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Leserrezensenten empfehlen
2008-05-09 @ 12:17 a.m.

Ich habe bei Amazon herumgestoebert und mich von Leserrezensenten leiten lassen, verschiedene neue, mir bisher unbekannte und offenbar in ihrer Weise klassische Bilderbuecher zu erwerben, da drei der Babies an Bilderbuechern und Vorlesen einiges Interesse zeigen.

Hier haben wir zum Beispiel 'Das Auto hier heisst Ferdinand', ein von Janosch mit der ueblichen, recht frechen Schlampigkeit hingeworfenes Bilderbuch. Andererseits muss man so ein Auto auch erstmal hinkriegen.

Es handelt von einem Auto namens Ferdinand, das an einem Bergesrand steht, den Berg besteigen und sich den Leuten zeigen will. Ungefragt kommen verschiedene andere, immer groesser werdende und ebenfalls mit eigener Agenda ausgestattete Fahrzeuge, bis hin zum unglaublich monstroesen Traktor des Bauern Nolte, und schieben diesen Ferdinand auf den eigentlich sehr unbedeutend wirkenden gruenen Huegel. Auf der anderen Seite stuerzt er eine Art Klippe herunter, faellt verkehrtherum in einen See und wird von einem Pferd dort herausgezogen.

Ich glaube, die Menschen fassen das gern auf als Parabel �ber Ruhmsucht, die ins Verderben fuehrt, oder etwas in der Art:

Erst viel sp�ter wurde mir die Aussage des Buches klar, das mit den Worten beginnt: "Das Auto hier hei�t Ferdinand und steht an einem Bergesrand. Es will den Berg besteigen und sich den Leuten zeigen." Ein Auto also, das wie wir Menschen zu kompensieren versucht, bis es zur Einsicht kommt..
Und dass erst das gute alte Pferd kommen muss, um den abgestuerzten Ferdinand zu retten, das mutet natuerlich irgendwie technikkritisch an. Aber im Grunde waere ja ein Auto dazu genauso, wenn nicht besser in der Lage. Wenn nicht alle Autos auf dem Berg waeren, um Ferdinand in seiner verderblichen Ruhmsucht zu bestaerken. Was die Aussagenfinder aus diesem Teil der Geschichte machen, wuesste ich gern. Ich finde das alles ziemlich durcheinander. Freunde, die einen nur zu bereitwillig in verderblicher Ruhmsucht bestaerken, beziehungsweise einen bei Aufgaben, denen man nicht gewachsen ist, in letztlich verhaengnisvoller Weise unterstuetzen - das ist doch ein Problem, das eher wenige haben, glaube ich. Und als herkoemmliche Kinder-Moral wuerde man ja eher etwas in der Richtung von: 'Es ist super, wenn man einander hilft - gemeinsam koennen wir es schaffen, Leute' erwarten. Anstelle von: 'Mit Hilfe der Anderen landest du im Abgrund'. Oder: 'Die Anderen schieben dich auf den Thron, dann wirst du geopfert.'

Hier wird also durch moralartige Anmutung die konventionelle Moralerwartung angelockt, aber dann abgeschmettert auf eine Weise, von der ich mir nicht sicher bin, ob sie nur schlampig, schlicht unverschaemt oder bewusst anarchisch ist. Oder ueberhaupt voellig unbeabsichtigt. Darueber sollte man promovieren!

Jedenfalls wird die Sache dadurch wieder zurueckgeworfen auf eine im Prinzip moralfreie Geschichte von einem Auto, das aus irgendwelchen Gruenden von anderen Autos auf einen Berg geschoben wird und auf der anderen Seite runterfaellt. Das ist nun zwar eine Begebenheit, fuer die ich persoenlich relativ wenig kehre, aber wenigstens ist sie rein als solche nicht plagend. Und es ist auf eine Weise sehr suess, wenn die Babies in froehlichem Wiedererkennen 'Das ist das Taxi Sieben!' ausrufen. Das moegen sie irgendwie. Es ist immer suess, ahnungslose Babies nonsensische Sachen sagen zu lassen.

Also, ich sage mal, dreieinhalb Sterne.

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Koennte ich natuerlich auch selber tun, aber gerade eben habe ich diesen irrsinnigen Armkrampf...

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