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Kulturjunkies
2007-04-13 @ 11:55 p.m.

Kuckt mal, ein Getreidespeicher. Donnerwetter, da wird Getreide drin aufbewahrt. Aber wen kuemmerts, solange man 'Hanni und Nanni schmieden neue Plaene' lesen kann (Karla ist seit einiger Zeit extrabeflissener Bibliothekskunde). Ich kann mich dunkel noch daran erinnern, dass es fuer mich frueher qualvoll war, Zug zu fahren - und dann erst umsteigen - wieviel Mal umsteigen? Zweimal? Die Pein! - und wie mein Vater mich immer mit der Bemerkung: Schau nur, dort draussen laeuft der Film 'Das schoene Leben in Untermaehren', oder wo wir eben langfuhren, zur Verzweiflung getrieben hat, aber ich kann dieses Sentiment ueberhaupt nicht mehr nachvollziehen. Die heilige Einfalt. Ich kann kaum noch im Zug lesen, weil ich dann all die verfallende Industriearchitektur (Dresdner Maelzerei!!), die Umspannwerke, Neubauten, alten Villen neben riesigen fensterlosen Fertigungs- oder Einkaufshallen, sich abkaempfenden pittoresken Kleinstaedte, Schuppen, Schuppen und immer wieder Schuppen, einsamen Gehoefte und narbigen Waldstuecken, diese ganze gloriose, ohne jegliche aesthetische Gewissensbisse zusammengeworfene Gegend nicht mehr sehen kann. Und umsteigen erst. Verrammelte alte Backsteinbahnhofsgebaeude, die frueher Fahrkartenschalter, wichtige Dienstzimmer, Warteraum mit Kachelofen, Restaurant, Kiosk und Stationsvorsteherwohnung enthielten. Ein frischgestrichener, aber vereinsamter kleiner Holzpavillon mit ruehrendem Uhrtuermchen (Bedarfshaltepunkt! Machen Sie sich dem Zugfuehrer rechtzeitig bemerkbar!), vor dem ein toter Kernbeisser im Gras liegt. Ein alter Baederbahnhof im kritischen Verschandelungsstadium, mit einem tapferen wiedereroeffneten Verkaufsstand in der Halle - wenn man Ein-Euro-Jobben kann, kann man auch gleich einen Bahnhofskiosk betreiben, ist hier vermutlich die applauswuerdige Logik.

Und der Bahnhof Neustadt ist eh mein Lieblingsbahnhof. Das nenne ich ankommen in menschlichen Dimensionen.

Aber die Kinder, was. Genauso ist auch diese Sache, wenn man versucht, aus ihnen Schilderungen ihres Alltags herauszubringen, dann sind sie kaum in der Lage, sich auf etwas zu besinnen, was ihnen mitteilenswert vorkommt, hingegen sind sie gern bereit, einen mit ewigen inkoherenten Nacherzaehlungen irgendwelcher w.i.t.c.h.-Comics zur Verzweiflung zu treiben.

Und gestern haben wir die grosse Schrammsteinwanderung gemacht, und oben auf den Schrammsteinen angesichts des Panoramas und der ganzen Felsigkeit hoerte ich einen kleinen, in eine Felsnische gekauerten Jungen zu seiner Mutter, glaube ich, oder einem anderen freundlichen Verwandten, der sich auferlegt hatte, seine Interessen zu teilen und ihm dadurch naeherzukommen, 'Achsenanzahl: Vier' sagen. Autokarten auf den Schrammsteinen.

So muss das vermutlich sein, auch wenn es verstoert, waere jetzt die optimistische Drueberbuegelstrategie.

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Koennte ich natuerlich auch selber tun, aber gerade eben habe ich diesen irrsinnigen Armkrampf...

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