dackelretten.org

Wenn man Zeit mit so einem kleinen Kind verbringt (aber es muss schon ein gutes Kind sein, zum Beispiel Manfred), hat man immerfort diese vagen, scheinbar abgrundtiefen, aber wenn man sie formuliert, doch etwas banalen Gedanken bezueglich wie schwindelerregend dieses Existieren ist. Alle moeglichen Zeiten und alle moeglichen Orte und alle moeglichen Varianten und, wenn man so will, alle moeglichen Universen, stuerzen in diesen einen Zeitpunkt und diesen einen Ort, an dem sich dieses Kind befindet, und dann schrumpft das alles in groteskem Masse auf die eine Person und die 30000 Tage und 30000 Quadratkilometer und 30000 kuemmerlichen Gedanken, die man von dem allen wirklich sein und ausfuellen und haben und fassen kann, ob man nun Notenbankpraesident oder Nachtwaechter wird. Was aber das Kind angeht, ist alles gerade erst entstanden und ist nur so gross und so weit, wie es eben weiss, aber dauert dafuer ewig. Das Kind ist voellig ahnungslos und kein bisschen schwindelig. Es treibt sich einfach ein bisschen herum und ist geschaeftig, nicht gewahrseiend, in was fuer einem laehmenden Grosszusammenhang es sich hier befindet.
Aber bald kommt das boese Erwachen, begleitet und gefolgt vom grossen Abstumpfen gegenueber dieser phantastischen, aber traenenreich unfairen Enormitaet.
Auf dieser Basis verstehe ich jedenfalls ploetzlich doch den aergerlichen verehrenden Kindermystizismus der Leute.

Anthroposoph muesste man sein!

<<|>>

You might have missed...
Vogelbabyauferstehung - 2011-06-14
Kinder brauchen Ziegenboecke - 2011-05-17
Psychology 101 for the Toddler Set - 2011-02-10
Yesterday's news - 2011-02-03
Neuer Eintrag - 2010-11-16