dackelretten.org

Wir hatten sogar zweimal Truthahn. Am Sonntag hatten uns diese Ungarn eingeladen. Das versteht niemand, denn sie koennen uns ueberhaupt nicht leiden, und wir sie auch nicht, und wir haben einander ueberhaupt nichts zu sagen und sie sind laaaaaangweilig. Die haben so eine fidele kleine Ungarn-Community hier und treffen sich immerzu.

Anders als Deutsche. �Huch, Deutsche. Kuck woandershin� Naja, vielleicht bin ich das auch nur.

Am Montag waren wir ein bisschen wandern im Gatineau Park, das ist so ein grosses Waldgebiet auf der Quebec-Seite von Ottawa. Ungefaehr eine Million Menschen waren auf diesen Gedanken gekommen und hatten Riesenmassen von Autos ueberall geparkt. Vor allem am Lac Pink, der mit dem Sentier du Lac Pink einen gebohlten Rundweg mit lehrreichen Tafeln bietet, muessen die Menschen nur so Bauch an Schulter herumgeraupt sein. Wir sind auch hunderten begegnet auf unserer kleinen Wanderung, sogar Deutschen. Huch Deutsche� siehe oben.

�Fall rhapsody� stand ueberall angeschrieben, und in der Tat nicht ganz unberechtigt.

Und mein Truthahn war grossartig, und meine mashed sweet potatoes und Meine green beans with onion sauce und MEINE cranberry sauce und MEIN stuffing und MEIN oldfashioned pumpkin pie auch. Dass die Ingwersahne in einem alten Simpsons-Popcorneimer war, das war vielleicht nicht ganz so schick, aber was solls.

Ich kaempfe den konformistischen Impuls in mir nieder, einen geistlosen �Eff-Juh-Ceh-Kaeh you, Martha� Kommentar hier einzustreuen. Die arme Martha Stewart (Amerikas Nummer-Eins-Schoener-Wohnen-und Schoener-Leben-Tante) kann ja auch nichts dafuer. Sie hat ja nicht gesagt, dass jeder ein ansprechendes Fruchtgebinde als centerpiece und Getreidegarben- und Blaettergirlanden-Deko und reinweisses Porzellan auf edlem Leinen haben MUSS. Das war ja bloss eine IDEE. Aber wenn man mal im Internet nach Martha Stewart Thanksgiving sucht, findet man bloss lauter Verhoehnungen und Martha-Stewart-Bashing (Lustig!). Natuerlich sollte diese Idee Martha Stewart vielleicht helfen, ihr Martha-Stewart-Geschirr und ihre farbabgestimmten Martha-Stewart-Wandfarben und Heimtextilien und ihr 'Martha Stewart Living'-Journal besser loszuschlagen, aber irgendwie muss sich halt jeder ueber Wasser halten. Und warum soll man es eigentlich nicht ein bisschen nett haben. Also, Martha, nichts fuer ungut. Kein boeses Blut von meiner Seite.

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