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Kinderfest
2002-09-10 @ 4:15 p.m.

Alle haben diese Luftballons. Der Tanzwettbewerb findet im ausgetrockneten Kinderplanschbecken statt, alle springen zu �YMCA� herum, angefuehrt von einem fetten Kerl mit Pferdeschwanz.
Dann ist Ende, und einige Kinder werden als beste Taenzer mit Schokoriegeln praemiert.
Und jetzt kommts.
Der fette Kerl meldet sich von seinem Mikro, Chantal hier sei gerade an ihn herangetreten und haette diese wonderful idea gehabt, dass alle ihre Luftballons aufsteigen lassen und dabei Frieden fuer die ganze Welt wuenschen sollten. OK. Das sollten jetzt also alle machen. Nach einem Moment hoert man ihn wieder, no, somebody haette gerade zu bedenken gegeben that it might hurt the birds. Hm. OK. Dann hat er sich doch entschlossen, weist darauf hin dass das ja zu anderen Gelegenheiten auch gemacht wird. Also gut. Alle mir nachsprechen. We-wish-for-peace-everywhere-in-the-world-Amen. Und jetzt hui � flattern lassen die Gesellen.
Pfft. Kchm.
Naja.

Ist es eigentlich normal, dass man sich da vor Peinlichkeit kruemmt? Oder ist es normal, dass kleine Kinder und fette Menschen mit Pferdeschwaenzen zusammen solche Plaene aushecken?

Ein Haufen bunter Ballons im Himmel ist ja nun ein ganz huebscher Anblick, und an peace fehlt es ja wirklich an verschiedenen Stellen der Welt. Und als ich zehn Jahre alt war, haette das meiner Vorstellung von einer hoechst wuenschenswerten und ergreifenden Szene auf Punkt und Komma entsprochen.
Selbst jetzt ueberkam mich ein gewisses sentimentales Wuergen, als sich die Ballons ins Blaue verabschiedeten. Ich hoffe, niemanden zu langweilen indem ich sage, ich glaube, die Quelle dieses Wuergens liegt darin, dass man diese weit weit zurueckgedraengte Idee hat, wie alles eigentlich sein sollte, dass man und alle eben dieses absolut richtige Superleben haben muessten, also froh sein und mit Baendern um Maienbaeume springen, wenn es darauf ankommt, und schweigend und ergriffen der Opfer der Kristallnacht gedenken, wenn es wiederum darauf ankommt. Andererseits ist man ja nicht umsonst derjenige gewesen, der lachen musste, als Frau Goernemann sagte: Ja, Kinder, unten im Foyer liegt eine Frau und sie ist, mja, tot. Ja, so daemonisch ist man!! Also hat man sich seit ewig langer Zeit schon von dieser Idee sowas von verabschiedet. Aber in der Tiefe brodelt und weint sie weiter, und deshalb wird man empfaenglich fuer Kitsch.

Denn das ist es ja nur. Kitsch. Kein Grund, sich aufzuregen, im Gegenteil. Ist ja auch irgendwie nett. Luftballons. Klar.

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Ruhmsuechtig!
Klickt dieses Banner und katapultiert mich an die Spitze dieser elitaeren Diary-Top-Ten!!
Koennte ich natuerlich auch selber tun, aber gerade eben habe ich diesen irrsinnigen Armkrampf...

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