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Gib mir ein Raetsel und ich werde sagen:
Daaaaah musst du jemand anderen fragen.

2007-07-12 @ 12:51 a.m.

Heute hat Eine treuherzig gemeint, sie wuerde immer ueber die schoenen Sprueche auf ihren Teebeutelanhaengern meditieren. Einer sei gewesen, man solle mehr mit dem Herzen denken und mit dem Kopf fuehlen, oder ein aehnlich vapider Bloedsinn. Manche strampeln sich ab, um eine vergleichbare Unschuld zu gewinnen! Noch erhabener waere es aber, wenn man ueber 'Fuenf Minuten ziehen lassen' meditieren wuerde. So ein Mensch waere spirituell wahrlich nur noch wenig niedrigstehender als mein Dackel. Ich sage nur: das Polkadot-Chakra.

Aber hier sollte auch einmal etwas stehen, das nicht irgendwie doch garstig ist.

Here goes:

8.7.07 Wir sind mit den Fahrraedern zum Himbeerenpfluecken gefahren, auf dem Hinweg musste Meta oft ermutigt werden, denn es ging etwas bergauf. Dann haben wir aber, statt die Radeberger Strasse entlangzufahren, einen kleinen Weg am Eisenbornbach genommen. Ein tief eingeschnittenes schmales Tal mit wildem Wald, Sonnenflecken und einem Baechlein, Karla bemerkte, wie schoen es dort sei, und Meta wuchtete und schob ihr Fahrrad willig und ernsthaft ueber alle wurzligen und unwegigen Stellen. 'Uebung macht den Meister, sagst du ja, Mama' und es sei besser, jetzt zu ueben, waehrend sie noch klein sei, denn spaeter, als Erwachsener, sei es sicher noch viel schwieriger. Sie sprach davon, wie sie sich wuenschte, wir wuerden an einem 'Endpunkt' ankommen und dort rasten, dort wuerde sie es sich dann gemuetlich machen und spielen. So viele Himbeeren, wie ich vor ein paar Tagen dort gesehen hatte, waren am Kreuz Sieben-Weg nicht mehr, aber Karla hat mit grosser Ausdauer gepflueckt und aeusserte mehrmals die Hoffnung, wir wuerden doch wenigstens eins der Gefaesse voll kriegen. Meta hat nur geringfuegig wenig Beeren beigetragen und den Rest gegessen. Bei einem merkwuerdigen kleinen verrammelten Blockhaus, durch das ein hoelzerner Liebespfeil scheinbar durchspiesste, auf dem 'Holz ist geil' draufstand, sass sie dann im Wald und hat gespielt, waehrend Karla und ich noch mehr Himbeeren pflueckten. Spaeter hat sie mich hergerufen und mir gezeigt, wie sie aus Stoecken und einem Taschentuch mit grossem Zeremoniell ('Das ist mein Messstock') ein kleines Haus bzw. Zelt bauen konnte. Sie packte ein paar Stoecke ein, um zuhause mehr Zelte und Tipis, die ja ganz einfach seien, zu errichten. Ueberfluessig zu sagen, dass sie dieses Projekt komplett wieder vergessen hat. Aber die sperrigen Stoecke auf dem Gepaecktraeger nach Hause zu fahren, war recht muehselig fuer sie. Auf dem Rueckweg ging es lange bergab, beide waren begeistert. Ein Gefaess war fast voll.

Wenn sie sich streiten, wird mitunter gehauen, am Ende weint meist Meta, obwohl sie haeufig anfaengt, allerdings wiederum meist aus einem Gefuehl der Ohnmacht oder verlachten Kleinheit heraus - Karla reizt sie durch ironische Bemerkungen. Gestern hat Karla, von Meta wegen irgend etwas provoziert, ihr mit einem Stift einen Kratzer an der Nase zugefuegt, dann war sie auch erschrocken und hat Meta als Entschuldigung fest umarmt. Wenn die beiden sich umarmen, tun sie das wie zwei Staatschefs auf einem Empfang.

Sie schlafen wieder in meinem Bett - Benjamin ist verreist - aber morgen muessen sie mal bei sich schlafen. Eben kam Karla aus dem Schlafzimmer: 'Mama, ich muss dir mal was sagen...Meta...die hat jetzt...die hat jetzt' und dann lacht sie schon so ein bisschen verlegen, weil ihr daemmert, dass sie getraeumt hat 'die hat jetzt ... aeh... die hat jetzt ...' ich bringe sie ins Bett zurueck '...nur vier Tasten...' Wieder im Bett, geherzt und zugedeckt: 'Nachti, Mama, Nachti'.

9.7.07 Heute waere eigentlich der Tag gewesen, an dem sich Karla mit Helene trifft, gemeinsam zur Musikschule geht und dann noch spielt, entweder bei ihr oder bei uns, wobei oft noch Amy dazukommt (sie spielen Popstars, oder so einen Kram, sie sind Claudia Schiffer, Paris Hilton und noch andere, schminken sich, studieren Tanznummern ein und laufen vor allem mit Handys herum). Helene konnte aber nicht, sie muesse irgendetwas Geheimes ueben mit Sarah und Elisabeth, bemerkte Karla mit einer gewissen bitteren Ironie, als ob das wahrscheinlich gelogen waere (immerhin konnte sie letzte Woche auch schon nicht). Diese Attituede hat sie leider von mir, es ist eine Schande. Naja, troeste ich sie, da kannst du dann eben naechste Woche nicht (als ob das so eine tolle Loesung waere, und nicht genau das Zickentheater, was wir nicht haben wollen). 'Aber ich kann ja!' Oh oh, schwingt da schon wieder Bitterkeit mit?!
Dann haben wir Himbeer-Blaubeer-Johannisbeermarmelade gekocht, Meta wollte nicht mitmachen, sondern lieber in ihrem Witch-Comic lesen, dieses Kind will nie etwas anderes machen als lesen. Karla hat aber fleissig mitgemacht und auch mit grosser Akribie Etiketten gemalt und geschrieben. Ich habe Meta gezwungen, auch ein Etikett zu machen, das hat sie schnell so hingekrakelt und sich dann wieder ihrem Buch zugewandt. Karla meinte: 'Also Meta ist echt unvorstellbar faul. Die kann nicht mal ne Himbeere auf ihrs malen. Kann ich noch eine raufmalen?', und dann hat sie auch Metas Etikett mit vielen ansprechenden Beeren verziert. Sie ist perfektionistisch, davon zeugen oft viele zornig zusammengeknuellte Papierseiten.

10.7. Die Schnecken, die wir eine Weile hatten, haben nicht nur Eier gelegt, sondern aus den Eiern sind auch noch Babyschnecken geschluepft, die wir jetzt haben. Meta hat heute, waehrend Karla beim Sport war, mit grossem Eifer in ihrem Bildatlas Bilder von Fledermaeusen betrachtet (neulich bei einem Abendspaziergang, auf den ich sie mitgenommen hatte, um die aufdringlichen Junikaefer zu erleben, was sie uebrigens genauso panisch und gluecklich gemacht hat wie mich, haben wir spaeter auch Fledermaeuse herumflitzen sehen, vielleicht ruehrt das Interesse daher) und sich selbst ihre Namen vorgelesen, dann habe ich ein anderes Buch herausgeholt, in dem noch ein weniges mehr ueber Fledermaeuse, Maulwuerfe, Schnecken und andere Tiere drinsteht, das hat sie alles mit geruehrter Stimme vorgelesen, geruehrt ueber das unschuldige und tragische Leben der Kreatur. Lesen lesen lesen. Ich muss sagen, dass mich das etwas verstoert. So ein kleines Kind sollte etwas mit seinen Haenden tun, meine ich. Fast das einzige, was sie sonst noch gern macht, ist allein zum Baecker und zum Vietnamesenladen gehen, aber immer, wenn ich ihr anbiete, etwas zu tun oder mir bei irgendetwas zu helfen, ist sie lustlos. Wir haben dann noch Schneckenbabies gegoogelt, um moeglicherweise etwas ueber ihre Behandlung herauszufinden, uns aber natuerlich hoffnungslos mit allem moeglichen verzettelt. Immerhin haben wir ihnen neben dem Salatblatt, das sie schon hatten, noch eine Gurkenscheibe und Eierschale reingetan.

Abends haben wir wieder Harry Potter and the Order of the Phoenix vorgelesen, diesen boesen Kulturindustrieschrott. Danach hat Meta festgestellt: 'Die, die gut aussehen, sind alle auf Harry Potters Seite.' (In diesem Kapitel, Harrys hearing vor dem Wizengamot, trat eine offensichtlich extrem boesartige neue Hexe auf, die fett und kroetenartig war). Aber nicht kritisch, sondern mehr wie so eine Regel, die ihre aufgefallen ist, und mit der es schon seine Richtigkeit hat. Denn natuerlich sind sie ja Freunde der Schoenheit, die jungen Leute. Jetzt faellt mir allerdings ein, dass Benjamin das ihr gegenueber schon einmal als Kritik an Harry Potter geaeussert hat. Ansonsten kriegt sie nicht viel mit, sie war nicht einmal sicher, ob Harry nun verurteilt wurde oder nicht, aber sie bleibt interessiert und optimistisch. Karla versteht fast alles und ignoriert die Luecken im allgemeinen.

11.7.07 Meta uebernachtet heute bei Marlen. Sie kam nach der Schule kurz zuhause vorbei, weil sie ihre Federtasche nicht dabei hatte (sie nennt sie aus irgendwelchen Gruenden Schiefermappe, Karla macht das auch - wenn man es sich recht ueberlegt, ist natuerlich die Bezeichnung Federtasche auch nicht viel weniger absurd). Karla und ich waren oben bei den Moritzleuten (Karla ist ruehrend begeistert von Klein-Henriette). Meta wusste das nicht, klingelte aber ploetzlich. Meta, woher weisst du denn, dass wir hier sind, du Kluge? Da sagt sie, sie wusste das garnicht, aber sie wollte den Ersatzschluessel holen. Man denkt, die Kinder sind nicht ueberlebenfaehig, aber das trifft nicht zu! Karla war dann abends allein zuhause, waehrend ich bei dem dummen Curriculum war. Sie hat Zeb und sich zu essen gemacht und gelesen. Am Telefon: 'Ich komm wirklich super klar, Mama.'

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Koennte ich natuerlich auch selber tun, aber gerade eben habe ich diesen irrsinnigen Armkrampf...

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