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Schreber in Wolkenhosen
2006-04-26 @ 10:41 p.m.

Oh, ein rosa Walkie Talkie mit Anschaltknopf. Der erzeugt weisses, oder doch eher farbiges Rauschen, dann kann man ihn angeschaltet irgendwo liegenlassen. Als naechstes kann man nach diesem winzigen halben Polly Pocket-Plastikkleid greifen, das auf dem Fussboden herumliegt. Das kann man Ulrike hinhalten, wobei es wichtig ist, dass man so gluecklich und begeistert aussieht, als handele es sich um die Kronjuwelen. Ulrike sagt dann 'Oh, yeah.' Dann kann man es mitfuehren und irgendwo anders fallenlassen, wobei wichtig ist, dass es hinter ein Moebelstueck oder in eine ganz kleine verborgene Luecke geraet. Dann kann man verschiedene Objekte und Duplomenschen die Duplorutsche auf dem Dachgarten des von Ulrike errichteten mehrstoeckigen Duplohauses herunterrutschen lassen, bis sich alle ineinander verkeilt haben. Dabei ist wichtig, dass man keinen der heruntergerutschten Gegenstaende zum Beispiel wieder aufhebt oder ihm auf andere Art mehr als nur fluechtige Aufmerksamkeit widmet. Dann kann man ein paarmal mit dem fahrbaren gelbgrauen Insekt von der gleichen Firma wie Bobbycar den Flur auf und ab fahren. Dabei ist wichtig, dass man unbedingt triumphierend aussieht. Insgesamt ist wichtig, dass man peinlichst alles vermeidet und ignoriert, was eventuell als paedagogisch wertvoll angesehen werden koennte, vor allem Dinge aus Holz.

Man sollte weiss getuenchte Waende haben, einen Tisch und Stuehle, ein Bett mit Bettbezuegen aus Nessel und einen schweren, verschlossenen Schrank. Alles muesste voellig undekoriert sein und duerfte auf keinen Fall kinderfreundliche Farben haben. Dann muesste man das Kind an den Tisch setzen und ihm eine Froebelsche Spielgabe reichen. Hier, mein Kind, sind drei schmucklose Holzkuben unterschiedlicher Groesse. Ich gehe nun wieder an meine Arbeit, du befasse dich mit den Kuben. Ich glaube, damit machte man dem Kind ein Geschenk, das tausendmal mehr wert ist als alle Anregungen und alles Gefaechel, mit denen man es pausenlos umgibt: die Moeglichkeit, sich konzentriert der Betrachtung und Handhabung einer einzelnen Sache zu widmen. Was das bedeutet kann sich ja heute kaum ein Mensch und gar kein Kind mehr vorstellen.

Andererseits koennte man sich natuerlich fragen, was mir die armen Kinder getan haben, dass ich sie in meinen Gedanken mit schrebermaessigem Kontrollwahn und freudlosen Froebelschen Spielgaben verfolge.

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Ruhmsuechtig!
Klickt dieses Banner und katapultiert mich an die Spitze dieser elitaeren Diary-Top-Ten!!
Koennte ich natuerlich auch selber tun, aber gerade eben habe ich diesen irrsinnigen Armkrampf...

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