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Hochbegabtenintegration
2005-09-01 @ 4:54 a.m.

Ha, Meta geht neuerdings in diesen Kindergarten, das ist ein Integrationskindergarten fuer Hochbegabte (natuerlich ist Meta hochbegabt, das aeussert sich darin, dass sie nicht alle Dinosaurier auswendig kann).

Also ein Integrationskindergarten fuer Hochbegabte. Heute Morgen zeigte ein kleiner Knabe ein Experiment, dazu hatten ihn die Erzieherinnen angehalten, aber er war selbst auch stark von der Wichtigkeit seiner wissenschaftlichen Taetigkeit durchdrungen. Das Experiment bestand darin, dass der kleine Knabe eine moerderisch grosse Schutzbrille aufhatte, auf dem Tisch ein grosses glaesernes Gefaess mit Wasser mit einem kleinen glaesernen Gefaess darin standen und der kleine Knabe versuchen sollte, durch das Wasser im grossen Gefaess ein Fuenfcentstueck in das kleine Gefaess zu werfen. Es misslang. Merkwuerdig. Na, sagt die Erzieherin, woran kann das liegen? Kleiner Knabe weiss genau Bescheid, sagt irgendwas, aber zu leise fuer mein Ohr. Genau, sagt die Erzieherin, weil es Wasser ist und keine Luft. Versuchs mal an der Luft. Das kleine Gefaess wird rausgenommen, der kleine Knabe versucht das Fuenfcentstueck hineinzuwerfen, es misslingt ebenfalls. Hm. Schliesslich gelingt es ihm, aus sehr geringer Hoehe das Gefaess zu treffen. Aha! Nun wird es wieder ins Wasser ueberfuehrt, er wirft das Geldstueck, es geht daneben. Die Erzieherin fasst zusammen: Im Wasser kann er nicht treffen, weil das Wasser eine groessere Dichte hat, und das lenkt ab!

Das ist alles voelliger Bloedsinn, fluestere ich Meta ins Ohr. Arme Meta. Mir waere es wahrlich lieber, es handelte sich um einen Integrationskindergarten fuer Meta, ich bin noch nicht ganz sicher, was fuer einen Job sie in der Hinsicht tun werden.

Was das Experiment angeht, nehme ich an, dass es eine pervertierte Stille Post-Kindergaertnerinnenversion eines Brechungsexperiments war. Wenn man in das Wasser reinkuckt, denkt man wegen der Brechung, das kleine Glas stuende woanders und zielt deshalb falsch. Das trifft allerdings nicht zu, wenn man direkt von oben reinkuckt, man muss schraeg reinkucken. Aber ich muss sagen dass ich persoenlich solange, wie kein Kind von selbst mit dieser Beobachtung ankommt, den Teufel tun wuerde und sie noch extra darauf aufmerksam machen, denn mir graut vor dem Erklaerungsnotstand, in den ich kaeme, sollte ich einem Kinde die Lichtbrechung erklaeren. (Ich bin auch eigentlich nicht der Meinung, dass forciertes Wissen ueber Lichtbrechung und dergleichen das Standbein, das ein fuenfjaheriges Kind in der Welt hat, irgendwie festigen kann, und sei es noch so begabt.) Andererseits wird man natuerlich eher von oben kucken, wenn man das kleine Gefaess treffen will. Was eigentlich passiert ist, war auch, dass das Wasser durch das unprofessionell geworfene Geldstueck irgendwie in kleine Stroemungen geriet und das Geldstueck so ein bisschen herumgewirbelt wurde, das liegt natuerlich wirklich unter anderem an der groesseren Dichte, die Resultierende aus Gewichtskraft und Auftriebskraft ist in Wasser kleiner als in Luft, und deshalb koennen alle moeglichen kleineren Stoereffekte mehr bewirken, und die sind in Wasser halt auch sowieso irgendwie groesser wegen der, erm, Viskositaet. Oder so. Fuer so ein Brechungsexperiment haette man vielleicht lieber eine kleine Kugel nehmen sollen.
Wenn aber der Sinn des Experiments wirklich gewesen sein sollte, zu demonstrieren, dass das Geldstueck im Wasser mehr herumwirbelt als in Luft, finde ich, das entbehrt irgendwie so ein bisschen der, wie soll ich sagen, wissenschaftlichen Poignanz. Also man ist ja daran gewoehnt, dass solche Experimente ein spezielles isoliertes Phaenomen von irgendeiner Art von Interessantheit herausarbeiten, im Gegensatz zum Leben, in dem immer alles so vermuddelt ist.

Mein Gott, Experimente machen mich sowieso meistens krank.

Aber so wie es war, koennte man immerhin versuchsweise behaupten, dass es sich um ein gegluecktes Schauexperiment in male dominance handelt, so wie die Maedchen zusammengetrieben wurden, um dem wichtigen kleinen Knaben zuzusehen. Ich weiss zum Beispiel zuverlaessig, dass Meta sich vor Peinlichkeit winden wuerde, wenn man ihr nahelegte, so eine Schutzbrille aufzusetzen. Ich bilde mir ein, das kaeme daher, weil ihr die Laecherlichkeit dieses gespreizten Unterfangens und die Ungebuehrlichkeit, durch Aufsetzen einer riesigen Brille und Wichtigtun soviel Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, bewusst waeren. Aber das kann man natuerlich auch nicht verallgemeinern, sicher gibt es eine Menge kleiner Maedchen, die gern die Brille aufhaetten, und massenhaft kleine Knaben, die man damit jagen koennte. Und Meta schreit dafuer immer, wenn sie was erzaehlt.

Auf jeden Fall, Hochbegabtenintegration, haha.

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