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Blueberries for Sal
Normalerweise findet man ja selten richtig neue Kinderbuecher, die dann auch noch gut sind. Man findet den Kleinen Baeren, weil er von Sendak illustriert ist, man findet George und Martha, weil sie von Sendak gepriesen werden. Man findet allerlei, weil man es sowieso irgendwie kennt (Laura Ingalls), oder weil drei Millionen Leute es bei Amazon gekauft haben (Charlottes Web). Aber Blueberries for Sal von Robert McCloskey, obwohl ein klassischer Klassiker von 1948, habe ich ganz allein gefunden, beim uninspirierten Herumwuehlen in den Kaesten mit schlabbrigen Attrappen, die hier als erschwinglicher Buchersatz verbreitet sind. Und ich liebe es. Es handelt von diesem sehr kleinen Maedchen, das mit seiner Mutter Blaubeeren pfluecken geht. Sie tut immer � kuplink, kuplank, kuplunk � ein paar in ihren Blecheimer, aber mehr als drei werden es nie, weil sie alle gleich wieder aufisst. Gleichzeitig ist auch eine Mutter Baer mit ihrem kleinen Baer da. Irgendwann gehen Sal und der kleine Baer verloren, ohne dass ihre ins Blaubeerenbusiness versunkenen Mamas es merken, machen sich aber nichts weiter draus sondern laufen einfach der jeweils anderen Mama hinterher, die nach einer Weile vorbeikommt. Little Bear and little Sal�s mother and Little Sal and Little Bear�s mother were all mixed up with each other among the blueberries on Blueberry Hill.Die Baerenmama wundert sich dann, dass ihr Kind ploetzlich kuplink macht, und der kleine Baer versucht Sal�s Mama ihre Blaubeeren zu klauen, beide drehen sich um, erschrecken und machen sich auf die Suche nach ihren eigenen Kindern. Die finden sich schnell an, erzeugen genau die richtigen Geraeusche, und alle gehen froh nach Hause. Little Bear and his mother went home down one side of Blueberry Hill, eating blueberries all the way, and full of food stored up for next winter.Dieses Buch ist rundherum so richtig! Die Symmetriegeschichte, die mich unter anderen Umstaenden vielleicht nerven koennte, erzeugt hier diesen Eindruck von genereller Wirtlichkeit der Welt, in der alle ihren wohlbegreiflichen, anheimelnden Interessen nachgehen. Und die unaufdringliche Idee, dass die Protektion, die man durch Mamas erfaehrt, sich so ausdehnt, dass sie den mama-maessigen Aspekt der ganzen Welt einschliesst, die finde ich so gut. So sollte man das als Dreijaehriger sehen. Das, und dann Beerenpfluecken � I�m such a sucker for Beerenpfluecken � und dieses grossartige Bild dieser Vierzigerjahrekueche.
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