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Abschied ist ein scharfes Schwert
Ich war einmal im Ferienlager, das war natuerlich fuerchterlich. Ich hatte mir vorher ausgemalt, wie sich alle immer an mich wenden wuerden um Ratschlaege, was an regnerischen Nachmittagen zu tun sei, aber klar, in Wahrheit hatte ich Muehe, mich auf der vorletzten Sprosse der Verachtenshierarchie zu halten. Meine einzige Rettung waren etliche Beutel Glitzersteine aus der Tschechoslowakei, die damals modern waren, und die ich, weil mir der uebliche Preis von einer Mark aberwitzig erschien, fuer zehn Pfennig pro Stueck verkaufte. Solche Glitzersteine wollten die Damen gern haben, und die Option, mich einfach zu erschiessen und die Beute aufzuteilen, hatten sie nicht. War ja Osten. Das merkwuerdige aber war, als die Stunde des Abschieds kam, am Bahnhof in Berlin, wurden ploetzlich alle unfassbar traenenselig, und mit ihnen auch ganz besonders ich. Der Umstand, der mich doch haette froh stimmen koennen, naemlich dass ich diese Menschen vermutlich in meinem gesamten zukuenftigen Leben nicht wiedersehen wuerde, erschien mir in seiner Absolutheit extrem traurig, ich umarmte alle lange und geruehrt und tauschte mit Krethi und Plethi Adressen aus. Spaeter, als ich pubertaer auf diesem Schulaustauschbesuch in Moskau eine alberne Geschichte mit einem Gesellen namens Boris angefangen hatte, just because I could, und der dann bei mir zuhause � Ikh liebe dir � anrief, war ich bereits recht froh, dass die Welt gross ist.
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