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Einfaches Amishleben
2004-04-06 @ 11:59 a.m.

Neulich haben wir diesen Dokumentarfilm gesehen ueber die Amish. Das sind ja diese, die in Pferdewagen herumfahren und keine Fernseher und ueberhaupt keine Elektrizitaet haben, und die Frauen haben Glockenroecke an und merkwuerdige Hauben, die Maenner Kapitaensbaerte, Huete und Anzuege, sie reden so eine Art Hollaendisch, was aber angeblich Deutsch ist, und sind furchtbar religioes und gemeinschaftlich. Sie wollen sich auch nicht filmen lassen, weil das die Eitelkeit foerdert, aber freundlicherweise gewaehren sie ihren sechzehnjaehrigen Kindern (Kinder arbeiten bei denen haeufig, seit sie dreizehn sind) eine Zeit namens rumspringa, in der sie vom unbedingten Gehorsam suspendiert sind und machen koennen, was sie wollen, von allen weltlichen Freuden kosten und sich ueberlegen muessen, ob sie sich taufen lassen und in diese amish Kirche eintreten wollen, mit allen Implikationen, Hut, Weste und Haube, oder lieber nicht. Und ueber diese Jugendlichen war der Film. The devil's playground.

Die laufen dann sofort los und kaufen sich Autos (die koennen sie billig kriegen von ihren aelteren Bruedern, die sie abstossen muessen wegen ihrem bevorstehenden Kircheneintritt), streichen aufgeregt durch nahegelegene Walmarts und fangen an, Drogen zu nehmen und sich auf beruechtigten amish Parties die Kante zu geben. Sofern sie noch bei ihren Eltern wohnen, betreiben sie den Fernseher mit der Autobatterie. Die Maedchen behalten dabei merkwuerdigerweise groesstenteils ihre Hauben und Glockenroecke an (Autos kaufen sie auch keine, obwohl sie gern wuerden), aber trotzdem torkeln sie gewaltig herum. Irgendwas besonders einsichtsvolles haben sie nicht mitzuteilen ueber die ja eigentlich extrem interessante und einzigartige Lage, in der sie sich da befinden, aber was soll man auch immer Einsichtsvolles sagen.

Und irgendwann wird das dann alt, dann ziehen sie endgueltig die Haube auf, heiraten und gehen fuer den Rest ihren Lebens immer zu Kaffekraenzchen, wo sie Quilts naehen und eine aus der Bibel vorliest, nehme ich an, fahren in ihren Pferdewagen zu allen moeglichen Gemeinschaftsereignissen und Singnachmittagen, hosten reihum den Gottesdienst in ihren Haeusern, die zu diesem Zweck einen Raum haben muessen, der mindestens hundert Leute fasst, und kriegen eine Menge Kinder, in denen sie die Prinzipien der Ordnung (so heisst die Gesamtheit ihrer Lebensregeln) instigieren, die sie bestricken und benaehen mit kleinen Holzfaeller- und Glockenoutfits und und an langen Tafeln mit einfachen, nahrhaften Mahlzeiten bewirten.

Mehr denn je kommen diesertage zurueck von ihrem rumspringa, frueher oder spaeter, sagen sie. Neunzig Prozent.
Das war eigentlich alles, was ich sagen wollte, musste nur ein bisschen weiter ausholen. Neunzig Prozent. He, wuerde ich auch machen.

Hier kann man was lesen ueber die Amish, und bei der Gelegenheit stellt sich auch noch heraus, dass die Produzenten dieses Dokumentarfilms zusammen mit einem Kerl von Big Brother an einer neuen Reality TV Serie mit amishen Jugendlichen brainstormen, Amish in the City. Uh oh.

Und fuer tausend Dollar kann man selbst ein Stueck vom einfachen Leben mit nach Hause nehmen.

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Koennte ich natuerlich auch selber tun, aber gerade eben habe ich diesen irrsinnigen Armkrampf...

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