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Fruehfoerderung
Kann man Eiswuerfel anmalen, war das interessante Experiment im Kindergarten. Offenbar kann man das nicht, denn sie schmelzen. Ich bin nicht sicher, welcher physikalische Zusammenhang dadurch nun wieder veranschaulicht werden soll. Dass Dinge, die gerade im Schmelzen begriffen sind, dem Anmalen widerstehen? Die Kindergaertnerin wusste es garantiert auch nicht. Ich habe gesagt, dass man ja mal versuchen koennte, die Eiswuerfel bei unter Null Grad anzustreichen (man koennte es auch mit einer alkoholhaltigen Farbl�sung versuchen, damit sie nicht so schnell gefriert), oder zu lackieren. Also in Ottawa habe ich durchaus farbige Markierungen auf dem zugefrorenen Rideau Canal gesehen, zum Beispiel. Aber da ist die Kindergaertnerin sehr abwehrend geworden. Die Frage sei ja gewesen, ob man das mit den den Kindern zur Verfuegung stehenden Mitteln schaffen koenne. Ach so, und ich dachte irrtuemlich, die Frage waere gewesen, ob man Eiswuerfel anmalen kann.
Wobei das dann wirklich nichtmal so furchtbar uninteressant ist. Ich denke, der Aggregatzustandswechsel bei den Eiswuerfeln lenkt bloss von der eigentlichen Frage ab. Denn es gibt ja wohl auch noch andere Dinge, die man nicht so gut anstreichen kann, also zum Beispiel Glas mit Wasserfarben, wohingegen andererseits Glas mit Oelfarben geht, soviel ich mich entsinne. Oder manchmal hat man solchen Kunstharzlack, der will und will nicht auf Holz malen, dann muss man das erst vorstreichen und so. Das heisst, es muss an der chemischen Beschaffenheit des Materials haengen, ob es in der Lage ist, eine Farbe anzunehmen. Zunaechst muss es benetzbar sein durch die Farbloesung, das ist eine Frage der Oberflaechenkraefte, also ob energetisch etwas dadurch gewonnen wird, dass Material und Farbloesung nun eine gemeinsame Grenzflaeche haben anstelle von je einer mit Luft. Dann ist die Frage, ob die Farbloesung in das Material hineindiffundiert und die Pigmente sich dort einlagern, oder ob sie an der Oberflaeche bleibt und eine Extraschicht bildet, die von dem Material nach wie vor isoliert ist, und das fuehrt einen dazu, dass es zwei verschiedene Arten von Anmalen gibt, lackieren und einfaerben. Uh, ich finde, Experimente sollte man wirklich nur machen, wenn man einen verdammt guten Grund dafuer hat. Und die Wirkung, die Experimente auf mich in erster Linie meistens haben, ist ueberhaupt die, mir unheimlich den Zugang zu dem in Frage stehenden Naturphaenomen zu erschweren. Und das kann mir absolut keiner erzaehlen, dass die kleinen Waffennarren in dem Kindergarten davon irgendwas mitnehmen, also selbst wenn diese Experimente jetzt nicht regelmaessig totaler Bloedsinn waeren. Was die da mitnehmen ist, dass sie Gelegenheit haben, eine uebergrosse Schutzbrille anzuziehen und sich wichtig vorzukommen. Was natuerlich auch fuer Erwachsene einen nicht unbedeutenden Teil der Alluere von Wissenschaft ausmacht. Und das ist natuerlich auch total klasse und super, denn soll man sich vielleicht einen Jutesack ueber den Kopf werfen und sich unwichtig vorkommen? Die Kindergartenleute bilden sich natuerlich irrsinnig viel ein auf ihre tolle Fruehfoerderung. Philosophieren wollen sie mit den Kindern jetzt auch. Sie haben sich schon ein Heftchen besorgt. Philosophieren mit Kindern. Mein Gott, wenn ich einen Wunsch haben kann, dann waere es der, dass Metas Kindergaerterin bitte bitte mit ihr nicht philosophiert.
Auf einer anderen Note ist es interessant, dass manche Leute Bauer sagen zu Kaefig. Meerschweinchenbauer.
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