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Sonst bin ich ja eher unangefochten, wenn es darum geht, die Kinder an messergefuellten Schlangengruben entlangbalancieren zu lassen - das junge Leben wird sich schon seinen Weg bahnen, und zwar am besten, wenn man es nicht anficht - aber neuerdings haben wir uns zweimal auf hohen Felsnadeln oder im Schatten gigantischer, ueberhaengender und vollkommen morscher Sandsteinmassive befunden, naemlich in der Saechsischen Schweiz, diesem herzigen kleinen abgenutzten Witzgebirge der kleinen Entfernungen, was hier um die Ecke ist, und das hat mich jedesmal mit panischer, irrationaler, muttimaessiger Furcht erfuellt. Man wird alt!
Ich kann es nicht ertragen, wenn ein Kind seine Nase ueber den Abgrund haelt, oder auch Zeb, was das angeht, auf dessen Selbsterhaltungsfaehigkeiten ich doch sonst noch im Angesicht vierspuriger Schnellstrassen so grosse Stuecke halte, und waehrend sie ahnungslos unter dem Massiv Edelsteinsucher bzw. Fruehe Siedler oder irgendwas spielen, sitze ich da und verkrampfe mich im Bewusstsein der sich tuermenden Gefahr, ja, ich bin sogar soweit gegangen, Karla hysterisch zu verbieten, an das Massiv zu klopfen. Sie hat aber gemeint, sie koennte nicht nur ein-, sondern gar hundertmal daran klopfen und es wuerde doch nicht umstuerzen. Ihr Wort in Gottes Ohr!

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