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Petterson! Wir wollen auch im See zelten!
2007-07-31 @ 12:46 a.m.

Am Wochenende war eine Fahrradtour mit zelten geplant, also fand eine Fahrradtour mit zelten statt, Regen hin oder her.

Boy, ist dieses Freital reizlos. So sublim reizlos, dass es schon fast wieder reizlos ist. Boy, gibt es da eine Menge Industrieruinen. Normalerweise mag ich wohl Ruinen, ich finde die sogar unter Umstaenden aufmunternd, oder zumindest pflegte ich einmal so zu denken, aber da sind so viele Ruinen, das ist nur traurig.
Vielleicht lag es auch am Wetter, aber mir tat dieser Ort furchtbar leid, mir tun einfach all diese Orte furchtbar leid, die anstelle einer Lebensgrundlage nur noch einen Haufen Industrieruinen haben, die sie jetzt prima in nutzlose Bueroraeume und Galerien und Tagungszentren umbauen koennen, wenn sie mal ein paar Milliarden ueberhaben. Und die sind teilweise richtig schoen, richtig stolze alte Fabriken mit Riesenfenstern und praechtigen verfallenen Eingaengen, und direkt daneben gehen demoralisierte Menschen in der orangeweissblauen Plusbaracke einkaufen. WAHNSINNIG BILLIG!!! BILLIG!!! WAHNSINN!! Und niemand dort mag Zeb. Zeb ist naemlich gewissermassen mein Biomonitor. So gern ich auch mein Salatbeet im Schatten einer schoenen, nichttoxischen Industrieruine haette - wo man Zeb nicht schaetzt, wuerden die Menschen auch das Salatbeet rauf und runter urinieren und Nacht fuer Nacht jedes einzelne Salatblatt mit obszoenen Aufschriften besudeln und Gott weiss was noch alles entsetzliches tun.
Dann hatten sie auch noch diese Ueberschwemmung 2002. Wir sind durch den Rabenauer Grund geradelt, wo die Schienen der Weisseritztalbahn kreuz und quer in der Luft herumhingen und staehlerne Brueckengelaender in Stroemungsrichtung komplett nach vorn gebogen waren, waehrend unter der Bruecke das harmlos aussehende Fluesschen Weisseritz harmlos dahineilte.

Hier ist die Haltestelle der Weisseritztalbahn Freital-Birkigt. Das kleine Haeuschen steht unter Denkmalsschutz. Der Mensch, der es rotbraun angestrichen hat, hat dann wohl festgestellt, dass er zu betrunken ist, um um das weisse Viereck mit dem Ortsnamen (cooler Font uebrigens) herumzustreichen, und ist lieber nach Hause gegangen. Dort wuchsen schoene Brombeeren.
In der Stuhlbauerstadt Rabenau gibt es tatsaechlich noch Stuhlbauer! Die Tradition Die Leistungen Das Sortiment Das Neueste Der Kontakt! Ganz umsonst geseufzt! Keep on rocking on, Stuhlbauer! Und dort ist das Stuhlbaumuseum. Aber es ist Gesetz, dass wir auf unseren Radtouren nie irgend etwas Interessantes besichtigen, denn es ist schon spaet, und wir muessen zum Campingplatz am Heidemuehlenteich in der Dippoldiswalder Heide. Uffz uffz.

Wir treten an das Rezeptionsgebaeude heran, das sich an einem kleinen Waldweg befindet. Herzu tritt der Betreiber des Campingplatzes. Wir laecheln gewinnend und schicken uns an, zu ihm zu sprechen. Er sagt: 'Sie verstossen bereits gegen meine Zeltplatzordnung, da Sie Ihren Hund nicht an der Leine haben. Sie werden mir nur Aerger machen, daher habe ich kein Interesse an Ihnen.' Und geht fort. Wir stammeln, hilflos gekraenkt.
Diese interessante Abfuhr hat uns noch einige Zeit umgetrieben. Mir ist am spaeteren Abend die fuer meine Begriffe optimale Antwort eingefallen, naemlich 'Da kann man Ihnen ja zu Ihrer Menschenkenntnis nur gratulieren,' aber Benjamin war nicht ueberzeugt davon. Seine Idee ging eher in die Richtung, den Mann irgendwie zu irgendetwas zu zwingen, ganz knallhart.

Dieses Ereignis hat uns aber die einmalige Moeglichkeit verschafft, in diesem unglaublichen, favelawuerdigen Wohnwagen zu uebernachten, den uns die mitleidigen Betreiber der nebengelegenen Kneipe fuer 5 Euro vermieteten, nachdem wir ihnen von unseren Tribulationen mit dem Zeltplatzbetreiber berichtet hatten. Dieser Wohnwagen hat mich vielleicht gluecklich gemacht! Allerdings war er furchtbar, furchtbar muffig.

Dann haetten wir uns sogar noch in den Zeltplatz-Sanitaeranlagen die Zaehne putzen koennen, die waren naemlich hinter unserem Wohnwagen, haha, aber wir haben das Zaehneputzen eingespart. Am naechsten Tag haben wir noch ein paar mehr von den Dauercampern dort gesehen, furchterregend und interessant in ihrer komplett durchgeformten extremen Vulgaritaet. Solche Menschen kriegt man normalerweise ueberhaupt nicht zu sehen. Sieht man sie, fragt man sich, ob Deutschland nicht vielleicht doch einfach mal furchtbar scheisse ist.

Auf dem Rueckweg mehr Regen. Zeb in seinem Einkaufskorb war nicht gerade froh.

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Koennte ich natuerlich auch selber tun, aber gerade eben habe ich diesen irrsinnigen Armkrampf...

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