung heute auch nicht machen.
Dann wird David Anfuehrer einer Streifschar von Maennern, die 'in Not und Schulden und verbitterten Herzens waren'. Darunter sind Die Soehne der Zeruja, Joab und Abisai, die spaeter noch viel von sich reden machen. Er zieht herum, kaempft mit Philistern, wird von Saul verfolgt und verschont ihn einmal theatralisch - Saul uebernachtet in einer Hoehle, David schleicht sich hinein und hackt ein Stueck von seinem Mantel ab. Das Stueck zeigt er Saul am naechsten Tag, sie versoehnen sich traenenreich und Saul erklaert:

Nun siehe, ich weiss, dass du Koenig werden wirst und das Koenigtum ueber Israel durch deine Hand Bestand haben wird.
So schwoere mir nun bei dem HErrn, dass du mein Geschlecht nach mir nicht ausrotten und meinen Namen nicht austilgen wirst aus meines Vaters Haus.
Das schwoert David, und haelt sich spaeter auch tatsaechlich daran, denn er ist ja so verdammt edel. Ihre Versoehnung indessen ist ohne jede Konsequenz, mit anderen Worten: voellig folgenlos.

Um es richtig einzureiben, verschont David Saul, der, von seinem Daemon verfolgt, wiederum ausgezogen ist, um ihn zu toeten, noch einmal mit genau der gleichen Masche - er dringt nachts in sein Lager ein und entwendet 'den Spiess zu seinen Haeupten und den Wasserkrug'. Am naechsten Morgen versoehnen sie sich zum letzten Mal, Saul entschuldigt sich noch und noch und sagt:

Gesegnet seist du, mein Sohn David, du wirst's ausfuehren und vollenden.
Nachdem er das nun zugegeben hat, wird er von Gott endgueltig verlassen und stirbt binnen kurzem im Kampf mit den Philistern, genau genommen wird er schwer verwundet und stuerzt sich daraufhin in sein Schwert, um nicht den Unbeschnittenen in die Haende zu fallen. Der erste Selbstmord der Bibel, der zweite kommt auch bald. Auch seine Soehne werden erschlagen und von seinem ganzen Haus bleibt nur noch ein lahmer Enkel namens Mephiboscheth zurueck, der spaeter das Objekt der demonstrativen Gnade Davids wird.

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Koennte ich natuerlich auch selber tun, aber gerade eben habe ich diesen irrsinnigen Armkrampf...

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