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Muemmelmannsberg
2008-01-02 @ 11:11 p.m.

Auf eine Weise ist es angenehm, keine feierlichen Empfindungen mehr haben zu muessen, einfach nur berufstaetig durch den Tag zu schlumpen. Da ist man gleich wieder heiterer. Andererseits ist es natuerlich furchtbar, dass der einzige Modus, in dem man funktioniert, der Alltaeglichkeitsmodus, und die einzige Lebensform, in der man sich nicht in Frage stellt, die Berufstaetigkeit mit angeschlossener abendlicher Erschlaffung sind. So wollen einen die Kapitalisten! Aber weiss Gott, ich habe keine Lust mehr, mich ueber Filme zu unterhalten. Unterhaltungen ueber Filme werden langsam zu einem roten Tuch fuer mich. Und was hat dieser Tannenbaum mit Jesus zu tun?

Silvester in der Neustadt war das liebste Silvester, das man sich denken kann. Nur lauter Raketen und Sternenregen und niemand, der einen mit Kanonenschlaegen bewirft. Die Franzosen murmelten befremdet 'La guerre', aber sie haben keine Ahnung, sie waren noch nie am Kottbusser Tor. La guerre. Pft. Das reinste Bullerbue. Auch ich habe erstmals in meinem Leben einige harmlose kleine Kinderknaller angezuendet und damit berauschende Entfremdungsempfindungen erlebt. So ist das also mit diesem Silvester! Man zuendet Knaller an und ist ein Teil davon! Entfremdung wird von Simone de Beauvoir, wie ich gerade festgestellt habe (ich muss 'Das andere Geschlecht' lesen, um mich hoffentlich von meiner nicht salonfaehigen Einmuetigkeit mit Eva Hermann zu befreien), anscheinend in diesem Sinne verwendet - man eignet sich Besitz in der Welt an, oder hat sonst irgendeine Aktie an aeusseren Dingen, auch etwa, indem man sich eine von aussen an einen herangetragene Erwartung oder dergleichen aneignet. Eher so, als ob man durch die Entfremdung weniger fremd wuerde, was ja auch im Wort steckt.

... kann das Existierende sich nur in der Entfremdung erfassen. Es sucht sich ueber die Welt in einer fremden Gestalt, die es sich zu eigen macht. Im Totem, im Mana, in dem von ihm bewohnten Gebiet begegnet der Clan seiner entfremdeten Existenz.
...
In diesen Schaetzen (Eigentum) findet der Mensch sich selbst wieder, weil er sich in ihnen verloren hat: nun wird begreiflich, warum er ihnen eine ebenso grundlegende Wichtigkeit beimisst wie seinem Leben als solchem.
Im allgemeinen wird Entfremdung ja im Sinne von Fremdung gebraucht. Das ist eigentlich auch merkwuerdig, wie es dazu gekommen ist. Ob im franzoeschen Original wirklich 'alienation' verwendet wird?

Na, letztendlich ist man natuerlich egalweg entfremdet im Sinne von furchtbar, furchtbar, furchtbar, und es laeuft alles auf Heulen und Zaehneklappern hinaus.

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Ruhmsuechtig!
Klickt dieses Banner und katapultiert mich an die Spitze dieser elitaeren Diary-Top-Ten!!
Koennte ich natuerlich auch selber tun, aber gerade eben habe ich diesen irrsinnigen Armkrampf...

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