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Barbie Mermaid-Set
2003-11-17 @ 8:48 p.m.

Diese Weihnachtsmannwunschbrief-Geschichte macht mich jedesmal wahnsinnig, also diese Diskrepanz zwischen der Astrid-Lindgren-maessigen Idee, die man in seinem verdammten Kopf hat: Kinder, die mit gluehenden Wangen stundenlang an ihren Wunschzetteln arbeiten, mal mal, kleb kleb, verzier verzier, und mit reizenden, unbeholfenen Worten Santa ihre Herzenswuensche mitteilen, und dann dem Chaos mit den Blagen, denen unglueckseligerweise vor einigen Tagen ein strategisch angelieferter Zellers-Prospekt in die Haende gefallen ist, woraufhin Metas Herzenwunschliste nun mit A Barbie Mermaid-Set anfaengt und mit A Barbie Princess Castle and a princess Barbie aufhoert, und dazwischen sind noch eine Million andere Barbie-Artikel. Damit man mich nicht missversteht, die Kinder haben Barbies (die mit ihren verzottelten Kunststoffhaaren, einer Masse von an ihren eigenen Klettverschluessen festhaengenden sexy Kleidungsstuecken sowie vielen einzelnen Schuhen und Barbie-Pferdezubehoer in einem Hello Kitty Koffer mit kaputtem Reissverschluss dahinvegetieren), und ich persoenlich finde Barbie zwar eher schlimm, aber ich bin durchaus bereit zuzugeben, dass man auch mit Barbie cool spielen kann, wenn man denn ein paar gute Ideen hat, und dass der eine oder andere Barbieschnickschnack sogar nichtmal so voellig reizlos ist. Aber Barbie Mermaid-Set! Die wissen selbst nicht, was das eigentlich sein soll, und machen sich darueber auch keine Minute Gedanken. Da ist keine Idee, oh, wow, damit koennte man das und das machen, das ist ein Spielplatz, ein Unterwasserschloss, eine aquatische Muellkippe, irgendwas. Was das ist und was man damit machen kann ist voellig nichtig, dies ist ein SET, ein Gier ausloesendes Barbie Mermaid-Set, und das ist alles, was man wissen muss.
Wobei ich auch andererseits kaum fassen kann, wie scheisse es von mir ist, meiner herzigen dreijaehrigen Tochter uebelzunehmen, dass sie auf die ganze Scheisslage so reagiert, wie sie nun einmal muss.
Dann hat sie sich geweigert, mit gluehenden Wangen an ihrem Wunschzettel zu arbeiten, sie meinte, sie sei fertig, nachdem sie in einen kuemmerlichen von Karla vorgezeichneten Weihnachtsbaum einige gruene Krakel gemalt hatte, und Karla hatte auch bloss so einen pathetischen kleinen Zettel mit einem mit Kugelschreiber gemalten kleinen Weihnachtsbaum. Und es ist ja nicht so, dass die beiden nicht ganz erheblich mehr in der Hinterhand haetten.

Karla wusste garnicht, was sie haben wollte, ausser, wie sie sich ueberlegt hat, allen Buechern von Laura Ingalls, aber das schien ihr nicht ausreichend, so dass sie dann deprimiert noch in diesem Zellers-Prospekt rumgeblaettert hat, denn selber kann man ja auf keinen Fall auf irgendwas kommen, was man vielleicht braucht, das muss man sich ja von Zellers sagen lassen; und schliesslich meinte sie, ja, sie wuensche sich eins von diesen Polly Pocket � Sets. Like, Mann Karla, da steht ja bloss schon eins von diesen Dingern rum, mit dem niemals gespielt wird, mit Kleinkram, der ueberall rumgestreut ist und kleinen Gummischuhen, die Meta als Kaubonbons verwendet. Scheisse Mann. (Uebrigens finde ich es furchtbar, dass Polly Pocket jetzt so gross ist. Frueher diese kleinen Klappdingerlein, zu denen konnte ich Ja sagen) Naja, und dann habe ich mit unnoetig unbeherrschten, unnoetig drohenden Worten ausgemalt, wie Santa beim Anblick eines uninspiriert gestalteten Wunschzettels mit superkonsumistischen Wuenschen drauf sehr sehr zornig wird und �Verdammt, ich bin doch kein Dienstleistungsunternehmen.� sagt, worauf dann Meta still nach oben abgezittert ist, um pflichtbewusst mit dem Polly Pocket Dings zu spielen, und Karla einen prachtvollen neuen Wunschzettel mit einem glubschaeugigen Santa, rotem und silber Glitter, Gloeckchenborte und allem in Angriff genommen hat. Na. Geht doch, Blagen.

Was die uebrigens meistens spielen ist irgendwie rumleben, verreisen, Bootfahren im Waeschekorb, angeln, schlafen, aufstehen, essen, einer ist ein Bunny, das Geburtstag hat, Weihnachten, Hoehlenbauen mit Decken, viel davon findet unten im Keller statt, und sie verwenden fast keine Spielzeuge, ausser voellig zweckentfremdet (Groovy Girl Mermaids als Fische beim Angeln). Meta mag ihr Bunnykostuem, manchmal verkleiden sie sich noch mehr, wir haben noch so ein paar Kleider und Fluegel und Kram, sie haben einige kleine Toepfe und Zeug, die sie oefter mal brauchen, aber ein paar schicke alte Mangosaftdosen, leere Kakaoflaschen und so sind meistens noch interessanter. Ja. Das wars. Also eigentlich braeuchten die garnichts, und ich wuerde sogar fast so weit gehen zu sagen, dass es wahrscheinlich noch besser fuer sie waere, wenn sie wirklich garnichts haetten.
Aber meinetwegen sollen sie ihren Barbie- und Polly Pocket-Plunder kriegen.

Wahrscheinlich geht mir auch bloss diese verkorkste Santageschichte auf die Ketten. Bloss ohne Wunschzettel die Geschenke einfach so rausruecken, darauf hatte ich auch irgendwie keine Lust. Hier, zack, Geschenke. Die glauben ja auch noch dran, an den Santa. Karla meinte, den muesse es doch geben, denn es seien ja immer Geschenke da. Und dann meinte sie noch, das sei praktisch mit Santa, dass man da kein Geld bezahlen muesse, weil der Santa einem ja alles schenkt.

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Koennte ich natuerlich auch selber tun, aber gerade eben habe ich diesen irrsinnigen Armkrampf...

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