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Dumdidum.
Nja, ist es eigentlich bekannt, dass man seinen Kindern hier Mittagessen in die Schule und daycare mitgeben muss? Jeden Tag, ausser einmal im halben Jahr, wo sie vielleicht Pizza Lunch haben? Am spaeten Abend, wenn ich eigentlich schon laengst Theaterstuecke mit verteilten Rollen lesen oder meinem ambitionierten Innendekorationshobby nachgehen sollte, stelle ich mich stattdessen hin und mache Maiskolben, oder Auflauf, oder was weiss ich. Verteufelt! Und dann liegt es auch noch immer so in der Luft, dass es richtig ultra-bitchy von mir ist, dass ich nicht auch gleich Benjamin seinen Lunch mache, wo ich eh dabei bin.

Auch schlimm: die Fenster hier. Schiebe-Doppelfenster. Die inneren sind aus Holz, wenn man sie aufquaelt, bleiben sie irgendwie oben, weil sich der Rahmen nach oben hin unmerklich verschmaelert oder so, aber manchmal krachen sie auch urploetzlich runter und jagen einem einen Schreck ein. Das beste ist, man klemmt eine Latte oder einen Riesenstapel unbeliebter Buecher oder irgendwas rein. Die aeusseren sind aus Metall, sogenannte Sturmfenster, die sollen in solche kleinen Loecher einrasten beim Hochschieben, aber das klappt auch immer seltener. Und wie bitte soll man diese Fenster putzen? (Sehr interessant, ich weiss.) Es ist vollkommen unmoeglich. Diese Sturmfenster soll man rausnehmen koennen, das hat Benjamin am Wochenende gemacht, die irgendwie rausgezerrt und rausgekantet, indem er auf einem Stuhl auf einem Tisch draussen vor unserem Wohnzimmerfenster stand, aber hinterher hat er sie dann nicht wieder richtig reingepruegelt gekriegt. Die rasten mit irgendwelchen widerwaertigen kleinen zurueckschnickenden Riegeln in solche Kerben ein, da klemmt man sich die Finger ein, aber davon abgesehen funktioniert das in keiner Weise. Gut, aber jetzt hat man diese Sturmfenster rausgenommen und geputzt, wobei man den Abdruck von dem asbestnetzartigen Fliegengitter, das man abgemacht hat, weil es einfach zu scheusslich aussah, natuerlich nie wieder abkriegt. Das laesst jetzt immer noch die inneren Fenster uebrig, wie putzt man die von aussen? Indem man wieder draussen auf dem Tisch und dem Stuhl steht und, wenn man immer noch zu klein ist, einen Schrubber mit einem darauf drapierten Lappen schwingt. Aber fuck, was ist mit den Fenstern im ersten Stock? Was ist, wenn man in einem verflixten mehrstoeckigen Haus oben wohnt? In einem dreissigstoeckigen Neubau? Wenn man das untere Fenster so weit hochgequaelt kriegt, dass man irgendwie seinen Kopf und einen sehr sehr langen Schrubber rausstecken kann, kann man den allergroebsten Schmutz vom oberen Fenster abkratzen. Aber das untere Fenster, das man hochschiebt, schiebt sich von innen ueber das obere Fenster, so dass es also in jedem Fall aussen schmutzig bleiben muss, sofern man nicht bei geschlossenem Fenster draussen auf dem Fensterbrett herumarbeiten moechte. Ganz davon abgesehen, dass man die Sturmfenster natuerlich auch nur rauskriegen kann, wenn man draussen ist. Was fuer eine abstossende, zwecklose Quaelerei. Warum koennen die keine vernuenftigen Fenster haben, diese Kanadier. Ich wuerde sagen, das laesst t i e f blicken.

Das gibt den ranzigen Hochhaeusern hier auch ihre speziell traurig ranzige Qualitaet, dass die Leute, selbst wenn sie gar nicht Tag fuer Tag im Alkoholstupor auf ihrer Couch haengen, ihre Fenster einfach nicht putzen koennen, wenn ihnen ihr Leben lieb ist. Ausserdem ist es hier ueblich, eine Fensterscheibe rauszunehmen, die haessliche tropfende Klimaanlagenkiste da durchzustecken und den Rest mit Sperrholz zu verkleiden. Auch sehr charmant.

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