| Recent | Older | Et la autoresse de cette petite journeaux??? | Links! Oueblogs! | D-Land | |
|
Von allem Furchtbaren
Eigentlich will ich schon ewig ueber das Buch Esther schreiben, aber dann haeufen sich wieder soviele Sachen an, die ich furchtbar finde, und die haben doch noch mal eine ganz andere Urgenz.
Neulich habe ich erfahren, dass Karla am Ende der dritten Klasse in Deutsch den Kleinen Prinzen hatte. Nun ist zwar Der kleine Prinz ein ziemlich dussliges kleines Buch ohne besondere Meriten, aber an sich kein Grund, sich zu echauffieren (ich entsinne mich, bei den Hoeflichen Paparazzi einmal einen erhitzten Flammenkrieg gegen den Kleinen Prinzen gelesen zu haben, bei denen sich die Hoeflichen so gebaerdeten, als haette ihnen der Kleine Prinz persoenlich den Roller kaputtgemacht), und ich finde es auch generell gut, den schon in so zartem Alter abzufruehstuecken - wenn das bei uns der Fall gewesen waere, dann haette mein armer boyfriend von mir zum achtzehnten Geburtstag vielleicht etwas Besseres gekriegt als den leidigen Prinzen (ein getoepfertes Schaelchen?), aber wir mussten ja in der Schule Bootsmann auf der Scholle lesen. OK. Aber haben sie vielleicht jeder einen kleinen Paperback bekommen und den selbst gelesen? Ach Quatsch, sie koennen ja nicht lesen. Hat vielleicht die Lehrerin ihn in zwei oder drei Sitzungen vorgelesen? Ach Quatsch, die Lehrerin kann ja auch nicht lesen. Nein. Sie haben ihn von CD gehoert.Das finde ich echt furchtbar, dumm und unglaublich daneben.
Was ich auch furchtbar finde, sind diese beliebten kindergartenpaedagogischen Richtungen, wo sie alles tun, um zu verschleiern, dass die Erwachsenen gesunder- und gottgewollterweise nun mal die sind, die weitgehend bestimmen, wie Kinder leben, und stattdessen herumtroeten, dass die Kinder sich selbst organisieren muessen. Das sieht dann so aus, dass sie die Kinder dazu bringen, jeden Morgen eine Sitzung abzuhalten, in der sie besprechen, was sie tun wollen. Selbstorganisiert mein Arsch. In meiner Erfahrung ist eine Sitzung wirklich das ungeeignetste Vehikel, um herauszufinden, was man tun will, weil ihre giftige Atmosphaere naemlich in jedem, der auch nur ein bisschen dazu neigt, den inneren Wichtigmacher sofort total enthemmt, und nun erst fuer Kinder!, und ich finde es super scheisse, dass sie Kindern, deren Selbstorganisation wenn dann voellig anders funktioniert und deren letztes Interesse solche Besprechungen sind, diesen Erwachsenenmuell inklusive aller moeglicher zeitraubender demokratischer Spielchen aufs Auge druecken, und dann auch noch unter der zynischen Praetention, das ginge alles von ihnen selbst aus. Da haben sie dann Haeuptlinge, die immerfort gewaehlt werden muessen, und Protokollfuehrer und andere Aemter, und einen, der mit einer Uhr dasitzt und aufpasst, dass in der Erzaehlrunde ja keiner mehr als eine Minute redet, denn es geht ja hier nicht ums Erzaehlen, sondern um den Apparat. Klar gibt es immer Kinder, die Vergnuegen an diesem 'Genosse Vorsitzender, ich bitte ums Wort'-Gespreize haben, aber diese Kinder sind eh nicht meine Freunde and I am quietly judging them. Uebrigens laeuft das unter dem Moniker Freinet-Paedagogik, aber ich habe gerade mal nachgelesen, ich glaube, gegen richtige Freinet-Paedagogik, die wohl mehr oder weniger bedeutet, dass Kinder in die Toepferwerkstatt gehen koennen, wenn sie wollen, habe ich nichts. Abgesehen davon, dass ich eigentlich finde, Toepfern von Wuersten und noch mehr Wuersten und Tellern mit Spaghetti und Wuersten ist im Prinzip im Kindergartenalter auch relativ verzichtbar.
You might have missed...
Ruhmsuechtig! |
|||||
Designed by layoutaddict.