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Was sie hier auch haben, was richtig furchtbar ist, ist Boxing Day. Das ist ein Shopping Event am 26. Dezember. Beziehungsweise der 26. Dezember heisst eben Boxing Day, vielleicht, weil man seinen Weihnachtsschmuck wieder einschachteln soll (manche haben es ja eilig damit), aber sie haben eben ein Shopping Event daraus gemacht.Alles ist um fuenf Prozent reduziert oder so, und deshalb muss man natuerlich sofort wie wild shoppen. Hoert man da nicht foermlich den Aufschrei der gemarterten Seele?
Am 26. Dezember. Wo das der Tag sein sollte, an dem einfach mal wirklich nicht geshoppt wird, wo endlich, nach all der aberwitzigen Shopperei, fuer einen kurzen, suessen, wohlverdienten Augenblick nur das leise Rauschen der Klimaanlagen zu hoeren sein sollte, bevor vielleicht am 29. Dezember alle mit ihren Gift Receipts (kein Preis drauf) angestuerzt kommen, um ihre Geschenke umzutauschen. Ach ja. Seufz. Doppelseufz.
Und das Schlimmste ist, dass wir ebenfalls geshoppt haben - Benjamin hat sich dieses Laptop hier gekauft.

Seit ich von dieser Krankheit, die ich ueber Weihnachten hatte, wieder aufgestanden bin, habe ich ueberhaupt dieses ueberwaeltigende Empfinden von Falschheit und Leere. Ih meine, ich beschwere mich ansonsten ja auch immerzu, aber das doch vor dem Hintergrund eines mehr oder weniger grundlegenden In-Ordnung-Gefuehls. Das ist weg, und ich denke, oh mein Gott, was fuer eine Zeit, Kinder grosszuziehen, was fuer eine spirituelle Depraviertheit, was fuer eine aesthetische und intellektuelle Wuestenei, was fuer eine moralische Wirrnis. (Sehr interessant, ich weiss.)
Aber Benjamin sagt, ich bin albern. Ich soll den Kindern oefter sagen, dass sie ihr Zimmer aufraeumen sollen, dann kommen sie auch ohne Feldarbeit zurecht und es kommt doch noch alles in Ordnung.
Na, wir werden ja sehen.

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