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Haben wir gesehen. Zwei grossartig interessante Themen verschenkt. U-Bahn-Kontrollettis, mein Gott, das hat man sich doch schon immer gefragt, woher die kommen und was die da unten fuer eine Art von paramilitaerischer Organisation haben und was die wohl zu der ganzen Sache meinen, beziehungsweise wenn man es sich nicht gefragt hat, dann nur, weil man einen verzeihlichen Augenblick lang vollkommen abgestumpft gewesen ist, also Kontrollettis, und dann Leute, die andere Leute vor die U-Bahn schubsen, uh, das verspricht ja immerhin auch in gewisser Weise einen ganz interessanten Abstieg in die Niederungen von Wahnsinn und Verzweiflung. Aber wenn man schon mal die Spitzenidee hat, in der irre abgefahrenen Budapester U-Bahn darueber einen Film zu machen, dann waere es schon auch unheimlich schraeg und super, wenn man sich darueberhinaus ein bisschen Muehe gaebe und etwas mehr Schlaeue investierte als nur ein paar wohlfeile Versatzstuecke zusammenzuhauen, den Mann, der den Druck des hoeheren Managements nicht mehr ausgehalten hat und deshalb Kontrolletti geworden ist und eh ueberhaupt nicht mehr aus der U-Bahn rausgeht, weil er es, naja, eben nicht schafft dem Leben irgendwie ins Auge zu blicken, obwohl er aber trotzdem total cool und heldenmaessig rueberkommt und pausenlos ueberall blutet, und die Frau, die ihre Weiblichkeit nicht annehmen kann und so und deshalb in einem dickaerschigen Teddybaerkostuem rumlaeuft, wie durch Zufall aber darin natuerlich total super und sexy aussieht und auch allgemein voellig lolitamaessig drauf ist, und die beiden dann nach einem bedeutungslosen Showdown mit dem Boesen, das niemals irgendwie so richtig Gestalt annimmt abgesehen davon, dass es eben lauert, wobei es natuerlich vollkommen faszinierenderweise auch sein koennte, dass dieses Boese irgendwie ein Teil von dem ehemaligen Manager ist, den er dann irgendwie aus sich selbst austreibt, also darueber koennte ich ja Stunden diskutieren, schliesslich also ihrer wohlverdienten Erloesung zufuehrt, indem die Frau jetzt als Engel verkleidet ist in einem sexy Paillettenkleid und beide auf die Rolltreppe wanken, die sie ins Licht fuehren wird, und immer spielt so Technomusik und alles ist crazy geschnitten, was ja auch schon ein bisschen alt ist, aber wir wollen nicht paepstlicher sein als der Papst, und naja, wenn sich schon nichts anderes darueber sagen laesst, ist es eben symbolisch und, uh, aesthetisch, und fuer ein paar Momente fuehlt man sich munter und gut unterhalten aber letztendlich ist es eine verdammte banale Zeitverschwendung. Tut mir leid, Ungarn.

Ich habe uebrigens mal einen Ungarnfilm gesehen, den ich damals fast am tollsten von allen fand. Der hiess Mein 20.Jahrhundert. Da waren immer Edison, und die Sterne, und ein Laborhund ('Vielleicht mag er Kino?'), und zwei kurz nach der Geburt getrennte Zwillinge, von denen die eine Terroristin und die andere Juwelendiebin oder sowas geworden war. Ist allerdings schon ein paar Jaehrchen her. Den wuerde ich gern mal wieder sehen.

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