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Verrufenheit (keine)
2004-08-29 @ 1:08 a.m.

Kitchisippi Times (Nachbarschaftswurstblatt):

More than a hundred residents, sending the message that they were "no longer going to accept this" snaked throught the streets of Hintonburg the evening of August 17, in a defiant march past adresses considered to house drug dealing operations. [..]
The group marched down Pinhey, stopping at numbers 49 and 51, [..] perceived problem properties. Some cheered while others stood watching as people peeked out from a second floor window. Two employees from the city of Ottawa's property inspection services knocked loudly on the door, but nobody answered. [..] 51 Pinhey was closed that morning, with wooden planks being installed on the windows. However, a lady in black stockings was seen opening the gate and going toward the back of the building. At number 49, a man stood on an upper floor balcony beating out a rug while the group watched from below.
Eine Menge rechtschaffener Menschen, die sich in ihrer Heimat nicht mehr sicher fuehlen, sehen einem mutmasslichen Drogendealer beim Teppichausklopfen zu. Einige jubeln sogar, sie haben etwas missverstanden. Spater steht es in der Zeitung. Aufregend! Ein aufregendes Drogendealerhaus in Hintonburg! Das muss ich sehen. Allerdings ist dies hier Ottawa, man muss sich in seinen Erwartungen maessigen. Vermutlich sind es ein paar Kiffer, die ihren Rasen nicht maehen.
Hier gibt es diesen Stadtteil namens Vanier, beziehungsweise eigentlich ist es eine Quebec-verwaltete Enklave, die sich aus unbekannten Gruenden mitten in Ottawa befindet, der gilt als unfassbar verrufen. Wir sind dort herumgeradelt, weil wir Verrufenheit sehen wollten (ich sehe gern Verrufenheit, ein pathetischer Ersatz fuer nicht stattfindende wilde Exzesse), da war nichts. Nichts. Die Leute hatten weniger Blumenkaesten und Verschoenerungsschnickschnack. Sonst nichts. Rien.
Klar, die Verrufenheit ist hinter Mauern. Natuerlich schreiben sie nicht an: Opiumhoehle, Illegales Bordell. Aber man wuerde doch wenigstens ein paar leere Chipstueten erwarten, zwei oder drei Injektionsnadeln, ein Grafitti bzw. Graffito, ein paar ueber Telefonleitungen geschleuderte alte Turnschuhe, ein gebrauchtes Kleenex, lungernde Menschen, aber nichts dergleichen, alles tadellos geschrubbt.
Also Wanderer, falls das die Frage sein sollte: Verrufenheit suchst du in Ottawa vergebens, zumindest die oeffentliche, allgemein zugaengliche Art. Unsere meterhohen Unkraeuter und selbstausgesaehten Ahornbaeume, die ueberall waren, habe ich heute auch fast alle rausgezogen, obwohl es mir leidtat.

P.S. Hier herrscht eine falsche Auffassung von Verrufenheit vor, wie mir spaeter auffiel. Verrufen ist irgendwas ja bereits, wenn es jemand verruft, also in diesem Sinne gibt es in Ottawa natuerlich jede Menge Verrufenheit. Aber ich gehe jetzt nicht und aendere das.

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Koennte ich natuerlich auch selber tun, aber gerade eben habe ich diesen irrsinnigen Armkrampf...

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