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Das Gute Buch mit omc: Die Schandtat von Gibea in Benjamin
2006-10-04 @ 11:24 p.m.

Horrend sinnlose Gewalttaetigkeit ist ja, wie gesagt, die Leitwaehrung des Alten Testaments, aber diese Geschichte hier hat wirklich alles!

Ein Levit (einer vom Stamm Levi) lebte

als Fremdling weit hinten im Gebirge Ephraim
und hatte eine Nebenfrau vom Stamme Juda. Eines Tages stritten sich die beiden und die Frau lief fort zum Hause ihres Vaters. Nach vier Monaten zog er ihr hinterher,
um freundlich mit ihr zu reden.
Der Schwiegervater freut sich, ihn zu sehen und haelt ihn zunaechst drei Tage in seinem Haus fest. Die Zeit vertreiben sie sich mit Essen und Trinken. Am vierten Tag wollen sie aufbrechen, aber der Schwiegervater sagt
Labe dich zuvor mit einem Bissen Brot, danach koennt ihr ziehen.
Spaeter sagt er dann
Bleib doch ueber Nacht und lass dein Herz guter Dinge sein.
So laesst er sich noch einmal aufhalten. Am Morgen des fuenften Tages will er endgueltig aufbrechen, der Schwiegervater traktiert ihn aber mit noch mehr Essen. Als es Abend wird, will er ihn fuer eine weitere Nacht dabehalten, aber der namenlose Levit nimmt seine Frau, seinen Knecht und sein Paar Esel, und sie ziehen von dannen. Es dunkelt bald, sie sind in der Naehe der Stadt Jebus, in der Jebusiter leben (offenbar einige, noch nicht dem Gottesplan entsprechend ausgerottete Jebusiter). Der Knecht moechte dort uebernachten, aber der Levit lehnt das ab, er will lieber bis in eine israelische Stadt weiterziehen.

Als die Sonne untergeht kommen sie nach Gibea, einer Stadt des Stammes Benjamin. Ein alter Mann, der sie auf dem Stadtplatz biwakieren sieht, noetigt sie, in seinem Haus zu uebernachten. Als sie sich dort niedergelassen haben und guter Dinge sind, kommen die Einwohner der Stadt, 'ruchlose Maenner', zum Haus des Alten und fordern ihn auf, den Gast herauszugeben,

dass wir uns ueber ihn hermachen.
Ach nein, sagt der Alte,
tut nicht solch eine Schandtat!
Siehe, ich habe eine Tochter, noch eine Jungfrau, und dieser hat eine Nebenfrau; die will ich euch herausbringen. Die koennt ihr schaenden und mit ihnen tun, was euch gefaellt, aber an diesem Mann tut nicht solch eine Schandtat!
Der Mob will nicht auf ihn hoeren, aber schliesslich bringt der Levit seine Nebenfrau vor die Tuer.
Die machten sich ueber sie her und trieben ihren Mutwillen mit ihr die ganze Nacht bis an den Morgen.
Am Morgen lassen sie sie gehen, sie bricht auf der Schwelle des Hauses zusammen. Spaeter tritt der Levit aus der Tuer, er spricht sie an -
Steh auf, lass uns ziehen!
- sie sagt nichts. Da legt er sie auf einen der Esel und begibt sich nach Hause in sein Gebirge.
Als er nun heimkam, nahm er ein Messer, fasste seine Nebenfrau und zerstueckelte sie Glied fuer Glied in zwoelf Stuecke und sandte sie in das ganze Gebiet Israels.
(Spaeter sagt der Levit, die Frau sei an der Schaendung gestorben, hier aber bemerkt man eine gewisse schockierende Vagheit.) Die Empfaenger wundern sich und raunen
Nun denkt darueber nach, beratet und sprecht.
Ein grosser Gerichtshof findet statt, die Obersten aller Staemme - 400000 Mann - versammeln sich 'vor derm HErrn in Mizpa'. Mit Ausnahme des Stammes Benjamin, moechte ich annehmen. Der Levit schildert sein Problem, alle stehen auf 'wie ein Mann' und beschliessen, die Schandtat zu raechen. Sie fordern die Benjaminiter auf, die Einwohner von Gibea auszuliefern
dass wir sie toeten und das Boese aus Israel austilgen.
Stattdessen ziehen die Benjaminiter aber nach Gibea, um ihren Verwandten dort beizustehen. Die Stadt verteidigen 26000 Mann, plus
siebenhundert auserlesene Maenner, die linkshaendig waren und mit der Schleuder ein Haar treffen konnten, ohne zu fehlen.
Die uebrigen Staemme fragen nun Gott, welcher Stamm anfangen soll, die Benjaminiter zu vernichten. Gott sagt 'Juda soll anfangen'.
Die Benjaminiter erschlagen 22000 vom Stamm Juda. Die Staemme fragen Gott, ob sie wirklich weiter gegen ihre Brueder kaempfen sollen (Niederlagen in Schlachten sind ja im allgemeinen ein Zeichen, dass man Gott eher nicht auf seiner Seite hat), aber Gott sagt 'Zieht hin gegen sie!'
Die Benjaminiter erschlagen noch einmal 18000. Die Staemme Israels klagen und beten und raeucheropfern nun wie verrueckt, Priester ist uebrigens Pinhas, derselbe, der einen Mann und seine fremdstaemmige Frau mit einem hoelzernen Stab durchbohrte. Gott sagt 'Zieht hinauf; morgen will ich sie in eure Haende geben.'
Am naechsten Tag besiegen sie die Benjaminiter mittels einer verworrenen Strategie, die einen Hinterhalt und irgendwelche Rauchsaeulen beinhaltet. Sie erschlagen 25000 im Kampf, nur 600 fliehen zum 'Fels Rimmon' und bleiben dort vier Monate. Waehrendessen wird der ganze restliche Stamm Benjamin ausgerottet und alle seine Staedte mit Feuer verbrannt.

Und damit ist es weissgott noch nicht genug.

Das Volk sitzt nun da und klagt

Oh HErr, Gott Israels, warum ist das geschehen in Israel, dass Israel heute um einen Stamm weniger geworden ist?
Ja, warum. Unfaelle mit elektrischem Strom?

Die Kinder Israel hatten einander in Mizpa geschworen, dass kein Stamm mehr seine Toechter mit Benjaminitern verheiraten sollte. Nun tut ihnen das ein wenig leid, die Benjaminiterinnen haben sie alle erschlagen, aber da sind ja noch diese 600 Benjaminiter auf dem Fels Rimmon.

Wie koennen wir ihnen helfen, dass die uebriggebliebenen Benjaminiter zu Frauen kommen?
Da muss es einfach eine Loesung geben, die noch pervertierter ist als der ganze Zirkus bisher!

Ist ein Stamm oder eine Stadt der Kinder Israel vielleicht nicht zu dem Gerichtshof in Mizpa erschienen und hat demnach diesen Schwur nicht geleistet (und uebrigens auch nicht an den Benjaminitern mitgemetzelt)? In der Tat, da haben wir Jabesch, eine Stadt des Stammes Gilead, die hat keinen geschickt. Was laege daher naeher, als in diese Stadt zu ziehen, alle dort niederzumetzeln, aber 400 Jungfrauen leben zu lassen und fortzuschleppen? Die Jungfrauen offeriert man den Benjaminitern auf dem Fels als Friedensgabe.

Es fehlen noch 200 Frauen, das gibt Gelegenheit fuer eine karnevalistische Schlussnote. Die gutherzigen Kinder Israel empfehlen den Benjaminitern, die ihnen mittlerweile sehr leid tun -

Was wollen wir tun, dass die uebriggebliebenen Benjaminiter zu Frauen kommen? Denn die Frauen in Benjamin sind ausgerottet.
- sich ihre Frauen bei einem Fest zu rauben, das in Silo, einer Stadt des Stammes Ephraim, dessen Gebiet an das der Benjaminiter angrenzt, jaehrlich stattfindet. Anlaesslich dieses Festes tanzen die Toechter von Silo im Reigen in die Weinberge vor der Stadt hinaus. Bei dieser Gelegenheit sollen die Benjaminiter aus den Bergen hervorbrechen und sich mit Jungfrauen versorgen. Wenn ihre Vaeter oder Brueder sich dann beschwerten, wuerde man ihnen sagen, das stoere a) keinen grossen Geist und b) koennten sie ja froh sein, dass sie ihr Toechter nicht selbst den Benjaminitern gegeben und sich damit schuldig gemacht haetten (wegen des Schwurs).

Die Benjaminiter rauben sich also Frauen, ziehen dann hin, bauen ihre Staedte wieder auf und wohnen darin, und auch alle anderen gehen nach Hause.

Zu der Zeit war kein Koenig in Israel; jeder tat, was ihn recht duenkte.
Naja dann.

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Koennte ich natuerlich auch selber tun, aber gerade eben habe ich diesen irrsinnigen Armkrampf...

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