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Neulich bei meiner Ausbildung 4711
2007-06-11 @ 1:01 a.m.

Wieder mal Ausbildung. Acht Stunden Praevention von sexuellem Missbrauch. Da niemand irgend etwas Ernsthaftes dazu beitragen kann, reibt man sich daran auf, ob es schon Missbrauch war, dass man immer mit seinen Eltern zum FKK gehen musste. Ja, wenn Sie das so empfunden haben. Vielleicht waere es gut, wenn Sie Ihre Eltern einmal mit Ihren Empfindungen dazu konfrontieren. - Ich komme mit den Kindern immer an dieser Bar/diesem Erwachsenenvideoladen vorbei, der mit diesem riesigen Bild einer provozierenden Nackten wirbt. Kann man dagegen nicht etwas unternehmen? - Ich ging einmal die Strasse entlang und bin einem Exhibitionisten begegnet. Uh, das moechte ich aber nicht, dass das meinem Kind passiert. - Also ich sage meinem Kind immer, wenn ein boeser Mann dich ueberfaellt, dann schrei nicht 'Hilfe' sondern 'Feuer'. Mach ich das richtig? - Was kann man denn tun, wenn da Leute nackt baden? - Wie entstehen die Harre?

Ich meine, mein Gott, da diktiert mir die Wirtschaftsordnung den Rhythmus und die Umstaende meines gesamten Lebens, da bin ich bis so dermassen ueber die Ohren in Wahnsinn eingebuddelt, dass ich die Utopie nicht einmal mehr zu denken vermag, und ich soll mich ueber Exhibitionisten, Bilder provozierender Nackter und eklige Schlabberkuesschen von Tante Augusta aufregen? Meine Kinder wissen, was Prostituierte sind, danke der Nachfrage. Und eklige Schlabberkuesschen sind noch die geringste, nostalgischste und schlenkerigste meiner Tribulationen.
Ich finde, einem Exhibitionisten zu begegnen ist ein interessantes und drolliges Erlebnis, das niemandem schadet, und ueberhaupt habe ich in meinem Leben durchaus ein paar seltsame oder unangenehme Erlebnisse gehabt, ohne danach stundenlang zitternd in einer Ecke zu kauern. Was soll das denn? Da schuettelt man sich einmal und dampft weiter. Oder was ist man fuer ein gebenedeites Geschoepf, dass die Welt einem das Zartgefuehl und den Respekt vor der persoenlichen Sphaere schuldet, die sie der Mehrzahl ihrer Bewohner ohne Diskussion schlankweg verweigert?

Ich meine, auch wenn es vielleicht Kulturen gibt und gab, wie ich gelesen habe, in denen es fuer die Kinder eine besondere Ehre ist, ihren Stammesaeltesten irgendwie zu Willen zu sein, ist natuerlich im Kontext unserer Kultur ernsthafter sexueller Missbrauch durch Nahe- oder Fernstehende ohne Frage furchtbar und traumatisierend. Ich sehe nur nicht, wie man Kinder dagegen stark macht, indem man sie ermutigt, sich gegen die ekligen Schlabberkuesschen von Tante Gertrud zur Wehr zu setzen. Mir tut dann immer die arme Tante Gertrud bitter leid, und vielleicht gibt es ja auch noch andere auf der Welt ausser mir selbst, die mein freundliches Interesse und Taktgefuehl verdient haben Also ich sehe natuerlich, wo vorgeblich der Zusammenhang zwischen Tante Brigittes Kuesschen und dem kinderschaenderischen Nachbaronkel ist, aber ich kaufe das einfach nicht. Jetzt fangen sie sogar schon damit an, dass Kinder Oma und Opa nicht die Hand geben muessen, wenn ihnen das unangenehm ist. Hergott, was ist denn schon dabei, mal jemanden zu kuessen oder einem die Hand zu schuetteln. Ich finde das zweifelhaft, die Spuren von Widerwillen, die jemand vielleicht dabei empfindet, einem koerperlich unperfekten Menschen nahezukommen, als etwas Ehrenvolles zu validieren. Am Ende regt man sich auf, dass in der U-Bahn die Leute stinken. Ist man dadurch dann irgendwie gluecklicher geworden oder bloss zwanghaft? Ich zum Beispiel, ich moechte auch niemals irgendeinen ausserhalb meiner unmittelbaren Familie anfassen oder gar kuessen, aber ich sehe das nicht als staerkende persoenliche Errungenschaft, sondern als beklagenswertes Defizit, an dem ich leider ueberhaupt nichts aendern kann.

Man soll mit den Ein- bis Dreijaehrigen ihre Aengste thematisieren und Nein sagen ueben. Wenn sie etwa ihren Eltern keinen Abschiedskuss geben wollen und die Eltern das nicht akzeptieren und sie herbeizulocken suchen oder ihnen einfach einen Kuss geben oder rauben, dann soll man sie beiseite nehmen und sanft zu ihnen sprechen, dass man gerade eine Fortbildung ueber die Praevention von sexuellem Missbrauch gehabt hat und die Eltern bei der Praevention mithelfen duerfen, indem sie die Distanzwuensche ihrer Kinder honorieren. Was fuer eine phantastische Insolenz das doch ist.

Hier ist eine kleine Anregung, wie man mit Kindern ueber ihre Aengste sprechen und positive Konsequenzen daraus ziehen kann, die sie stark machen. Ich denke, wir machen mal eine Angst-Projektwoche mit den Babies. Projektwochen kommen bei so Babies immer gut an. Total kurioserweise ist die Bettwaesche des sich fuerchtenden Kindes mit Spermien bedruckt.

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Koennte ich natuerlich auch selber tun, aber gerade eben habe ich diesen irrsinnigen Armkrampf...

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