dackelretten.org

Was ich gewoehnlicherweise nicht tue, aber jetzt tue ich es doch: ich schreibe ueber das gleiche Thema wie woanders.
Aber als ich heute so nachdachte, wahrscheinlich auch wegen dieser DeLillo/Franzen-Geschichte von gestern, fiel mir ein, mein Gott, ich habe diese ganze Internetsache hier und werde von Millionen von Paederasten gelesen, und ich habe bisher kein einziges Mal versucht, jemanden fuer diesen grossartigen obskuren Indianerschriftsteller den ich kenne zu gewinnen. Also, mehroderweniger cutnpaste:

Nasdijj ist dieser Halb-Navajo-Indianer, und ich finde ihn sowas von gut, ja ich liebe ihn geradezu, so wie andere den Dalai Lama verehren. Er hatte diese furchtbare Kindheit und Fetal Alcohol Syndrome, und er ist Schriftsteller und hat in seinem Leben verschiedene (meistens Indianer-) Kinder aufgenommen, mit Aids oder vom Strich (alles in den USA!!), und jetzt ist er schon ziemlich alt und ziemlich im Eimer und wohnt irgendwo in einer Huette und ist so eine Art Lehrer fuer Kinder mit Aids. Er ist ganz schoen verschroben und zornig, hasst Weisse und alles moegliche andere, aber er ist einfach so klasse, dass ich mit dem Kopf gegen die Wand rennen moechte und mich fragen: Mein Gott, was mache ich eigentlich mit meinem Leben. Und uebrigens finde ich, dass er gut schreibt. Er ist ein bisschen bekannt in den USA, Salon.com hat was ueber ihn geschrieben und er haette fast irgendeinen Literaturpreis bekommen fuer 'The blood runs like a river through my veins'. Ja, was das angeht uebrigens, Nasdijj ist alles andere als ironisch.
Frueher hatte er einen ganzen Haufen total interessanter Websites (die auf unueberschaubare Weise miteinander verlinkt waren, und wenigstens dieses feature hat er auch auf seinen neuen Site heruebergerettet), mit den Geschichten von seinen Kindern, einem Awee mit Aids und einem Tommy vom Strich und diesem kleinen Jungen mit Fetal Alcohol Syndrome, den er zuerst hatte, der hiess Tommy Nothing Fancy (Tommy Nix Besonderes, m.o.w., aber natuerlich nicht ganz), von denen sind zwei gestorben, was aus diesem anderen Tommy geworden ist, weiss ich nicht, und einer Menge Bildern und so; das ist alles irgendwie weg jetzt.

Hier sind zwei Geschichten von ihm, und hier ist sein momentaner Site, leider nicht ganz so gut wie der alte, mit Zeug ueber diese Kinder, mit denen er im Moment arbeitet, Sachen, die die selbst geschrieben haben und ein paar Fotos. Alles ein bisschen irritierend, durcheinander, ziemlich weit unten sind uebrigens die Links; sicher nicht jedermanns Sache. Hat mich aber umgehauen, als ich den gefunden habe.

Wassa sagt:
As a writer, I am opposed to themes. I do not believe that people live their lives structured around a theme.
I think people live their lives. Period.
My job as a writer is to simply document what I see. I never, ever, ever fathom a THEME to anything. All of us live and die differently.

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