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Das Gute Buch: Noch weiter predigen ueber Saul und David.
Saul hat diese zwei Szenen, in denen er im Zustand der Verzueckung enthemmt herumspringt. Nachdem er von Samuel zum Koenig gesalbt wurde, begibt er sich nach Gibea, 'da kam ihm eine Prophetenschar entgegen, und der Geist Gottes geriet ueber ihn, dass er mit ihnen in Verzueckung geriet.' Nach Sauls Tod gibt es allerlei Konflikte und Bruderkrieg, aber letztendlich wird David Koenig ueber ganz Israel, lebt in Jerusalem und laesst die Bundeslade, also diese Art Truhe, in der Moses' steinerne Gesetzestafeln aufbewahrt werden, aus Juda in die Hauptstadt holen. Das erweist sich als unglaublich schwierig, weil man diese Bundeslade wahnsinnig ehren muss. Und sie setzten die Lade Gottes auf einen neuen Wagenund holten sie aus dem Hause Abinadabs, der auf dem Huegel wohnte. Usa aber und Achjo, die Soehne Abinadabs, fuehrten den neuen Wagen.Da kriegt David Angst und will die Lade doch nicht haben, sondern schiebt sie in das Haus eines Menschen namens Obed-Edom ab. Dieser Mensch und all seine Angehoerigen werden aber in den folgenden drei Monaten ungeheuer gesegnet, und als David das hoert, holt er die Lade doch zu sich. Dabei will er aber gewiss nichts verkehrt machen und tanzt deshalb den ganzen Weg lang mit Jauchzen und Posaunenschall und nur mit einem leinenen Priesterschurz umguertet wie besessen vor ihr her. Als sie nach Jerusalem hineinkommen, schaut eine seiner Frauen, Michal, die Tochter Sauls, aus dem Fenster 'und sah den Koenig David springen und tanzen vor dem HErrn und verachtete ihn in ihrem Herzen.' Als David am Ende der Feierlichkeiten nach Hause kommt, sagt sie spottend: Wie herrlich ist heute der Koenig von Israel gewesen, als er sich vor den Maegden seiner Maenner entbloesste, wie sich die losen Leute entbloessen!Dazu erklaert David ebenso hochtrabend wie hohlklingend: Ich will vor dem HErrn tanzen, der mich erwaehlt hat vor deinem Vater und vor seinem ganzen Hause (Nicht einmal diesen nicht ganz so heiligen Seitenhieb kann er sich verkneifen, der Arsch), um mich zum Fuersten zu bestellen ueber das Volk des HErrn, ueber Israel,Und nicht genug, dass David nach seiner Verzueckungsszene Gelegenheit zu diesem abgeschmackten Holier-than-you-Auftritt bekommt, als ob er ueberhaupt nicht nur von nackter Furcht und Gier angetrieben vor der Lade herumgehuepft waere wie ein Idiot, sondern Michal wird fuer ihre Frechheit gleich noch abgestraft - 'Aber Michal, Sauls Tochter, hatte kein Kind bis an den Tag ihres Todes.' David und Saul. Stundenlang predigen.
Neulich bin ich im Zug gefahren und seitlich neben mir sassen auf ein paar Klappsitzen zwei Jungchristen in ihren fruehen Zwanzigern. Der eine war ein kontaktfreudiger, redseliger, sonniger Sozialarbeiter-Schifferbart, der andere ein Haken mit brennenden Augen aus einer Computerbude. Die beiden unterhielten sich ohne Ende ueber den HErrn und was dieser immer so fuer sie taete, und sie senkten uebrigens ihre Koepfe zum murmelnden Gebet, bevor sie ihre Ditsch-Brezel verzehrten. Aber der Sonnige erzaehlte dem Haken jedenfalls sinngemaess, er haette es aufgegeben, gar zu viele Leute zu missionieren oder zu retten, schliesslich muesse man auch erst einmal darauf achten, dass man selbst heil sei, wie ihm der HErr begreiflich gemacht habe, und es laege in den kleinen Gesten manchmal eine ganz ueberproportionale Missionierungskraft. Einfach nur eine Treppe herunterzukommen und jemandem einen guten Morgen zu wuenschen, das sei mitunter doch schon fast mehr als eine ganze lange Predigt. Ja, staunte der Haken, das koenne wohl sein. Aber der Punkt ist eben, dass das vielleicht auf den Schifferbart zutrifft, der Haken aber mag noch so oft die Treppe herunterwalzen und gruessen, er wird in niemandem etwas anderes als dumpfes Unbehagen saehen. Und spaeter ist mir dann eingefallen, dass die beiden natuerlich David und Saul waren.
Ich kann in mein Gaestebuch nichts schreiben, das ist irgendwie kaputt: Ach Frau M., ich habe ueberhaupt nur ein Meta-T-Shirt, und das ist mein eigenes. Ich habe den diffusen Plan, all diese tollen T-Shirtideen zu verwirklichen, aber im Moment bin ich so abgekaempft, da wird es nichts. Ich merke Sie aber gern vor.
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