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Frankophone
2003-01-06 @ 11:47 a.m.

Auf den Produkten in Kanada steht alles auf Englisch und Franzoesisch drauf. Das heisst, in diesem Sinne haben zum Beispiel Produkte in Schachteln und Tueten keine Rueckseite (und alle Kochanleitungen und Inhaltsstoffe sind winzig auf die Schmalseiten gequetscht), weil auf der einen Seite zum Beispiel �Wheat Flour� draufstehen muss und auf der anderen �Farine de ble�. Koennen wir uns einigen, dass ich hier keine bloeden accents und Huetchen hinmache? Bitte danke ja. Douglas Coupland hat ein merkwuerdiges Kanadabuch, das ich zu Weihnachten gekriegt habe, da schreibt er, wie manchmal auf der einen Seite in dem kleinen Begeisterungsstern voellig ekstatisch �spritzy-fizzy-yumtastic� oder sowas drinsteht, und auf der anderen Seite nuechtern �bon gout�. Kicher. Muss mal forschen und fahnden, ob mir was derartiges auffaellt.

Und in Ottawa sind alle Strassenschilder und so zweisprachig. Da steht dann �Rue Wellington St.� zum Beispiel. Sonst findet sich ja kein Franzose zurecht. Gut ist auch �Fisher Park � Parc Fisher�. Fisher Park? Quest-que-ce-qui-est-ce-que-c�est?? Aaah! Bon! Ouiouioui! Le parc Fisher! Oui! Je comprend!

Nicht jedoch drueben auf der anderen Seite vom Fluss, in Hull (Quebec)! Als ob nicht jeder Mensch auf der Welt genau wuesste dass STOP Stop heisst. Bestimmt sogar Chinesen! Aber wissen alle, was ARRET heist? Oder �Le alcohol en volant � ca s�arret ici!� Oder irgendwas wo sie einem sagen wollen (glaube ich), dass man in Quebec bei Rot nicht rechts abbiegen darf, was in Ontario erlaubt ist.
Zum Teufel Quebecker! Ihr gehoert zu Kanada! Vielleicht gibt es ja Menschen, die kein Franzoesisch koennen und dann entsetzliche Verkehrsunfaelle verursachen, in deren Verlauf sie selbst und auch beliebig viele Quebecker zu Schaden kommen koennten?! Aber nein, Hauptsache der Quebecker hat seine Souveraenitaet demonstriert.

Quebecker! Die sind auch haeufig grimmig zu mir. Dabei kann ich ja nun wirklich nichts fuer irgendwas. Deshalb kann ich sie nicht leiden. Geht weg Quebecker.
Wenn ich hingegen in Quebec leben wuerde, waere ich wahrscheinlich Feuer und Flamme fuer die Quebecker und fest ueberzeugt, dass sie super politische Ideen haben die sich nur in voelliger Unabhaengigkeit Quebecs von Kanada richtig gut entfalten koennen.
Jedenfalls ist das bei einem Deutschen in Montreal so, den wir kennen. So entzweit dieser Konflikt nicht nur die kanadischen Menschen, sondern auch ganz unbeteiligte Deutsche, denen es eigentlich wurst sein koennte. Er hat eine Flasche auf meinem Kopf zerschlagen und ich habe ihn in den Knoechel gebissen.

Was eigentlich so richtig die Substanz dabei ist (die Quebecker wollen sich aus irgendwelchen Gruenden immerzu abspalten), das weiss ich nicht. Irgendwie fuehlen sie sich uebervorteilt oder irgendwas. In Quebec sind Kindergartenplaetze subventioniert, kann ich nur beitragen. Da kostet ein Platz statt um die tausend Dollar im Monat (!) nur hundert oder so. Vielleicht hat es was damit zu tun. Sie wollen nicht, dass Nicht-Quebecker nach Quebec ziehen, um davon zu nutzniessen, aber in Ontario arbeiten und shoppen. Weiss der Geier.

In den Schulen gibt es hier in Ontario etwas, das heisst �french immersion�. Das heisst, in Schulen mit diesem french immersion reden sie zu den Kindern nur franzoesisch, auch wenn sie vorher bloss englisch konnten. Das ist raetselhafterweise hier ganz hip, das machen so Mittelstaendler, die sich fuer was besseres halten. Menschen, denen an der Bildung ihrer Kinder furchtbar viel liegt und die auch nicht wollen, dass sie mit allem moeglichen Poebel und so in den Klassen sind. Also ich finde dieses French immersion eigentlich natuerlich gut, da koennen die Kinder dann Franzoesisch in Nullkommanix, aber es ist eben zufaellig dieses Ding, was so Leute machen, die zwar kein Schulgeld bezahlen wollen fuer irgendwelche Privatschulen, aber trotzdem meinen, dass eine gewoehnliche Schule nicht gut genug fuer ihre Prachtkinder ist. Hab ich uebrigens frueher ganz genauso gesehen. Heute weiss ich nicht mehr so recht.
Naja. Karla hatte ja nun schon english immersion bis zum Umfallen, also geht sie in die allergewoehnlichste public school die man sich denken kann. Da haben sie zweimal die Woche eine halbe Stunde Franzoesisch. Mit dem Ergebnis, dass Franzoesisch die einzige Sprache ist, auf der sie die Wochentage rezitieren kann. Obwohl ich irgendwie das Gefuehl habe, dass sie immer noch nicht so richtig gerafft hat, was Wochentage eigentlich sind, und dass man nicht nur zufaellig immer am Wochenende zuhause bleibt, und dass alle Tage jede Woche wiederkommen und so. Oder vielmehr hat sie fuer diese ja auch nicht so wahnsinnig aufregende Systematik bisher kein besonderes Interesse uebriggehabt. Aber alles was sie ihr in der Schule einbimsen ist ja fuer sie gleich the cat�s pajamas, wie wir Anglophonen zu sagen pflegen.

Frau Mutant macht darauf aufmerksam, dass offenbar der Tierpark Friedrichsfelde gerettet werden muss oder so. Menschen in Berlin - geht hin und unterschreibt fuer den Tierpark. Der ist doch gut, oder? Deshalb soller nicht weniger Geld kriegen und zusammenbrechen, sondern mehr. Lutscher und Torte fuer alle merkwuerdigen Kuehe, Schafe und Rehe! Hier schreibt die Taz. Unterschreiben muss man scheinbar in Lichtenberg, was natuerlich nervt.

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Koennte ich natuerlich auch selber tun, aber gerade eben habe ich diesen irrsinnigen Armkrampf...

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