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I think you're wonderful, fuckhead
I think you�re wonderfulDas ist die Hymne von Karlas Schule. Am ersten Schultag, in der Turnhalle (bei der Ladung von Veranstaltungen, Ordensverleihungen undsoweiter, die sie immerfort haben, bruellt diese Schule eigentlich nach einer Aula, aber sie haben keine) wurde der Kassettenrecorder angeworfen und irgendsoeine Schmalzbacke sang dieses Lied, die (dicke, alte) Direktorin swingte singend durch die Reihen und die Kinder haben auch alle mitgesungen. Und zwar durchaus mit allen sich wiegenden Zeichen der Begeisterung, teilweise ihre Freunde umarmend. Und ich war hin und hergerissen zwischen extremem Ekel und wuergender Ruehrung. Waah. Was sagt man dazu. Einerseits, klar, Kinder moegen sowas, so Lindenstrassenmaessige Wir-sind-alle-Freunde-und-ueber-Probleme kann-man-doch-reden Romantik. Warum soll man das ihren jungen Seelen nicht geben, vielleicht hat es ja irgeneine Art von segensreichem Effekt. Die wuergende Ruehrung kommt ja daher, dass es in der Welt eigentlich so oder so aehnlich zugehen sollte. Vielleicht. Moeglicherweise. Ugh. Aber dann wieder ist es ja eben nicht so und ich sage niemandem, er waere wonderful, und mir sagt das auch niemand, und eigentlich mag ich es ganz gern so, man gewinnt ja mit der Zeit die schlimmsten Missstaende lieb, und dann frage ich mich, ob es eigentlich gut ist, wenn Kinder in einer Atmosphaere so extremer Verlogenheit aufwachsen. Worauf es ja dann wahrscheinlich wieder hinauslaeuft, ist, dass es in der Klasse halt einen Kreis von Leuten zum wonderfulfinden gibt und einen oder zwei, denen man hinter der Schule direkt oder indirekt eine reinzieht, oder fuer deren offensichtlich zu wuenschen uebriglassendes Wohlergehen sich zu interessieren man sich zumindest auf seltsame Weise ganz und gar ausserstande sieht, und wenn das alles zu den Klaengen von 'I think you�re wonderful' stattfindet, das ist dann nicht nur einfach scheisse, wie das Leben nun mal ist, sondern giftig. Naja egal. Auch kein Anlass zum Dramatisieren. Ist eh alles Wahnsinn, durch den man sich irgendwie durchkaempfen muss. Andere Kuriosa: Wenn sie am Morgen die Nationalhymne spielen (�Please stand up for Oh Canada and a moment of silent reflection� � yeah right), dann muessen auch Kinder, die ungluecklicherweise gerade irgendwo unterwegs sind, dort in dem Gang stehenbleiben und schweigend reflektieren, bis der Betrieb wieder in Gang gesetzt wird. Neulich wurde ich ploetzlich von einer von diesen irrationalen Sorgen ueberfallen, die ploetzlich kommen und dann ganz wichtig sind. Diesmal handelte es sich darum, dass Karla da in der Schule den ganzen Tag in Schuhen, am liebsten sind ihnen Turnschuhe, rumlaufen muss. Arme eingesperrte Fuesse, dachte ich. Und dabei stellte sich dann heraus, dass sie in der daycare der Schule beim Mittagschlaf ihre Schuhe anbehalten. Falls ein Feuer ausbricht. Yeah. Rrright.
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Ruhmsuechtig! |
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