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Da er (der Mann) derjenige ist, der produktiv arbeitet, ueberschreitet er das Interesse der Familie auf das der Gesellschaft hin und eroeffnet ihr eine Zukunft, indem er am Aufbau der kollektiven Zukunft mitwirkt. Er ist es, der die Transzendenz verkoerpert. Die Frau soll der Arterhaltung und dem Haushalt dienen, das heisst, sie ist zur Immanenz verurteilt. In Wahrheit ist jede menschliche Existenz Transzendenz und Immanenz zugleich. Um sich zu ueberschreiten, muss sie sich erhalten, um sich auf die Zukunft auszurichten, muss sie die Vergangenheit integrieren, und waehrend sie mit anderen kommuniziert, muss sie sich an sich behaupten. Diese beiden Momente sind in jeder lebendigen Bewegung enthalten. Dem Mann erlaubt die Ehe, sie in einer gluecklichen Synthese zu verbinden. In seinem Beruf, in seinem politischen Leben, erfaehrt er die Veraenderung, den Fortschritt, er empfindet sein Aus-Sich-Herausgehen in Zeit und Raum. .... Sie (die Frau) selbst hat keine andere Aufgabe, als das Leben in seiner reinen und gleichbleibenden Allgemeinheit zu bewahren und zu erhalten. ... Man erlaubt ihr keinerlei Zugriff, weder auf die Zukunft noch auf das Universum. Sie kann sich nur durch die Vermittlung ihres Ehemannes auf die Kollektivitaet hin ueberschreiten.

Der Mann kann sich also Tag fuer Tag wichtigen Projekten widmen, an der Zukunft der Menschheit mitfeilen undsoweiter, waehrend die mit den unmittelbar lebenserhaltenden Taetigkeiten befasste Frau traurig an die Sphaere der Immanenz gefesselt bleibt.

Was ist denn das ueberhaupt fuer eine Fehlwahrnehmung? Gibt es irgendwas, was staerker auf die Zukunft ausgerichtet ist als ein paar Kinder? Wenn man schon auf dieser Ebene diskutieren will. Was mich aber irritiert, ist diese Besessenheit mit dem Bedeutenden. Um gluecklich zu sein, muss man unbedingt etwas Respektables treiben, sonst ist man gleich ein ganz kummervoller Knopf. Die kollektive Zukunft! Der Fortschritt! Das Universum! Das ... Geotracking-Edutainment.
Ein Tag, der nur mit Kontemplation und unmittelbar lebenserhaltenden Taetigkeiten verbracht ist, ist ein verlorener Tag. Man muss mindestens noch an seinem Buch ueber seine gescheiterte Ehe mit der kenianischen Eskimofrau weitergeschrieben haben.
Wie durch einen bloeden Zufall ist natuerlich das Bedeutende das, was die Anderen von unserem Treiben wahrnehmen. Das ist ja eigentlich, wenn man ehrlich ist, das speziell beneidenswerte an der, weiland, Maennersphaere. Dass man von anderen wahrgenommen wird. Denn ob dein neues Kreativ-Konzept fuer die Zukunft der Menschheit eine Rolle spielen wird, kann man ja wohl im Regelfall nicht ahnen bzw. man kann es im Regelfall vielmehr von vornherein ausschliessen. So wird einem also die zunaechst als verhaengnisvoll und spezifisch weiblich charakterisierte Misere, fuer sich nur im Auge der Anderen zu existieren, ploetzlich auf einer anderen Ebene als erstrebenswert und hervorragend angedient. Das ist doch idiotisch.

Ich meine, jeder, der ernsthaft auf einer Mission ist, egal ob Frau oder Mann, der muss das natuerlich sein. Ganz ohne Frage. Aber durch diese generelle Geringschaetzung des Aufenthalts im Immanenten werden saemtliche mediokren Menschen auch noch herumgehetzt. Waehaeh, wir wollen auch am Aufbau der kollektiven Zukunft mitwirken! Vielen Dank, Simone.

Ein Tag, der nur mit Kontemplation und unmittelbar lebenserhaltenden Taetigkeiten verbracht ist, ist kein verlorener Tag. Das muss endlich mal klarwerden. Wie Adorno, glaube ich, sagt, man muss mehr wie Nilpferde werden, wenn man dem Zustand der Utopie naeherkommen will. Und wenn jemand anders sich tausendmal wie ein Wahnsinniger auffuehrt.

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