dackelretten.org

Ich bin ja keiner von diesen Oh-Bach-genial-grossartig!-Apologeten (wenn auch vielleicht einfach nur aus Uebellaunigkeit) , aber man muss sagen, ein oder zwei Fugen aus dem Wohltemperierten Klavier spielen (die ersten zwei, die man einigermassen kann) macht den Kopf schon ganz schon frei. Wuehl wuehl auf und ab.
Allerdings auch keine Kopffreiheit, die nicht durch das Lesen von ein oder zwei Weblogs und den Gedanken an Froscheier weitgehend rueckgaengig gemacht werden koennte.

Jesusfuckingchrist. Still kinda depressed.

Aber gestern habe ich den Kindern untersagt, auf die Strasse zu gehen, und nach einem kurzen Anfall von verzweifeltem Entzug hatten wir einen sehr angenehmen und gutgelaunten Abend, sowie Corn on the cob. Ja, wenn es nur darum ginge, das waere keine grosse Sache, aber sie sollen ja draussen funktionieren.
Das ist ja eben die Frage: Was tut man? Versucht man die Welt innen der Welt draussen (natuerlich halbherzig, arsch- und erfolglos) anzuaehneln, oder zieht man das ganze protestantische Volksliedersingeding gnadenlos (beziehungsweisze vielmehr genauso arsch- und erfolglos) durch? Wobei das natuerlich auch wieder unterstellt, man wuerde irgendwas zielbewusst tun, anstatt nur so von Tag zu Tag, von Impuls zu Impuls ins Blaue hineinzustolpern.

Und sich zu sagen, na, kein Wunder, dass sie nicht gluecklich wird, zusammengepfercht mit fuenfzig anderen in einer von eiskalten Schwachmaten dominierten Verwahrinstitution, kein Wunder, dass sie nicht richtig zurechtkommt, es ist ja auch alles so scheisse und verdinglicht, schon allein das Wort funktionieren zu verwenden dafuer, sich im Waermebad Gleichgesinnter zu aalen, ist ja vielleicht im Grunde genommen auch ein Stueck weit nur ein etwas besseres Die-sind-ja-alle-nur-neidisch-Sagen.

Naja, um mal wieder vom verfemten Dear Diary-Modus wegzukommen und lieber auf ein paar schoene aus alten Regenschirmen geschneiderte Kleider zu linken, hier ist mein Lieblingsbild in der Kanadischen Nationalgalerie (klick fuer grosse, aber nicht gross genuge, Version):

So eine verdammte Mutti bin ich. Das ist mein Lieblingsbild. Mutti! Mutti!
Das komische Bild mit der Frau mit dem Fernglas, das Herr Jumpcut bei sich oben hat, haengt da auch, aber das kann ich nicht leiden. Zu meiner Ehrenrettung muss man aber immerhin sagen, dass mein zweites Lieblingsbild zwei Wolkenbilder von Gerhard Richter sind. Gute, erstklassige Wolkenbilder.

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