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Spirituelle Verheerung
Naja den groessten Hammer hat natuerlich wer seine Kinder ansieht und dabei 'Oh die spirituelle Verheerung' denkt.
Aber wirklich. Die spirituelle Verheerung. Diese zaghaften, langweiligen, nichts wagenden, sofort wieder
endenden Spiele. Der Freund mit seiner schwachsinnigen Masche. Now we can brain control Captain Hook.
Brain control?
Junge, du bist fuenf. Du solltest Dir eine Eisenbahn aus Stuehlen und Decken bauen und zwei Stunden lang
Zugfuehrer spielen.
Aber dann ich wieder. Dass meine Ideen davon, was Kinder machen sollten, scheinbar samt und sonders ungefaehr
hundert Jahre alte Kitschpostkarten sind. Diese Besessenheit mit inneren Bildern von schwerbeschaeftigten
Puppenmuttis vor ihren messingglaenzenden, mit hundert Miniaturutensilien bestueckten Puppenkuechen.
Murmelspielende, kreiselnde, abzaehlreimaufsagende Rotzgoeren, die widerwillig zur festgesetzten Zeit zum
Abendbrot erscheinen.
Kinder, die in der Kueche helfen, Maedchen, die rotbackig an ihrem eigenen kleinen Quilt naehen, Kinder, die
Vaetern Essen in Blechkannen aufs Feld bringen, die Baumhuetten errichten, jeden Tag Kaninchen fuettern. Die lernen wollen.
Die stolz auf die Verantwortung sind, die man ihnen uebertraegt. Die ungeduldig darauf warten, endlich gross genug fuer
irgendeine Taetigkeit zu sein, an denen ihnen wahnsinnig gelegen ist. Dass ich natuerlich andererseits offensichtlich auch wieder schuld bin an dem ganzen Unglueck. Dass man es auch irgendwie festschreibt, indem man es denkt. Ich selber in meinem aus Sofakissen gebauten Haus, mit der Fussbank als Tisch. Mit meinem aus dem Puppenschrank improvisierten Kaufmannsladen mit all den Schachteln, in die ich Kaffee und Nudeln und sowas reingefuellt hatte, mit den Schildern, auf denen 'Rrrrrroestfrisch' draufstand undsoweiter, die ich geschrieben hatte. Mit meiner kleinen Welt, in der Menschaergerdichnichtfiguren in krude bemalten Haeusern aus kleinen Kartons wohnten, irgendwelche Beziehungen miteinander unterhielten, mit der Eisenbahn zur Arbeit, zur Kneipe, zum Einkaufen transportiert wurden, und ueberall musste mit Pfennigen bezahlt werden. Ich meine, ich hatte als Kind ja auf jeden Fall ein pathetisches Element, und ich bin in dieser Hinsicht nicht ungluecklich, dass und falls meine Kinder etwas anders ausschlagen, aber mein Gott! Man hatte doch ein inneres Leben. Man hatte doch Stunden von vollkommen befriedigendem Spass da fuer sich allein in seinem Kinderzimmer. Oh die spirituelle Verheerung. Was soll man nur tun. Und oh diese armen Kinder. So eine verwirrte Losermutter.
Auf jeden Fall muessen sie mehr vernachlaessigt werden. Damit werde ich gleich anfangen.
Freundliche Vernachlaessigung.
Morgen gehts los.
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