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The Wizard of Oz kam im Kino, anlaesslich seines 65ten Premierejubilaeums (oder in der Art), und he, es war gut!
Ich dachte ja, das muesste irgendwie daemlich sein, und der Anfang, wo die reichlich propere Judy Garland in Sepiabraun vortaeuscht, sie sei ein kleines Maedchen, auf deren kindliche Kuemmernisse der harte aber herzliche Landwirtschaftsalltag keine Ruecksicht nehmen kann, und wie sie dann 'Somewhere over the rainbow' singt (irgendwie dachte ich immer, das sei aus Cats), ugh, das schien die schlimmsten Befuerchtungen zu bestaetigen, aber dann wird sie weggeweht und schlaegt in Oz auf und alles ist in tollem Technicolor, und Ueberraschung: Es nervt nicht mehr. Es ist nur noch, wie der Amerikaner sagt, funny, and really really sweet.
Am Ende (natuerlich haette man es auch eher merken koennen, aber ich bin nicht so ein Adlerauge) stellt sich dann heraus, dass alles ein Traum war, und insbesondere waren die Vogelscheuche, der Holzfaeller und der Loewe drei Arbeiter von dieser Farm (was ja im Buch nicht so ist). Das finde ich gelungen. Wie es sein kann, dass es jemand gut mit einem meint, aber man noch niemals irgendeine Art von tieferem Austausch gehabt hat, wahrscheinlich auch niemals haben wird und garnicht haben kann, aber in einer Parallelwelt springen unsere Seelen Hand in Hand herum. Gewissermassen. We're off to see the wizard / the wonderful wizard of Oz / because because because because / of the wonderful things he does.

Normalerweise bin ich ja immer ein bisschen schmal auf der Seite smalltalk-tauglicher Erzaehlungen und Anekdoten, aber diesmal dachte ich bestimmt, ich koennte meinen Zuhoerer fesseln und interessieren mit der Mitteilung, dass es frueher im Osten diese geklaute Version gab, Der Zauberer der Smaragdenstadt, wo die Russen irgendwie dem Wolkow gesagt haben, er soll das ein bisschen umschreiben, damit sie die Lizenzgebuehren nicht bezahlen brauchen (da heisst sie halt Elli statt Dorothy), oder vielleicht sogar, damit niemand weiss, dass es ein amerikanisches Buch ist (obwohl es trotzdem in Kansas anfaengt, soweit ich mich entsinne), wobei sie es eben offenbar fuer dermassen unverzichtbar hielten, dass sie sich diese ganze Muehe gemacht haben, was ja irgendwie schon recht kurios und merkwuerdig ist und genau die Art von Trivia, mit der man bei solchen Gelegenheiten punktet, haette ich gedacht, aber nein, auch das konnte nicht sehr beeindrucken. Dabei reagiere ich nun wirklich bereits bei unbedeutenderen Enthuellungen mit allen Zeichen begeisterten Erstaunens. Naja. Ich tippe mal, er hatte das Buch wohl nicht gelesen. Oder, nein, Moment, natuerlich,
Er war nur neidisch!

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