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Irgendwelche Schnipsel
2005-09-14 @ 3:43 p.m.

Im Rahmen dieser Schnipselaktion kann ich endlich mal alles loswerden, das ist auch super. Diese T-Netbox ist so unglaublich scheisse. Sie ruft einen pausenlos an, im Morgengrauen und immer, und wenn man das nicht will, dann kann man das Manual studieren und ihr irgendwie sagen, dass sie sich nur nach meinetwegen abends um acht melden soll, dann hat man aber auch keine Moeglichkeit, zu anderen Tageszeiten zu erfahren, ob einen vielleicht jemand angerufen hat, jedenfalls nicht, ohne wieder das bloede Manual rauszuzerren, und dann ruft sie einen an, wohlgemerkt, einen, und dann muss man trotzdem noch diese Geheimzahl eintippen, und sie sagt 'Es gibt neu-e Nach-rich-ten fuer *kraechz* Sinaida Provotski', als ob man nicht selber wuesste, wie man heisst, und es dauert eine Viertelstunde, bis man tatsaechlich seine Nachrichten hoeren kann, und sie sagt scheinheilig, man solle die 1 druecken, wenn man seine Nachrichten jetzt hoeren will, als ob einem eine Wahl bliebe, weil sie ja doch solange pausenlos anruft, bis man es gemacht hat, da kann ich auf eine Gnadenfrist von wenigen Minuten auch gern verzichten, und wenn man Fick dich, bloede Box sagt und auflegt, weil man gerade ueberhaupt keine Lust auf sie hat, ruft sie in zwei Minuten wieder an, dann kann man nur noch das Telefon ignorieren, soll sie sich selber was erzaehlen, mein Gott.
Natuerlich haben wir uns nach kurzer Zeit einen Anrufbeantworter angeschafft, wir sind ja auch nicht voillkommen bekloppt, also Benjamin hat das gemacht, meine ich, jetzt ruft sie nur noch an, wenn Karla es mal wieder witzig fand, uns selbst anzurufen. Ich weiss, dass man sie auch ganz ausstellen kann, aber ich will dieses Manual nicht ansehen.
Also wirklich, wer denkt sich so einen Scheiss aus. Es war bestimmt ein Riesenprojekt, wo sie am Anfang alle sturmiert haben, welche Nachteile denn so ein konventioneller Anrufbeantworter hat, und dabei ist ihnen aufgefallen, dass es echt nervt, wenn sich die Leute einfach selbst aussuchen koennen, wann sie ihre Nachrichten hoeren wollen, und dass es ein unertraeglicher Missstand ist, dass man einfach durch Blinken oder dergleichen auf Nachrichten aufmerksam gemacht wird, es koennte ja etwa sein, dass jemand irgendeine seltene Sehfrequenzstoerung hat, der bemerkt dann garnicht, wenn ihn jemand anruft, bei einem anderen wiederum koennte dieses Blinken vielleicht einen epileptischen Anfall ausloesen, und dass man seine Botschaften auch noch soviele Male wie man will hoeren kann, ohne fuenfundzwanzig geheimnisvolle Tasten zu druecken, das ist auch nicht gut, cause you're supposed to MOVE ON, goddammit, und dass es ueberhaupt keine Diskretion gibt und jeder, der gerade vorbeikommt, meine Verschwoerernachrichten hoeren kann ('Hallo Mama, ich bin im Wohnzimmer' 'Hallo Herr Benjamin, sie muessen sich mit Herr Dr. Schmidt treffen. Um drei. Ja. Um drei. Auf Wiedersehen.') und dass es geheimer gemacht werden muss, und dann haben sie das aufgemalt auf diese kreativen A2-Blaetter mit ganz vielen Kaestchen und Pfeilen und Entitaeten und haben in ihrem Kauderwelsch, dass ich nichtmal nachmachen kann, darueber geredet.
Naja.
Then one day my dad took me sailing. The end.



Was das angeht, eine Quelle wohlfeiler, um nicht zu sagen, billiger, Ueberlegenheitsgefuehle ist es, in einer Stadt zu wohnen, in der sich massenhaft Touristen an wenigen speziellen Orten konzentrieren. Dann kann man sich denken, jaha, ihr Touristen, ich radele hier an diesem frischen Morgen ueber den Theaterplatz, aber nicht, weil ich mir das Gruene Gewoelbe ansehen will oder eine Fuehrung durch die Semperoper mitmachen oder sonst irgendsoeinen Scheiss, oder weil ich mich gleich auf einen der viertelstuendlich abfahrenden Dampfer nach Pillnitz waelzen werde, ich werde auch keinen der speziellen Doppeldeckerbusse besteigen und mich zum Waldschloesschen und zu Pfunds Molkerei karren lassen (warum man sich dahin karren lassen soll, ist mir sowieso vollkommen schleierhaft), diese Dinge sind mir alle vollkommen schnuppe, das koennt ihr euch ja sicher schon denken, ich lebe naemlich hier und komme nur gerade zufaellig vom Karstadt, wo ich alle moeglichen Kapuzenkleidungsstuecke gekauft habe und Kniestruempfe und Strickwolle und solche Dinge, und dann werde ich bald, bekleidet mit tollen neuen Burlingtonkniestruempfen und alten Latschen und gefolgt von meinem stylischen Dackel an der Elbe langspazieren, es wird ein fabelhaft herrlicher Tag sein und ich werde froh in die Sonne kneisten, aber ich bin nicht gezwungen, das maximale Vergnuegen aus dieser Unternehmnung zu melken, weil ich naemlich hier lebe und einfach nur meine Tochter vom Kindergarten abhole, und dann kommen wir nach Hause in unser stuckstarrendes Stadtpalais und setzen uns auf unser Sofa, und immer, wenn draussen ein Sirenenauto vorbeikommt, singen wir Nanuenana, und das machen wir den ganzen restlichen Tag so, hahahahaHA!

***

Ha. Du meinst, du hast Stuck? Nimm dies!

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In Metas Kindergarten haben sie diesen Brauch, fuer Geburtstagskinder machen sie diese Raketenvorstellung, wo alle trampeln, knattern und am Ende Aaaah! schreien, das Geburtstagskind muss vorher sagen, wie seine Preferenzen bezueglich Farbe, Lautstaerke undsoweiter sind. Im Allgemeinen wollen sie eine rote Rakete, oder blau, laut natuerlich, aber auf die Frage, ob dick oder duenn habe ich wahrlich (da hat alle Nase lang jemand Geburtstag) noch nie ein Kind anders antworten hoeren als: duenn. Denn dick ist schlimm. Eine duenne Geburtstagsrakete, alles klar. Man moechte diese Kinder hernehmen und ein klein wenig beuteln, aber das hat ja auch keinen Zweck. Es steht ja schliesslich nicht in ihrer Macht, sich dieser Urteile zu entschlagen.

Besonders kluge durchblickende Menschen sagen einem, dass man irgendwas waehlen soll, was vollkommen furchtbar ist, damit nicht irgendwas noch furchtbarerereres die Mehrheit kriegt, und dass jede Stimme fuer irgendwas nicht ganz so furchtbares im Grunde genommen eine Stimme fuer das allerfurchtbarste ist. Daran kann ich mich unmoeglich halten, das laesst meine zarte Konstitution nicht zu. Dies gesagt, muss ich aber zugeben, dass ich schuld bin, wenn jetzt diese bizarre, bizarre Frau Merkel Bundeskanzler wird. Aber wiederum im Grunde genommen ist es vermutlich auch egal, auf welche Weise man sich die Jahre versuesst, bis das verdammte Oel endlich alle ist.

Was ich auch mag: Kastanien. Aber was ist eigentlich mit den Kastanienbaeumen los? Die sind alle irgendwie im Eimer, die haben irgendsoeinen Rost oder so.

Endlich eine gelungene naturwissenschaftliche Demonstration: in unserem Balkonkasten sind zehn Kartoffeln aus einer gewachsen, vier davon sogar beachtlich gross.

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Was auch bloed ist: Wenn die Leute sagen, ja, Deutschland hat ja den hoechsten Tortenverbrauch der Erde, oder dergleichen, anstatt zu sagen: Im Spiegel habe ich gelesen, dass Deutschland den hoechsten Tortenverbrauch der Erde hat. Dass ich es nicht uebers Herz bringe, auf diesen Disclaimer zu verzichten, schliesst mch automatisch von 80% der menschlichen Kommunikation aus.

Was noch bloed ist: dass sie im Religionsunterricht immerfort irgendwelchen saccharinsuessen Quatsch ueber den Seelenvogel hoeren, oder wie ein kleiner Junge ein ganz kleines Schluesselchen und ein diminuitives Kistlein gefunden hat, oder von der Wolke, die nicht regnen wollte, aber dann doch. Wenn ich das gewollte haette, haette ich sie in Ethik gesteckt, verdammt. Ich will, dass sie ihnen dort von Dschieses erzaehlen, sie sollen die zehn Gebote auswendig lernen und Psalmen lesen. Mannmannmann.

Was ich noch gutfinde: harte Handtuecher.

* *****

Bis ins Masslose gesteigerter Bekenntniszwang: Zum Elternabend ein Emily the Strange T-Shirt anziehen, sich als einziger nicht melden, wenn es darum geht, wer dafuer ist, dass die ganze Klasse samt Eltern ein Wochenende in irgendeinem bescheuerten Naturerlebnispark verbringt und dort in Tipis uebernachtet. Ich meine, schauder, schauder, schauder.

Was ich mag: Kellergeruch.

Was ich hasse: Spielplaetze.

Was ich auch jetzt gerade furchtbar hasse: Geschichten, wie sie das Leben schreibt.

Ungluecklich gewaehlte Namen fuer Kinderfahrraeder: Erlkoenig (!). Puky.

Meta hat eine Firma. Sie heisst Delfinclub, geschrieben wird es aber MOM. Diese Firma stellt Kinderbuecher und Comics her. So wie bei allen Firmen heutzutage ist das eigentliche Produkt ganz und gar zweitrangig und ueberhaupt noch nicht vorhanden, dafuer macht sie sich viele Gedanken, wo sie ihren Stand aufstellen wird (wahrscheinlich unten im Hof bei den Muelltonnen) und: 'Dann kommen Kinder daher und sagen: Hmmmmmmm... (Das typische Geraeusch, das man hervorbringt, wenn man im Kopfe ueberschlaegt, welche von den dargebotenen unwahrscheinlichen Verlockungen man sich leisten kann.) ... kann ich das hier haben?' So gern ich sie unterstuetzen moechte bei ihren kreativen Vorhaben, wird mir doch ungut bei dem Gedanken, sie koennte tatsaechlich unten im Hof - bei den Muelltonnen! - einen Stand aufstellen. Einmal hatte sie schon einen kleinen Tisch bis zur Kinderzimmertuer gehievt!
Aber vermutlich gibt es auch in ihrem Gehirn irgendwo ein Zentrum fuer die Verhinderung idiotischer Vorhaben, das dafuer sorgen wird, dass sich dieses Projekt hoffentlich schmerzlos in Wohlgefallen aufloest.
Ich glaube, Benjamin findet es deprimierend und bezeichnend, dass sie nicht zuerst die Buecher herstellt und sich dann um das Marketing kuemmert. Dass sie strenggenommen eigentlich ueberhaupt keine Buecher herstellt. Aber als ich klein war, wollte ich mal eine Ballonreise mit so einem Bueschel Luftballons an einem Korb unternehmen. Mit der Bereitstellung des Korbes und der Ballons hatte ich irgendwelche Kindergartenkollegen beauftragt, die sich natuerlich den Teufel darum scherten. Ich selber hatte aber in der Ecke meines Kinderzimmers, die der Vorbereitung der Ballonreise gewidmet war, eine schoene Wimpelkette verstaut, mit der der Korbrand verziert werden sollte. Und heute? Bin ich Doktor der Biophysik und ein nuetzliches Mitglied der Gemeinschaft! Heissa hopsa! Kein Grund zur Sorge.

Zu der Mutter von der Waldnymphe habe ich einmal gesagt, ich sei Akademiker (als sie mich gefragt hat, ob ich zum Holzhacken oder Fallenstellen in Kanada war). Ich wollte damit ausdruecken, dass ich niemals irgendetwas Interessantes tue und ein ganz trauriges Individuum bin (nur in diesem Sinne bin ich ja eigentlich auch Akademiker). Sie hat mir das aber furchtbar uebelgenommen und plagt mich jetzt jedesmal, wenn wir uns sehen mit langweiligen Spitzen bezueglich meines Akademikertums, auf das ich mir ja so irrsinnig viel einbilde. So kanns gehen. Das Leben ist manchmal richtig verdammt interessant.

Was Meta eigenlich haben sollte: ein Tattoostudio. Ihre Motive sind die einzigen, bei denen ich jemals ein ganz klein wenig in Versuchung gerate.

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Koennte ich natuerlich auch selber tun, aber gerade eben habe ich diesen irrsinnigen Armkrampf...

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