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Kleinkinderbilderbuecher! Proliferationen geistloser Kindertuemelei! Moritz Moppelpo! Diese idiotischen Illustrationen! Wer keine Ahnung hat, der macht halt ein Kleinkindbilderbuch. Die kleinen Trottel merken's ja nicht, die finden eh jeden Scheiss gut, wenn er nur knallgelb ist. Diese ueberhandnehmenden Fuehlbuecher mit ihren langweiligen, billigen Kuschelflicken. Die ewigen kleinen Enten - ich weiss schon, Enten sind echt einfach zu malen. Kleine Ente, wo bist du? Mir doch egal, mein Gott. Schwimmt wahrscheinlich mit Dudu im Pipitoepfchen rum.
So ein Buch wuerde ich niemals, niemals kaufen.

Und dann die Nadia Budde-Wolf Erlbruch-und Co.-Fraktion. Ein Loeffelchen fuer das Godzillalein. Das ist alles gut und schoen, aber langsam wird es ein bisschen alt (nichts, oder nicht viel, gegen Nadia Budde jetzt) und ich glaube, Kleinkinder fuehlen sich wirklich nicht besonders zu dieser Art grotesker Illustrationen hingezogen. Das kann natuerlich allein noch kein Grund sein, ihnen die nicht trotzdem permanent aufs Auge zu druecken, aber mir ist das alles ein bisschen zu cool. Kleinkinder brauchen eigentlich keine ironische Distanz zu den Dingen und auch keine graphischen Experimente, die ja, sage ich mal, nicht selten darueber hinwegschummeln wollen, dass auch in dieser Ecke des Buecherregals letztlich nicht allzuviel Geist investiert wurde.

Im Zweifelsfall - fuer Kleinkinder klassisch illustrieren. Punkt.

Bei der uninspirierten Durchsicht des Elends faellt der Blick ploetzlich auf ein solides groesseres Pappbuch. Wie?! **Brehms Tierleben fuer die Kleinsten**! Ein Buch zum Ans Herz druecken, was ich denn auch mit grosser Bestimmtheit thath und froh zur Kasse huepfte. Dass es so etwas gibt! Eine freudige Ueberraschung in dieser bescheuerten Welt! Unfassbar!
Brehms Tierleben fuer die Kleinsten! Eine Idee, die so super und toll ist, dass man Roger Willemsen garnicht genug dafuer loben kann und ihm gern verzeiht, dass er mit seinem guten Namen dick und fett vorn auf dem Buch draufsteht, obwohl er ja praktisch nichts weiter ist als der Textstellenraussucher. Spaeter bei Amazon habe ich dann gesehen, dass Roger Willemsen Brehms Tierleben offenbar irgendwie gepachtet hat. Hm. Aber sei es wie es sei. Das Buch hat unglaublich schoene Bilder von Klaus Ensikat, sorgsam ausgefuehrt im Geiste der Erstausgabe. Die besten von ihnen lassen einen in Andacht erstarren angesichts der merkwuerdigen Schoenheit und Fremdartigkeit des Thieres. Und jedem Bild ist ein entzueckender kleiner Satz aus dem Text von Alfred Brehm beigesellt.

Das Koala-Junge klammert sich fest an den
Hals der Mutter an und sieht in die Welt hinaus,
wenn sie mit anerkennenswerter Vorsicht
in den Kronen der Baeume umherklettert.

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