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Mio mein Mio
2007-11-11 @ 1:14 a.m.

Haben wir mit den Kindern gesehen, weil das vor langer Zeit von Benjamins Vater synchronisiert wurde. Es ist erstaunlich, dass etwas so Banales und Einfaeltiges auf Astrid Lindgren zurueckgehen soll, aber 'Die Brueder Loewenherz' sind ja auch so aehnlich. Man koennte glauben, dass sie an irgendeinem Punkt gemeint hat, die Wirklichkeit moderner Kinder sei so weit von allem entfernt, was sie in ihren Buechern darzustellen wuenschte und was durch den kindlichen spirit urspruenglicher Einfalt noch verzauberbar waere (Lotta spannt den Bogen schon ganz schoen, isoliert wie sie ist, mit ihrer Tante Berg, sie reisst es zwar gerade noch mit der Verzauberung - ich liebe die Geschichte, wie sie den Weihnachtsbaum besorgt! -, aber eigentlich fehlt da nur noch ein Game Boy), dass sie sich gesagt hat, na wennschon Eskapismus, dann aber vollet Roah.
Das stimmt aber nicht, die meisten besseren Buecher von ihr sind juenger als dieses.

Ein unfreiwillig komischer Film von 1987, in dem ein armes Waisenkind, dessen Vater, wie sich herausstellt, der togabehaengte, foenwellige, unbeschreiblich vapide Koenig des Landes Far Away ist, sich mutig aufmacht, den boesen Kinderfresser Kato zu besiegen ('Du muesst die Floete nur mit deinem Atem erwaermen, dann spielt sie von selbst!' - Mehr kann man von dem Einfaltspinsel auch nicht verlangen. Der Dussel packt nicht mal ein Stullenpaket ein. Waechst ja eh ueberall Kinderschokolade an den Baeumen), der und dessen Boesewichter gottseidank noch tausendmal daemlicher sind als er selbst. ('Da war doch was! - Ach woher, da ist doch nie was.') Man wartet nur, dass das Tablett mit den Hanutas hereingetragen wird. Oder dass Kato, harmlos spazierengehend, sich selbst auf eine vom Pommes Frites essenden Mio zufaellig in den Weg gehaltene kleine zweizinkige Plastikgabel pfaehlt.
Im Grunde sind natuerlich alle Filme dieses Genres gleich und man hat keinen Grund sich zu beschweren, dass der unvermeidliche Triumph des Guten hier vielleicht noch etwas forcierter wirkt als man es mittlerweile gewohnt ist. Wahrscheinlich fanden die Menschen das zu seiner Zeit atemberaubend. Die Bruecke des Mondlichts!

Uebrigens koennte das einer der romantischen Kinderfilme sein, die der New Yorker in seiner 'Shrek der Dritte'-Kritik im Auge hatte, als er meinte, Shrek wecke in den Kindern ironische Verachtung fuer eine Art von Genre, von filmischer Verzauberung, derer ueberdruessig zu werden sie noch gar keine Gelegenheit gehabt haetten, und das sei abscheulich und ungesund.
Meta, mit 'Mio mein Mio' alleingelassen, haette ihn wahrscheinlich ebenso kritiklos konsumiert, wie sie alles konsumiert, was ihr nicht zu langweilig ist. Ob man bei einem Kind, dessen taeglich Brot dieser eskapistische Fantasymuell ist, allerdings noch von Verzauberung sprechen kann, will ich mal bezweifeln. So hat sie einerseits das schmutzige Lachen der sie umgebenden Erwachsenen nach Kraeften nachgeahmt, fand den Film andererseits aber trotzdem gut. Karla hingegen ist fuer die schlichte poetische Gerechtigkeit solcher sinfonischen Dummbatzerei mit oder ohne Shrek bereits verdorben, und das tut mir auch nur theoretisch leid.

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Koennte ich natuerlich auch selber tun, aber gerade eben habe ich diesen irrsinnigen Armkrampf...

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