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Karlas Schule, eine vollkommen gewoehnliche, staatliche Schule, die sich dadurch auszeichnet, dass die Kinder zwei Stunden in der Woche Franzoesisch haben, was im Stundenplan als 'Bsp' erscheint ("Begegnungssprache"), soll auch weiterhin, oder jetzt erst recht, oder igendwie, bevorzugt Kinder aufnehmen, die in der Naehe wohnen, und erst dann welche, die ihre treusorgenden Eltern in Plauen oder sonstwo wegen des grossartigen Profils hier reinstecken wollen. Oh grosse Not!

Fuer unsere Schule bedeutet dies de facto, dass das Prinzip der Stadtoffenheit in der Regel nicht mehr gegeben sein wird. Die Schule wird Kinder aus Familien aufnehmen muessen, welche am Franzoesischprojekt weder interessiert noch bereit sind, dieses mitzutragen. Dies wird zwangslaeufig zu einer Verringerung der Qualitaet der schulischen Ausbildung bis hin zum Wegfall des franzoesischsprachlichen Profils der 5. GS fuehren.
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Ich bitte Sie daher, sich in den naechsten Tagen - zumindest bis Ende August - moeglichst zahlreich die Zeit zu nehmen, sowohl gegenueber dem Schulverwaltungsamt als auch gegenueber Mitgliedern des Stadtrates unseren Protest gegen die Einbindung der 5. GS "Am Moehrenbeet" in einen gemeinsamen Schulbezirk auszudruecken.

Auf jeden Fall Pfrundverteidigungshaltung annehmen, auch wenn es nun wirklich bei aller Liebe nicht zu verteidigen gibt, was einem Pfrund auch nur annaehernd aehnlich saehe.
Das 'Franzoesischprojekt' kostet weder Geld noch fordert es irgendeine andere Form des Mittragens durch die Eltern die hinausgeht ueber schoene Gefuehle beim Gedanken daran, was fuer eine herrliche Bildung ihre Kinder nun kriegen, die sie extra mit dem Auto von weitentfernten Orten herankarren. Ich waere ja ueberhaupt aeusserst ueberrascht, wenn mehr als ein paar dieser Eltern ueberhaupt Franzoesisch auf Grundschulniveau koennten. So wahnsinnig viele waren naemlich nicht da, als beim Schulfest die vierten Klassen ein lustiges franzoesisches Theaterstueck auffuehrten. Waehrend der Raum geradezu klaustrophobisch eng wurde, als man bei der internationalen Modenschau zusehen konnte, wie sich Maedchen in Faschingskostuemen schuechtern drehten.
Also worin bitte besteht denn dieses Mittragen? Franzoesisch an dieser Schule ist Teil des normalen Unterrichts, und wenn da ein paar mehr Prollkinder reinkommen, sehe ich nicht, wie die die Macht besitzen sollten, durch ihre blosse Anwesenheit und das (vollkommen hypothetische) Desinteresse ihrer Eltern den abzuschaffen.

Pfrundverteidigungshaltung. Eine Form der Selbstversicherung offenbar. Yep, wir sind speziell.

Ach ja, lieber Stadtrat, vielleicht koenntest du bei dieser Gelegenheit auch gleich ein paar Schulgebuehren fuer die Moehrenbeetschule einfuehren, dann wollen wir mal sehen, wie undemokratisch das alle finden.

So, jetzt kann ich wenigstens diesen dummen Zettel auch wegwerfen.

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