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Was sonst in Texas los ist
2003-03-12 @ 11:29 a.m.

Dieses eine alte Haus, das ich besichtigt habe, in dem frueher irgendsoein deutscher Bauholzunternehmer mit seiner haesslichen Familie wohnte. Waren die frueher immer haesslich, meine Guete. Damals war respektabel sein ja wohl die Hauptsache. Aber man soll sich nicht voreilig nach den alten Zeiten sehnen, respektabel sein ist auch unglaublich schwer und aufwendig. Ganz schickes Haus uebrigens, in einem schoenen Viertel mit Palmen und Veranden und Schnitzwerk und haengenden Schaukelbaenken und Siesta-Fensterlaeden und dem ganzen suedstaatenmaessigen Programm. Das Viertel heisst King William District, wegen Wilhelm I oder so, weil da all diese Deutschen wohnten, die wollten gern ihre Strasse so nennen.

Noch ein Deutscher war der Betreiber dieser Mehlfabrik namens Pioneer (die Mehlfabrik, er hiess Guenther). Der hatte seine Villa, nach der netten Art der Unternehmer damals, gleich neben dieser unheimlich grossen Mehlfabrik, und das ist auch alles noch da, und die Mehlfabrik macht sogar noch Mehl (das heisst, eigentlich irgendwelche Fertigbackmischungen) und gehoert seinen Nachfahren. Sehr coole Mehlfabrik auch, spaeter kommt hoffentlich noch ein Bild, wenn der Kollege, der die Digitalkamera mithatte daran denkt. Dieser andere Chinese fand die Mehlfabrik furchtbar, iih, Mehlfabrik, und hat lieber Fotos von den ueberall aufgestellten lustig gestalteten Touristenattraktions-Stieren gemacht. Er hat jetzt ein Foto von einem Stier, auf den eine Tischdecke und allerlei Speisen aufgemalt sind, und von einem anderen mit merkwuerdigen gruenen Borsten. Ich habe ein Foto von einer Mehlfabrik. Lebensentwuerfe� In Berlin hatten sie immer sone Baeren, muessen wohl dieselbe PR-Agentur haben, die Baliner.

Da gab es also diese Fuehrung durch dieses Steves Estate, das Haus, an der ich und vor allem noch eine ganze Menge inneneinrichtungsbegeisterter Damen teilnahmen, die immer aufseufzten beim Anblick der Himmelbetten und schnoerkligen Tische und bemalten Decken. Diesen historisierenden Schick wollen sie in ihren Vorstadtbungalows auch gerne haben und unterhielten sich ueber ihre Renovierungsplaene. Ich seufze, wenn ich den Kuechenherd sehe, den die hatten. Gemuetlich mit Feuer und praktischen Einrichtungen zum Wasserwarmmachen, Brottoasten, Handtuecherrueberhaengen und Waffelbacken. Verdammich, warum kann man nicht solche Kuechenherde haben.
Und die Fuehrung wurde von dieser ziemlich grimmigen Freiwilligen gegeben. Die erzaehlte, dass diese deutsche Familie den ersten Indoorswimmingpool von San Antonio gehabt haette undsoweiter, aber den wuerden sie nicht mehr unterhalten, und ich fragte, ob man den trotzdem ansehen koenne (weil alte Swimmingpools und sowas sind cool). Und da kuckte sie mich an, als ob sie mich beissen wollte und sagte, sie haette doch gesagt, den wuerden sie nicht mehr unterhalten. Und ich sagte furchtlos, ja klar, aber ich dachte, da sei vielleicht bloss kein Wasser drin, und sie sagte, nee, den haetten sie weggemacht, sie haetten kein Geld, sich um irgendwelche alten Swimmingpools zu kuemmern und da haetten sie jetzt einen schoenen Versammlungsraum drin und kuckt so, als ob ich ihr vielleicht ihren Versammlungsraum missgoenne. War wohl ihr wunder Punkt. Aber kein Stueck! Fort mit den versifften alten Swimmingspools und schoene Mehrzweckraeume hingebaut! Uebrigens hatten sie immerhin ein Foto von dem Swimmingpool da, und ein Foto, wo diese Johanna Steve (die hatten sich in Steve umbenannt, eigentlich hiessen sie irgendwie anders) als alte Oma mit fuenfzehn Enkelkindern mit Osterkoerbchen auf ihrer Verandatreppe sass. Waah, ich muss mehr Kinder kriegen...
Am Ende war die Fuehrungstante dann aber viel milder und hat freundlich zu mir gesprochen und �all righty� gesagt. Das sind eben diese Texasleute, die sind rauher als die Kanadier.

Pioneer Flour Mill in San Antonio, Texas. (Einziges Bild im ganzen Unternetz von dieser unglaublich fancy Mehlfabrik. In diesem Turm befindet sich, wenn man den Geruechten Glauben schenken soll, ein Getreideaufzug. Darin fahren sie immer Getreide hoch und runter. Wozu? Keine Ahnung. Vielleicht kippen sie es irgendwie von oben auf so ein Mahlwerk rauf oder so.)

Haeuser im King William District.

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Koennte ich natuerlich auch selber tun, aber gerade eben habe ich diesen irrsinnigen Armkrampf...

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