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Agonie mit Diddl
2006-04-22 @ 12:01 a.m.

In Metas Kindergarten scheint sich die soziale Ranghoehe direkt aus der Anzahl von My little Ponies bzw. der Groesse der Diddl-Kuscheltiere zu ergeben. Besitzt sechs My little Ponies - ranghoch. Besitzt grossen Galupy - ebenfalls ranghoch. Zu denken, dass ich es in der Hand haette, Meta entstellende psychologische Narben zu ersparen, und zu denken, dass ich es trotzdem nicht tue. Stattdessen muss sie sich damit begnuegen, ihre Wechselstrumpfhose zu spielen, oder das schlechteste Pony, das nicht fliegen koennen darf, obwohl es offensichtlich Fluegel besitzt. Arme Meta. Allerdings ist die Groesse des Galupys nur ein Indikator, steht aber, so sagt mir meine Underdogfuehligkeit, nicht in direktem ursaechlichem Zusammenhang mit der Ranghoehe. My little Pony liefe wohl nicht unbedeutende Gefahr, ploetzlich aus der Mode zu kommen, wenn Meta sechs davon haette (sie hat uebrigens drei). Ich meine, ich koennte mich natuerlich immer auf die Position zurueckziehen, dass ich mein Kind nicht ohne Ende auftorten will mit Ponchos und wallenden Locken, wenn es eine Hose und ein Pullover auch tun und einmal Haarewaschen pro Woche gerade genug Stress ist, dass ich es abartig finde, pausenlos ohne guten Grund irgendwelchen teuren seelenvergiftenden gleichmacherischen Spielzeugmodeschrott zu kaufen, und dass deshalb mein Kind im verdammten Kindergarten nicht die verdammte Koenigin ist, und dass uns allen das voellig recht so ist, weil wir unsere Staerke in Gott finden oder in unserer verdammten Rechtschaffenheit oder in unseren geistigen Interessen. Aber da muesste ich wirklich luegen.
Einerseits habe ich immer das Gefuehl, das sei eine Art von fluchvollem Verhaengnis, das mit den My Little Ponies und Diddl (sie besitzt uebrigens einen kleinen Mimihops, einen kleinen Pimboli sowie einen kleinen Galupy), den Ponchos und Handtaeschchen nur zufaellig koinzidiert, aber in Wahrheit viel tiefer, schwaerzer und verhaengnisvoller ist.
Und andererseits, wenn man denn meinen will, das sei alles nur Einbildung und das Problem geloest, wenn ich nur endlich den grossen Galupy ranschaffte und auch alle anderen Accesoires des modernen Kinderlebens, und wenn es uns endlich gelaenge, kleine Glitzerspangen dauerhaft in Metas Haar zu befestigen - warum loese ich es dann nicht einfach? Ab welchem Punkt wird es eigentlich zynisch, seinen Kindern im Namen zu erlangender Charakterstaerke und spaeteren reifen und schaffenden Galuecks die billigen Genuesse zu verweigern, um die sich heute sowieso nur noch alles dreht? Es ist ja nicht so, dass das Erwachsenenleben jetzt ein Hort protestantischer Tugenden waere, und ich will mir hier ausgerechnet Kinder heranziehen, die partout alles hinterfragen sollen und billigen Genuss und instantane Befriedigung verachten? Einsame, uebellaunige Sonderlinge? Die gern wandern? Was fuer ein pathologisches Interesse habe ich eigentlich daran? Woher nehme ich dieses Sendungsbewusstsein? Wo doch der einzige Weg, der nicht voellig anachronistisch ist, der sein kann zu sagen: WAS? MY LITTLE PONY IST MODERN? JA!! UM GOTTES WILLEN JA, WIR KAUFEN ZWANZIG! Das ist dann wahrscheinlich sogar der Weg, den das Verhaengnis gefunden hat, sich durch mich hindurch weiter fortzusetzen, dass ich diese verdammte Der-letzte-Gerechte-Macke habe, die meine Kinder daran hindert, die gluecklichen eingebildeten Ziegen zu werden, die sie sein koennten guten Abend.

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Koennte ich natuerlich auch selber tun, aber gerade eben habe ich diesen irrsinnigen Armkrampf...

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