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Doch. Wenn es hier schneit, dann braucht man nicht bangen, ob der Schnee noch bis zum Wochenende liegenbleibt, damit man mal mit den Kindern Schlittenfahren gehen kann. Hier ist solide Schnee von Dezember bis Maerz, fuer alle Arten von Schneevergnuegen, ausser Schneemannbauen, das ist kompliziert denn der Schnee backt ja kaum.
Schlittschuhlaufen auf Dows Lake und dem Rideau Canal. Der ist mehr oder weniger mitten in der Stadt; beim abendlichen Dahingleiten mit Ausblick auf Downtown kann man sich einbilden man sei in einer interessanteren urbanen Gegend als bloss old Ottawa. In Abstaenden sind auf dem Eis (eigentlich auf solchen Aufdockungen) Buden, wo man Heisse Schokolade und Beavertails (mit Zimtzucker, mit Schokolade, mit Apfelmus) kaufen kann. Dann isst man die schnell, damit sie nicht vollkommen kalt werden und faehrt weiter herum.
Eine andere Sorte Wintertrostessen ist Poutine, das sind french fries mit cheese curds (ganz junger Kaese in Form von Locken) und Bratensosse. Dieser Kaese schmilzt dann und zieht lange Faeden in der Sosse, alles ist pampig und lecker und man fuehlt sich tatsaechlich getroestet. Poutine wird in schicken altertuemlichen blauen Trucks mit gelber Schrift verkauft, die ein bisschen nach Bombay oder irgendwas aussehen, zusammen mit Pogos (Wuerstchen am Stiel in Maismehlteig gebacken), Hotdogs und dem anderen Zeug.
Ganz in unserer Naehe ist jeden Winter eine Kunsteisbahn mit Hockeyfeld, wo man (auch kostenlos) rundherum rundherum fahren kann und in der Mitte spielen sie immerfort Hockey, was ja der kanadische Nationalsport ist, und das bedeutet, dass man immer Vaeter sieht mit winzigkleinen Knaben, die sich kaum auf ihren Schlittschuhen halten koennen und Hockey lernen, und von Zeit zu Zeit mal ein drahtiges kleines Tomboy-Maedchen, das talentiert seinen Hockeyschlaeger herumschiebt.
Und zuhause heisse Schokolade mit Marshmallows.
Und Meta, mein kleiner Reinhold, in ihrem Schneeanzug und den rosa Schneestiefeln (Meta hat wenigstens pink snowboots�das Kind soll es besser haben) geht, oder stolpert, den ganzen Weg von zuhause bis zur daycare auf den von den Schneepfluegen am Strassenrand aufgeworfenen Schneegebirgen und sagt in Abstaenden �Yahoo! Geruempel!�
Und Schneeschieben. Das muss man auch immerzu machen, und die meisten Leute haben fuer ihre Kinder kleine Kinderschneeschieber, damit sie sich nuetzlich machen koennen. (Das erinnert mich daran, dass wir die auch brauchen, bloss wenn ich mal irgendwo welche gesehen habe, sahen immer so aus als ob sie unverzueglich kaputtgehen und etwas in mir straeubte sich bisher gegen einen solchen Kauf). Schneeschieben ist ja merkwuerdigerweise mehr oder weniger die einzige Arbeit, bei der die Anstrengung noch nicht wegorganisiert ist (Rasenmaeher, Leafblower, Gartenschlaeuche). Wenn es geschneit hat, kommen morgens alle mit ihren Schneeschiebern raus - ich glaube, die moegen das auch. Und der Loeb Supermarkt hat ein Bild von einem nahrhaften Eintopf draussen haengen, und da steht: This is not food. It�s fuel for snow shoveling.

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