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-25 Grad oder so. Alle haben sich Schals um ihre Muender und Nasen gemummt. Wenn man keine Handschuhe anhat, fallen einem ruckzuck die Finger ab. Stoert aber keinen, mich auch nicht. Man wirft jeden Morgen einen Blick aufs Thermometer am Kuechenfenster und hofft auf neue Rekorde. Och, bloss �20. Die Kanadier haben dieses Beduerfnis scheinbar auch, denn sie erwaehnen prinzipiell bloss die komische wind chill Temperatur, die natuerlich OUTRAGEOUS ist. It�s �34 degrees out there!
Und das Auto: seufz seufz nuddel nuddel nuddel nuddel nuddel nuddel nuddel nuddel nuddel� BRRRRRUUUUUUUMMMM. Yeah Mercury Topaz!

Wenn man schon sonst nichts bemerkenswertes auf die Reihe gebracht hat, kann man sich wenigstens gratulieren, einen Tag lang diese Kaelte ueberwittert zu haben. Wobei das natuerlich auch keine grosse Kunst ist, denn man ist ja vom Schicksal arbeitstechnisch wieder in einen fensterlosen, klimatisierten Keller verschlagen worden.

Jedenfalls, forget Caipirinhas am Pool, fuer mich, um es mal besonders affektiert zu formulieren, buchstabiert nichts so deutlich Lebensqualitaet wie ein schoener, anstaendiger Frost. Knirsch knirsch. Vielleicht kommen wir ja doch nie wieder zurueck.

Und uebrigens, eigentlich kann ich hier einpacken. Das Kanadabuch von Douglas Coupland ist so verdammt gut! Dadurch, dass er ein Thema hat, also Kanada, bleibt man von dem komischen New Age Mystizismus und dieser, ahem, gewissen Ideenarmut seiner neueren Buecher verschont, und Mann, kann dieser Bursche seine Wahrnehmungsorgane aufsperren!

Ich habe mich laengere Zeit gefragt, ob der hier eigentlich bekannt ist, also irgendwie so eine Institution wie Guenther Grass oder so, wo alle im Prinzip abwinken, jaja, Guenther Grass, bedeutend, jaja. Wobei der Vergleich natuerlich hinkt, denn Guenther Grass ist ja eine Art Greis, und Coupland ein hipper Typ, der sich jetzt damit befasst, merkwuerdige Beistelltischchen und Vasen zu designen.
Ich habe mich gefragt, ob es jetzt ohne Ende oede fuer die Leute hier waere, wenn man die Sprache auf den Coupland braechte. Der ist ja nun sogar in Deutschland schon ziemlich alt. Aber wie es sich herausstellt, es stellt sich heraus, dass es in Amerika wahnsinnig hip ist, Coupland gut zu finden. Das tun nur die allerhipsten Leute, die anderen haben wahrscheinlich einfach keinen Zugang zu dem. Kennen den nicht. Aber zum Beispiel dieses Partyhuhn aus Toronto, Raymi the Minx, die mag ihn. Geht alle zu Raymi! Da sind Nacktbilder! Wobei sie ja nun keine Vorzeigeintellektuelle im strengen Sinne ist. Vorzeigeintellektuelle kenne ich keine.
Jetzt glaube ich, wenn die Leute hier was lesen, dann irgendwelche Taschenbuecher, so Terry Pratchett finden alle scheinbar ganz super, Frauen finden Anne Rice super, das ist irgendsoeine Erotiktante. Das Kaliber. Allerdings ist der Punkt vielleicht auch der, dass man in Deutschland einfach andere Arten von Leuten kannte als hier.

Nochn Buchtip, von trusty old omc? Lemony Snicket ist gut! Den gibst auch in Deutschland. So fuer ab achtjaehrige oder so, ganz klasse Serie, viel besser als Harry Potter! Also Harry Potter ist OK, nehme ich an, aber Lemony Snicket ist geistreicher. The Austere Academy. The Ersatz Elevator. The Vile Village. Gut! Und kommt mit dem Vorteil, dass es keine beschissenen Sunny-Klaus-and-Violet Menues bei McDonalds gibt und so.

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