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Barbie-Kontroverse. Da mach ich doch gleich einen Eintrag draus, haha, das ist ein Aufwasch!
2003-11-27 @ 11:09 a.m.

Herr R., was wollen Sie denn? Dass diese Barbie batteriebetrieben stoehnt?
Erstens: Wenn das Baby aus dem Bauch rausploppt, dann ist es ja wohl ein Kaiserschnitt und Barbie ist narkotisiert. Es liegt dann also an Ihnen als Barbiespieler, sie auf einen kleinen Operationstisch zu legen und ihr stundenlang mit Kuechenmessern und Taschentuechern zu Leibe zu ruecken. Und dann irgendwann druecken Sie eben unauffaellig auf den Knopf, machen ein grosses Gewese um das Baby und tun so, als ob sie Barbie mit dem Naehzeug ihrer Mami wieder zunaehen. Spaeter lassen Sie sie dann aufwachen, Blumen auf dem Nachttisch, und dann koennen Sie sie ja stoehnen lassen, soviel Sie wollen. Uh uh uh, sagen Sie dann. Meine Naht.

Zweitens: Richtig schlechtes Spielzeug ist das, was einem bis zum letzten vorgibt, was man damit zu machen hat. Eine Barbie, die ein Kind entbindet, kann ich per se erst mal nicht schlechter finden als eine Eisenbahn. Wenn eine kleine Dame oder ein kleiner Herr daran interessiert sind, mit Barbie den Geburtsvorgang bis ins letzte nachzustellen, kann man das glaube ich spielzeugtechnisch nicht wesentlich besser loesen als so, es sei den, sie platzieren noch ein paar Kunstblutkanuelen strategisch in Barbies Baeuchlein und bauen ihr eben eine kleine Schallplatte rein. Da ist dann eben Phantasie gefragt, make-believe, wie man hier sagt, und man kann ja vielleicht mal selbst zum roten Filzstift greifen, for all the gory details� (obwohl der ganz richtige make-believe natuerlich nur ist, wenn man als Puppe einen alten Lappen oder Maiskolben nimmt, und als Baby eine Eichel).

Dittens: Ich glaube aber, dass die wenigsten Kinder wirklich daran interessiert sind, den Geburtsvorgang realistisch durchzuspielen, das ist einfach nicht der Job von Kindern.

Und Viertens: Im Gegensatz zu Ihnen (wenn ich Sie da recht verstehe) glaube ich nicht, dass die Barbie, aus der das Baby rausploppt, irgendeinem Kind eine bleibende falsche Vorstellung ueber den Geburtsvorgang vermitteln kann (genausowenig, wie ich glaube, dass es so richtig Barbies Schuld ist, dass Teenager magersuechtig sind � ich meine, wenn es Barbie und Co nicht gaebe, dann waeren sie vielleicht nicht magersuechtig, sondern haetten irgendeine andere Art, wie sich ihr Leiden nach aussen hin ausdrueckt, aber Barbie ist jedenfalls nicht die Ursache dieses Leidens).

Sehn Sie�s doch mal von der aufklaererischen Seite: Die Kinderchen, die vor fuenfzig Jahren Mutter Vater Kind gespielt haben, die glaubten vielleicht noch an den Klapperstorch. Denen war vielleicht die Herkunft von Babies viel zu mysterioes und finster, als dass sie das ueberhaupt in ihre Spiele einbeziehen konnten.
Also wir haben hier mysterioes und finster versus rausploppen. Obwohl das natuerlich auch nicht ganz unproblematisch ist, die Entmystifizierung von allem und blablabla, glaube ich, dass ich trotzdem immer noch fuer rausploppen hupe. Hup!

Und vergessen Sie nicht: Auch ich habe zwei Kinder. Und obschon die auch nicht im klassischen Sinne rausgeploppt sind (eine Krankenhaus-, eine Hausgeburt), laufe ich jetzt nicht rum und erwarte von allen, dass sie in jedem Atemzug anerkennen, was fuer eine scheiss-schmerzhafte und angstbeladene Erfahrung so eine Entbindung ist. Entbindungen sind doch auch cool!

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Koennte ich natuerlich auch selber tun, aber gerade eben habe ich diesen irrsinnigen Armkrampf...

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