Ja, ich weiss sehr gut, dass es so ist und dass ein Mensch nicht Recht behalten kann gegen Gott.
Hat er Lust, mit ihm zu streiten, so kann er ihm auf tausend nicht eins antworten.
Gott ist weise und maechtig, wem ist's je gelungen, der sich gegen ihn gestellt hat?
Er tut grosse Dinge, die nicht zu erforschen, und Wunder, die nicht zu zaehlen sind.
Siehe, er geht an mir vorueber, ohne dass ich's gewahr werde, und wandelt vorbei, ohne dass ich's merke.
Siehe, wenn er wegrafft, wer will ihm wehren? Wer will zu ihm sagen: Was machst du?
Wenn ich auch Recht habe, so kann ich ihm doch nicht antworten, sondern ich muesste um mein Recht flehen,
Wenn ich ihn auch anrufe, dass er mir antwortet, so glaube ich nicht, dass er meine Stimme hoert,
vielmehr greift er nach mir im Wintersturm und schlaegt mir viele Wunden ohne Grund.
Er laesst mich nicht Atem schoepfen, sondern saettigt mich mit Bitternis.
Geht es um Macht und Gewalt: Er hat sie. Geht es um Recht: Wer will ihn vorladen?
Waere ich gerecht, so muesste mich doch mein Mund verdammen, waere ich unschuldig, so wuerde er mich doch schuldig sprechen.
Ich soll ja doch schuldig sein! Warum muehe ich mich denn so vergeblich?
Wenn ich mich auch mit Schneewasser wuesche und reinigte meine Haende mit Lauge,
so wirst du mich doch eintauchen in die Grube, so dass sich meine Kleider vor mir ekeln.
Denn er ist nicht ein Mensch wie ich, dem ich antworten koennte, dass wir miteinander vor Gericht gingen.
Dass es doch zwischen uns einen Schiedsmann gaebe, der seine Hand auf uns beide legte!
Dass er seine Rute von mir nehme und mich nicht mehr aengstige!
So wollte ich reden und mich nicht vor ihm fuerchten, denn ich bin mir keiner Schuld bewusst.
