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Schnipsel III
2005-10-25 @ 11:13 p.m.

Alles, was ich bin, bin ich nur durch die Gnade der bescheuerten Teenager. Die sich jeden Tag von neuem entschliessen, mir heute doch nicht auf die Muetze zu hauen und auch alles, was mir lieb und teuer ist, ausnahmsweise mehr oder weniger nicht zu desaekrieren. Haette ich Kategorien, kaeme das unter 'Count your blessings'.

In Metas Hochbegabtenkindergarten ist so ein Gartentor, und die Luecke darunter haben sie jetzt durch dicke Balken, die mit eisernen Zwingen an diesem Tor angebracht sind, vollstaendig ausgefuellt. Sie haben naemlich ein dreijaehriges Kind, das immer entweicht. Man hat mir erzaehlt, es sei unter dem Tor durchgekrochen, in die Markthalle gegangen, haette sich dort ein Netz mit kleinen roten Babybell-Kaesen genommen, sei ueber den Neustaedter Markt gewandert und schliesslich auf der Augustusbruecke von der Polizei festgenommen worden. Hut ab vor diesem Kind, das muss ganz ernsthaft hochbegabt sein.
Genau das erwartet man ja eigentlich von seinen Kindern, mit einer Mischung aus verhohlener Hoffnung und nackter Furcht, dass ihnen mal auffaellt, wie bekloppt alles eingerichtet ist. Aber sie sind natuerlich ueberhaupt nicht dafuer ausgeruestet, dass ihnen das auffallen koennte, und weiterhin darf es ihnen ja strenggenommen nicht auffallen, und daran halten sie sich auch gluecklicherweise mit grosser Akribie. Gewoehnlich sind sie so froh, wenn sie mal eine von den tollen Regeln des Zusammenlebens gerafft haben, dass sie sie gleich kindergaertnerischer als jede Kindergaertnerin verfechten.
Drei Jahre. Alle Achtung.

***

Kinderfilmfestival im Schauburg
"Millions" - Heilige erscheinen, Sterne zwinkern, verrueckte Schnitte, mitten in der Nacht klingeln zweihundert Repraesentanten wohltaetiger Organisationen - Die Igel brauchen Ihre Hilfe! Familien mit chronisch kranken Kindern haben ein um 55% erhoehtes Armutsrisiko! -, Buden aus Pappkartons fliegen als Raketen in die Luft und landen in der aethiopischen Wueste, wo glueckliche braune Menschen hueftwiegend zu einem neuen, von Spendengeldern gegrabenen Brunnen schreiten (Das verstehe ich eigentlich auch nicht. Wozu braucht es denn Spendengelder, um einen Brunnen zu graben? Ich daechte, dafuer genuegen ein ordentlicher Spaten, ein Eimer, ein Seil und eine ganze Reisetasche voll Zeit. Mister Ingalls hat das jedenfalls so hingekriegt. Wichtig ist nur unbedingt, dass man eine brennende Kerze hinunterlaesst, bevor man selbst reinklettert, nicht vergessen!!! Aber vielleicht muss man in Aethiopien so irrsinnig tief graben, dass man dafuer eine Bohrausruestung mieten muss oder so), dieser Brunnen sah allerdings auch eher wie so eine Art Gartenwasserhahn aus, und alles in diesem Sams-Technicolor. Also ich brauche nach Trainspotting eigentlich keinen Kinderfilm, der in jeder Minute 'Ich bin ein Film von Danny Boyle!' sagt, aber ich bin zugegebenermassen auch kein Kind. Karla waren es zuviele Heilige. Fuer Heilige und so muss man schon auch ein Haendchen haben, ehrlich mal. Das Uebersinnliche so ueberzustrapazieren ist auch irgendwie ein Armutszeugnis. Aber geil an britischen Filmen ist, dass dort immer all diese mehr oder weniger haesslichen, stark britisch aussehenden Schauspieler mitwirken, die man noch nie vorher gesehen hat.

Man vergisst auch immer wieder, wie wenig suspense und Plotverwirrungen diese Kinder brauchen, oder sagen wir, verkraften koennen. Wir haben neulich Puenktchen und Anton vorgelesen, das gibt es dieses lange, duerre Kindermaedchen, die hat neuerdings, seit sie bei der betuchten Familie Pogge arbeitet, einen Verlobten, der sie aber aeusserst unfreundlich behandelt, charakteristisch geldgierig ist und ein verdaechtiges Interesse an einem Plan der Poggeschen Wohnung an den Tag legt. Ich so die Kinder gefragt, was sie denn meinen, wozu dieser Verlobte wohl den Plan braeuchte (eigentlich bin ich kein Freund davon, beim Vorlesen solche verschulten Verstaendnisfragen zu stellen, aber manchmal mache ich es aus freizeitlichem Hobbyinteresse doch), ja, da hatten sie keine Ahnung, die armen Engelchen. Keine Idee. Aber vielleicht war es auch nur Widerstand gegen die Verschulung.

Heute habe ich Meta vom Kindergarten abgeholt, da hatte gerade eine Mutter ihr drei- oder vierjaehriges Kind zwischen den Knien und sagte: Pass auf, lass uns mal einen Vertrag machen. Haha. Ich wette, das hat sie von der Supernanny, die damit, wie ich in unserem Urlaubsquartier am vorigen Mittwoch gesehen habe, eine auf ganz abscheuliche Weise ungebaerdige Dreizehnjaehrige bekaempft hat. Hahaha. Dumm.

Koenigliches Mysterium des Innern

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Ruhmsuechtig!
Klickt dieses Banner und katapultiert mich an die Spitze dieser elitaeren Diary-Top-Ten!!
Koennte ich natuerlich auch selber tun, aber gerade eben habe ich diesen irrsinnigen Armkrampf...

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