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Worms, Firewood, Ice, Milk
2003-06-16 @ 11:38 a.m.

A Journey into Cottageland.

Har har, nein, schon gut.
Am Wochenende sind wir rumgefahren, um verschiedene cottages zu besichtigen, denn wir wollen im Sommer wieder eins mieten. Die waren aber alle scheisse. Ich meine, ich wuerde vielleicht noch aus reinem Heck und dem bloedsinnigen, fehlgeleiteten Gefuehl, dass das in irgendeiner Weise cool ist, in einer dieser kleinen klassischen Cottagebuden wohnen, die zu lange im Besitz eines grantigen alten Ehepaares waren und mit Resten von rattiger alter Auslegware und einem rattigen alten Sofa und einem Hodgepodge von haesslichen Stuehlen und Sesseln und brauner Pueschelmatte im Bad und fuer die Gemuetlichkeit einem in Kreuzstich ausgefuehrten Portrait eines Schaeferhundes und einem Aufkleber von Captain Hook an der Klotuer und einem Fernseher aus den Siebzigern ausgeruestet sind, aber nicht, wenn auf dem See pausenlos Motorboote umherkreuzen und das Cottage mit tausend anderen in einer Reihe steht. Diese Kanadier. Da unten in Ontario haben sie echt schon alles ruiniert. Man denkt immer, Kanada, whoa, aber man faehrt Stunden um Stunden, nur um an noch einen weiteren Ort von so universeller Blah-ness, Blah-dom zu kommen und in einem winzigen �municipal park� am Strassenrand unter einer kanadischen Flagge an einem bekloppten Picknicktisch seine Brote zu essen, waehrend die Autos vorbeibrausen.

In diesen Gegenden hier ist das Land auch sozusagen nicht erlebbar. In Deutschland hat man eigentlich ueberall Wege, die am Rand von einem Ort anfangen und irgendwie durch den Wald gehen, und von denen man sicher sein kann, dass sie zu irgendeinem anderen Ort fuehren oder dass man frueher oder spaeter auf einen anderen Weg stoesst, den man mehr oder weniger wieder zurueckgehen kann in den Ort, aus dem man gekommen ist, wo man im Herbst Autos geparkt sieht, und die Leute sind halt in den Wald gegangen um Pilze zu suchen oder sowas. Und im Sommer gibt es tausend Seen, man kann mit dem Fahrrad umherfahren im Wald und irgendwo anhalten und baden, und zwar eben nicht nur an einem bloeden See, zu dem dann alle hinfahren, sondern ueberall. Als der Liepnitzsee alt wurde, zuviel Leute undsoweiter, sind wir immer zum Mechesee gefahren, in Lobetal, wo die sogenannten Hoffnungsthaler Anstalten sind und man immer netten Irren begegnet, die da rumspazieren.

Und hier, hier ist absolut Pumpe damit, und wenn ich Pumpe sage, dann meine ich Pumpe. Hier gibt es keine Wege. Hier ist alles privat. Das Land sieht ganz einladend aus, wenn man mit dem Auto durchfaehrt, nette Haeuserlein, Kuehe auf Weiden, Wiesen, Felder, Wald, blabla. Aber alles, sogar der Wald, ist eingezaeunt, mit Schildern, dass man nicht reingehen soll, oder wenn nicht, dann gibt es jedenfalls keinen Weg. Und wenn es einen Weg gibt, dann endet der bei einem See, der rundherum mit Cottages zugebaut ist. Baden kann man nicht, und sonst auch nichts tun, die Leute glotzen einen komisch an, was man da will, ist doch privat. Die Doerfer unterhalten vielleicht, wenn sie reich sind, einen rattigen kleinen oeffentlichen Strand, aber das hat dann nichts mit im Wald baden zu tun. Da haengen x Schilder, dass man keine Hunde mitbringen darf und �Hazards may exist�. Die einzigen Orte, wo es Wege gibt, und wo man mal an einen See rankommt und einfach so baden kann (obwohl das natuerlich wieder voellig illegal ist), sind die groesseren State Parks, also der Gatineau Park oben ueber Ottawa, und der Algonquin Park, und Papineau Labelle, da heizt man dann drei oder vier Stunden mit dem Auto hin, undsoweiter. Die sind OK, aber der Gatineau Park ist natuerlich voller Menschen, und alles so organisiert, ueberall Parkplaetze, und die Wege haben extra Namen und alles. Das Aequivalent zu: Nach Koenigs Wusterhausen rausfahren, oder nach Bernau rausfahren, oder von Wilhelmsruh nach Schildow laufen, seufz, auf dem Mauerstreifen lang, und mit dem Bus zurueck, oder hundert andere Sachen, das gibts hier nicht.

Und diese Cottage-Geschichte koennte ja nett sein. Aber dann � Strasse am Ufer lang, ein Cottage neben dem anderen, See voller Motorboote � und die Idee dabei ist, dass man den ganzen Tag auf seiner Terasse rumsitzt und vielleicht ab und zu fuer einen Spin mit dem Motorboot rausfaehrt, bisschen Krach machen, und dann abends Grillen oder so, denn irgendwo hingehen kann man ja nicht, sind ja ueberall bloss Cottages oder Strasse, und der Rest ist eingezaeunt oder Wildnis, und dann vielleicht mal ein Outing mit dem Auto zum Storyland Family Park, oder zum Wild Owl Wildwater Rafting.

Argh. Kanada scheisse, Deutschland gut. Einfach so in einem nicht als Lauf-Gebiet designierten und extra verwalteten Gebiet irgendwo langlaufen, ohne dass man sich Befugnis erworben hat durch Anmieten eines Cottages, Bezahlen von Eintrittsgeld oder zumindest ein ganz in der Naehe geparktes Auto: es gehoert nicht zu den verbreiteten Ideen ueber Kanada, dass das hier eine Huerde darstellt.

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