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In unserer Strasse ist dieses eine Haus, das nicht so richtig ins Bild passt. Nicht, dass die Leute da ihren Rasen nicht maehen wuerden, aber alles ist etwas unperfekt, komischer Kram liegt rum, auf der Veranda stehen irgendwelche haesslichen alten Stuehle anstelle schicker Rattansessel oder Teakholzschaukelstuehle mit farbabgestimmten Kissen, die die Menschen hier haeufig als Zeichen ihres zurueckgelehnten Lebensstils auf den Veranden stehen haben. Und die Bewohner sind auch nicht so ganz perfekt, sitzen da und rauchen, sehen schlampig und arbeitslos aus, und nehmen irgendwie nicht an diesem Laecheln-Nicken-small talk Nachbarschaftsding teil. Eigentlich interessant und nett. Obwohl sie natuerlich konsequenterweise auch zu uns nicht laecheln oder nicken. Sie spielen, sagt Benjamin, mit ihren Kindern Squash auf dem Parkplatz neben ihrem Haus, an der Wand von einem alten Kino oder so, in dem jetzt eine sehr interessante und verlockende Schwarzenkirche ist. Sie scheinen einen ganzen Haufen Kinder zu haben, die immer rumlaufen und mit Lilo spielen.

Und eins von diesen Kindern, scheinbar das Juengste, ist dieser Chris, ungefaehr sieben vielleicht. Duenn und blond mit Sommersprossen spielt er immer Fussball und faehrt Rad, macht eigentlich nichts besonderes. Aber das erste richtig coole Kind, dem wir hier begegnet sind. So, wie seine Eltern aussehen, haben sie ihn wahrscheinlich weitesgehend mit der Wagenladung von �Be careful � don�t climb - Say thank you to that lady - You�re making mommy really sad when you do that � How many green apples does Elmo have? � Lets all be really quiet and use our inside feet.� verschont, aus denen hier die richtig feine Erziehung besteht. Ich kann es nicht so beschreiben, wahrscheinlich bringe ich es nicht gut rueber. Der Punkt ist, dass Leute nicht normal mit ihren Kindern reden, sondern irgendwie auf spezielle Weise vergiftet. Lebensfeindlich. Ich unterhalte den Glauben, dass die Kinder dadurch zu schlappen, glotzenden, interesselosen und scheinheiligen Monstern werden. Naja. Jedenfalls dieser Chris. Meine Karla ist irgendsowas wie verliebt in ihn, glaube ich. Herzzerreissend! Am Sonnabend haben wir auf dem Parkplatz ein bisschen den Elmoball herumgetreten, und Karla ist Fahrrad gefahren, und dann kamen diese ganzen Kinder und haben sich mit Lilo amuesiert, und Chris ist zum Spass auf Karlas Fahrrad gefahren, und Karla auf dem von Chris. Chris ist dann noch mit uns mitgekommen, weil er sich von Lilo nicht trennen konnte, und Karla war voellig aufgeregt: �You want to come home with me?�, hat sie ihn gefragt. Ich habe gemeint, meinem Bewusstsein, dass das fuer diesen Chris wahrscheinlich nicht sehr viel Reiz birgt, Ausdruck geben zu muessen durch die bloede und fiese Bemerkung �Yeah, maybe he wants to play with your Barbies.� Warum nur, warum nur! Und Karla hat auf ruehrende Weise versucht, sich andere Verlockungen fuer Chris auszudenken �But we have a lion and a tiger, not real ones, but to play with!!�. Das verfolgt mich immer noch. Meine Suesse! Nicht nur, dass sie fuenf sein muss und versuchen, einen ultratoughen Siebenjaehrigen zu beeindrucken, dann kann sie auch noch nichtmal richtig reden zu allem Ueberfluss. So ein Unglueck! Wahrscheinlich muesste man nicht unbedingt finden, dass daran etwas besonders Unglueckliches ist, aber ich kruemme mich innerlich vor Kummer wann immer ich daran denke�

Benjamin hat Chris dann mit Eiskrem und Apfelsaft regaliert, das Eis wollte er aber lieber bei sich zu Hause essen (mehr Kummer und Pein fuer mich im Hinblick auf meine Karla, die AUF DER STRASSE STAND UND AUSSCHAU HIELT, denn er musste ja zurueckkommen und die Schuessel wiederbringen). Immerhin hat er mit Karla ein wenig in unserem Auto Autofahren gespielt � ein Auto scheinen sie nicht zu haben � Pluspunkt fuer Karla� Oy we.

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