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Ich wollte mehr John Holt zitieren, aber der bloede John Holt ist weg, der muss mir aus der Tasche gefallen sein auf dem Weg zu meiner "Ausbildung".

Es ist ja nicht erstaunlich, dass man, wenn man einen niedrigprestige-igen, niedrigbezahlten Dienstleistungsjob ausuebt, gegenueber seinen Kunden, die offenbar in ihrem Leben Spannenderes geplant haben als diese Dienstleistung fuer sich selbst zu verrichten, eventuell nicht nur schoene Empfindungen hegen koennte, sondern auch als Verachtung und Aggression maskierte Inferioritaetsgefuehle, und es ist klar, dass es dann schmusig waere, im Kreise Gleichgestellter und Aehnlichempfindender etwas schoen Kompensatorisches, Gratifizierendes zu unternehmen. Aber mein Gott, mit welcher schamlosen Banalitaet diese Gefuehle zu Tage treten, sobald sich die T*agespflegepersonen zu ihrer "Ausbildung" versammelt haben und mit welcher Selbstverstaendlichkeit feindseliges Verhalten gegenueber den Eltern der betreuten Kinder von den Psychoschrott-"Ausbildern" zur fuer die blanke Selbsterhaltung notwendigen Strategie erklaert wird. Das ist doch schon etwas erstaunlich. Da wird viel Zeit, oh so unglaublich viel Zeit, wie ueberhaupt alles dort immer unglaublich viel Zeit erfordert - neulich hat Eine fuenf Minuten lang die feingeistige Idee eingekreist, der Gedanke, die Eltern haetten aufgrund der Knappheit an T*agespflegepersonen ja ueberhaupt keine Wahl als sich mit ihr zu arrangieren, verschaffe ihr ein Gefuehl von Macht und Sicherheit - mit der Eroerterung von Strategien verbracht, wie man die Eltern am besten aus seiner Wohnung heraushalten oder wie man ihnen die Unverschaemtheit abgewoehnen koennte, seine Kueche zu betreten, wenn man mit den Kindern dort noch beim Vespern saesse. Entzueckt bejubelt wird der Entschluss, eine in einem schwachen Moment gegebene Einwilligung zur Teilnahme einer Mutter am Mittagessen der Kinder am Tag des Abschieds ihres Kindes von der T*agespflegeperson doch noch zu widerrufen. Wie unfreundlich und sinnlos unverschaemt kann man denn sein? Es wird trainiert, wie man es am besten schaffen kann, eine Einladung zu einem Grillabend abzulehnen. Als die Psychoschrott-Kommunikationsausbilderin die Frage in den Raum wirft, was man fuer Empfindungen hege und wie man reagiere, wenn eine Mutter zu einem sagte: 'Was hat denn der Hans-Peter bei dir gestern zu essen gekriegt?', erntet die Antwort: 'Gemahlenes Getreide, Zucchini, Wasser und Salz, und jetzt nehmen Sie Ihr Kind und verschwinden Sie!' bruellendes Gelaechter. Auch, wird bemerkt, sei es ja so typisch, dass sich Eltern ueber die Ernaehrung bei der T*agespflegeperson erregten, waehrend es zuhause von Morgens bis Abends nur Fastfood gaebe. Die Kommunikationsausbildung war ueberhaupt fuer alle hochbefriedigend, denn dort wurde in kleinen Simulationen geuebt, widerspenstige Elterndarsteller zurechtzustauchen und in ihre Schranken zu weisen, bis sie kleinlaut sind. Mein Gott, wie entrechtet und geknechtet muessen sich diese Leute fuehlen. Und mein Problem ist echt nicht, dass ich zuwenig Distanz von allen habe. Aber das ist natuerlich mein Problem. Wenn ich mal was Gutes ueber diese Menschen sagen sollte, dann wuerde ich sagen, dass sie alle unheimlich patent und prima sind und sich den Eltern ihrer Tageskinder vermutlich naeher fuehlen als ich denen der meinen. Mein persoenlicher Raum wird noch lange nicht betreten, wenn jemand mal zufaellig in meinem Schlafzimmer steht, selbst wenn das Bett nicht gemacht sein sollte; der ist naemlich oben in meinem Kopf drin, gottseidank oder leider.

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